RB Leipzig bereitet sich in Spanien auf die Rückrunde vor - Der VfL Halle kämpft mit komplizierten Bedingungen
VON MICHAEL PIETSCH,
Dunkel, kalt, glatt: Die VfL-Spieler absolvieren ihr Lauftraining (FOTO: LÖFFLER)
HALLE/MZ. Strandläufe an der spanischen Atlantikküste nahe der Formel-1-Rennstrecke von Jerez de la Frontera, abends im Nobelhotel Scampi und Salat vom Buffet. Ein Traum, den sich Fußball-Oberligist RasenBall Leipzig gerade gönnt. Die Realität beim Liga-Rivalen VfL Halle 96: Gesundheitsgefährdende Balance-Akte beim Lauf auf knochenhart gefrorenen Wegen, Schinderei im Kraftraum, einmal pro Woche etwas Ballarbeit unter dem Hallendach im Sportdreieck, und abends gibt's eine Currywurst in der Vereinskneipe. Die Unterschiede in der Vorbereitung auf die Rückrunde, die am 14 Februar beginnen soll, sind gravierend.
Verwunderung über die Kluft zwischen beiden Klubs wäre jedoch künstlich. Der Blick auf die Etats zeigt, warum: Während sich die 96er strecken müssen, um ihre avisierten 350 000 Euro abzudecken, kann der von Red-Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz gepushte Verein aus Markranstädt auf das fast Fünffache zurückgreifen und seinen zum Aufstieg verdammten Profis ein siebentägiges Camp in Südspanien spendieren.
"Wir haben das Kontrastprogramm. Die Bedingungen sind nicht optimal. Unsere Plätze am Zoo sind momentan überhaupt nicht nutzbar, spielerische und taktische Einheiten ein Unding. Wir rennen abends, so gut es geht, über die Peißnitz", sagt VfL-Trainer Torsten Weber. Ein Kurz-Trainingslager in der Sportschule Osterburg sei aus terminlichen Gründen geplatzt. Der Kontrast zum Liga-Krösus RB ist eklatant. Doch Weber klagt nicht, sondern meint mit Blick auf seine Amateurtruppe, die als Aufsteiger in der Hinrunde mit Platz sechs die Konkurrenz verblüffte: "Ich bin kein Freund davon, meine Jungs für eine Woche aus dem Studien- oder Arbeitsalltag abzuziehen. Wir geben hier vor Ort alles, um im Februar auf sicher ebenfalls nicht einfachen Bodenverhältnissen in der Liga wieder angreifen zu können."
Dennoch ein Problem: Während sich RB Leipzig im südlichen Camp auf grünem Rasen mit dem Schweizer Erstliga-Tabellenführer Young Boys Bern messen konnte (0:0), suchten die 96er krampfhaft nach Testgegnern. Ein für das letzte Wochenende geplantes Spiel beim SC Brandenburg Süd fiel aus, da der Platz nicht geräumt werden konnte. Weber: "Und Klubs mit Kunstrasen im näheren Umfeld sind bekanntlich dünn gesät."
Gestern gab es in Leipzig einen Vergleich mit dem FC Sachsen II, den der VfL 0:3 verloren hat. "Die mangelnde Spielpraxis war zu erkennen. Ein paar kleine Abwehrfehler haben das Spiel entschieden", so Weber. Morgen soll bei Edelweiß Arnstedt gespielt werden, am Samstag beim Nord-Oberligisten FSV Luckenwalde und nächsten Dienstag bei Union Sandersdorf. "Bis jetzt sieht es so aus, als könnten wir spielen."
Zum ersten Oberliga-Rückrundenspiel tritt der VfL Halle 96 am 14. Februar beim 1. FC Gera an.
Quelle: http://www.mz-web.de
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