Verbandsliga: Der VfL 96 besiegt im Stadtderby den HFC II und verteidigt die Tabellenspitze
VON MICHAEL PIETSCH, 24.05.09, 22:51h, aktualisiert 24.05.09, 23:00h
Flankiert von drei HFC-Akteuren schießt Georg Ströhl (2. von rechts) gegen Keeper Norbert Guth zum zwischenzeitlichen 3:1 ein. (FOTO: ANDREAS HEINE)
HALLE/MZ. Der VfL Halle 96 hat am Samstag seine Hausaufgaben erledigt und mit dem 3:2 (1:1)-Sieg über den HFC II die Tabellenspitze der Fußball-Verbandsliga (6. Liga) verteidigt. Es blieb allerdings beim Zwei-Punkte-Vorsprung gegenüber Grün-Weiß Piesteritz, da der BSV Ammendorf gegen die Wittenberger keine Schützenhilfe leistete und mit 0:3 unterlag.
Die 325 Zuschauer im Stadion am Zoo sahen fünf Tore, darunter einen Foulelfmeter - trotzdem kam lange keine Derby-Stimmung auf. Erst nach dem 2:3-Anschlusstreffer des HFC durch Tobias Große in der Nachspielzeit (90.+1) wurde es hektisch. Jedoch weniger auf dem Rasen. Auf den Rängen eskalierte die Situation, als eine Handvoll Vermummter aus dem Gäste-Block die Haupttribüne stürmte und den VfL-Fans eine Fahne entriss. Nach nur zwei Minuten war der Spuk vorbei. Bemerkenswert: VfL-Verteidiger Stefan Karau stellte sich den Chaoten mutig in den Weg. Wenn auch ohne Erfolg.
Im Duell auf dem Platz hatten die VfLer den längeren Atem. Phasenweise überließen sie den HFC-Talenten die Feldhoheit. "Wir haben bewusst gedrosselt gespielt und auf unsere Chancen gewartet", erklärte VfL-Trainer Torsten Weber seine Taktik. "Wir wollen keinen Schönheitspreis, sondern Meister werden." Mehrfach entwischten die schnellen Spitzen des Gastgebers - beobachtet von Sachsen-Trainer Dirk Heyne auf der Tribüne - ihren Gegenspielern. Kurz nachdem Jannick Hempowicz VfL-Torwart Daniel Richter geprüft hatte, spielte Stefan Neigenfink präzise auf Steve Braun. Der ließ sich die Chance nicht nehmen (1:0 / 34.). Doch noch vor der Pause spekulierte Tobias Große bei einer weit gezogenen Flanke richtig und köpfte zum Ausgleich ein (43.).
Im zweiten Durchgang wirkte zunächst der HFC agiler, machte aber zum Ärger seines Trainers Brian Moschke zu wenig daraus. So brachte ein Strafstoß von Tobias Cramer die 96er wieder in Front (61.). Barabasch soll zuvor einen 96er am Trikot gezupft haben, was aber kaum zu sehen war. Eine Möglichkeit zum Ausgleich für die Rot-Weißen, die nie aufgaben, vergab Martin Wehlert (69.). Die Vorentscheidung besorgte dann ein Duett zweier Spieler, die vom HFC an den Zoo gewechselt waren: Cramer legte nach Doppelpass für Georg Stroehl auf (3:1 / 75.). "Wir haben schon in der B-Jugend zusammen gespielt. Da kennt man die Wege des anderen", meinte der Torschütze. Großes Tor zum 2:3 war nur noch Ergebnis-Kosmetik.
Beim BSV Ammendorf ärgerte sich Marcel Geidel besonders über die 0:3-Pleite gegen Piesteritz. "Jetzt wird es doch noch richtig eng für uns", so der Kapitän. Nur vier Punkte liegt der BSV vor dem ersten Abstiegsplatz, den Staßfurt belegt. In Haldensleben kann Geidel am Samstag nicht mithelfen, da er die zehnte Gelbe kassierte.
Quelle: http://www.mz-web.de
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