10.03.13(MZ) Abgefangen auf der Zielgeraden

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10.03.13(MZ) Abgefangen auf der Zielgeraden

Beitragvon ossstfussballer » Do 28. Mär 2013, 08:11

Die Schlachtenbummler vor dem Heinz-Steyer-Stadion, wo der VfL Halle 96 im Fußball-Oberligaspiel am Sonntag auf die SG Dynamo Dresden II traf, machten mächtig Radau und Stimmung. Doch führte ihr Weg am Fußballstadion vorbei in die benachbarte Eishalle, zum Heimspiel der Eislöwen Dresden gegen die Eispiraten Crimmitschau. 4 400 Zuschauer pilgerten dorthin, im Fußballstadion hingegen herrschte beim 1:1 (0:0)-Unentschieden eine Atmosphäre wie bei einem Geisterspiel. Gerade einmal 50 Zuschauer wollten das Oberligaspiel sehen.

Bis zur 70. Spielminute wären wohl einige von diesen auch gern in die Eishalle gegangen. Allerdings hätten sie dann zwei überaus kuriose Tore verpasst. Für das erste sorgte der Hallenser Steve Braun in eben jener 70. Minute. Nach einer weiten Flanke von Georg Ströhl köpfte Braun aus acht Metern, fast auf der Torauslinie stehend, den Ball Richtung Kasten. Die Flugbahn des Leders wurde länger und länger - schließlich flog der Ball über Dynamo-Torwart Axel Mittag hinweg und senkte sich ins lange Eck zum 1:0. Brauns Mitspieler Stephan Neigenfink war hin und weg von diesem Treffer und kommentierte, während er Vorlagengeber Ströhl in die Arme schloss: „Ein geiles Ding.“

Die 96er übernahmen nach dem Führungstreffer die Oberhand im Spiel. Neigenfink hämmerte den Ball in der 72. Minute aus 25 Metern nur wenige Zentimeter über das Tor. Auch Georg Ströhl hätte nach einem Konter auf 2:0 erhöhen können (81. Minute). Doch scheiterte Ströhl an Dresdens Torhüter Axel Mittag.

Die Hallenser ließen Chancen aus, und Dynamo-Trainer Björn Krügel, eigentlich nur der Assistent auf der Bank, wechselte den Torschützen zum Unentschieden ein. Kurios daran: Tomas Dapkus war nicht einmal zwei Minuten auf dem Feld.

Der Fehler des VfL ging von Georg Ströhl aus. „Er verliert gegen zwei Gegenspieler vorn den Ball. Er hätte den Ball wegschlagen sollen“, sagte VfL-Trainer Lars Holtmann. So konnte ein Dresdner Spieler von der linken Seite scharf in den Strafraum flanken und Dapkus verwandelte per Kopf (88.).

In den letzten Spielminuten dieses Gegentor noch zu kassieren, machte Verteidiger Stephan Schrammer richtig wütend. Nach dem Schlusspfiff schrie er zum Himmel und setzte sich wie einige andere Hallenser nachdenklich auf die Auswechselbank. „Ein Spiel dauert nun einmal 90 Minuten, die letzten Minuten gehören da auch dazu“, sagte Holtmann. Der Coach beurteilte das Remis als gerecht.

Torchancen waren bis zur 70 Minute Mangelware. Nur zwei aussichtsreiche Möglichkeiten gab es in der ersten Halbzeit, beide hatte Steve Braun. Freigespielt auf der linken Seite im Strafraum warfen sich in der 14. Minute zwei Dresdner in seinen Schuss. Zwanzig Minuten später schoss Braun aus fast derselben Position aufs Tor, aber Dynamo-Torwart Mittag konnte den Ball zur Ecke klären.

Sowohl bei Standardsituationen, als auch aus dem Spiel heraus hatten beide Mannschaften keine zündenden Ideen - man verhedderte sich im Klein-Klein, spielte zu oft Fehlpässe oder rutschte auf dem schmierigen Rasen wie auf einer Eisfläche aus.
ossstfussballer
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