15.09.11 (MZ) - Auf eine Standpauke folgt die Nagelprobe

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15.09.11 (MZ) - Auf eine Standpauke folgt die Nagelprobe

Beitragvon PerSempreVfL » Fr 16. Sep 2011, 09:49

Auf eine Standpauke folgt die Nagelprobe
von Christoph Karpe

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Auf Patrick Selle (Mitte) und seine Abwehrkollegen vom VfL Halle 96 wird auch im Heimspiel gegen Aue II jede Menge Arbeit zukommen. (FOTO: A. LÖFFLER)

Halle (Saale)/MZ. Das Ziel klingt vermessen: "Jetzt streben wir einen einstelligen Tabellenplatz an", sagt Thomas Diedrich. Nicht zu vergessen: Er ist Trainer des aktuell Letzten der Fußball-Oberliga, des sieglosen VfL Halle 96. Aber weil Borea Dresden, nach dem Rückzug feststehender Absteiger, noch in der Liste geführt wird, besteht Diedrich auf: "Vorletzter".

Spieler mit gesenkten Köpfen

Sei es drum. Es ändert nichts daran, dass die Zielsetzung des Trainers gelinde gesagt übermütig wirkt. Wodurch beseelt ihn dieser Glaube? "Der Druck nach unten ist weg, nun können wir befreit aufspielen. In vielen Spielen haben wir gar nicht schlecht ausgesehen", sagt er und zählt die Duelle auf. Zwickau, Bautzen, Erfurt, Pokal-Erfolg gegen den Regionalligisten Halberstadt. Der Auftritt beim Punktspiel in Piesteritz bei der 1:2-Pleite am letzten Sonntag war schlecht, das gibt er zu. Das ärgert. Und genau deshalb ging es in dieser Woche härter zur Sache. "Ich habe die Medizinbälle und die Bleiwesten rausgeholt und die Peitsche geschwungen", sagt er, noch zu Scherzen aufgelegt, in Anspielung auf Methoden von Bundesliga-Kollege Felix Magath. Dann berichtet er von seiner realen Reaktion, einer Standpauke für das Team. "Es sind harte Worte gefallen. Da standen die Spieler mit gesenkten Köpfen da", sagt Thomas Diedrich.

Hat er auch Einsicht bewirkt? "Das weiß ich nicht. Das werden wir am Sonntag gegen Aues Reserve sehen." Diese Partie wird also zur definitiven Nagelprobe, zum Wegweiser. Nichts als ein Sieg zählt. Nur dann kann das hohe Ziel nicht sofort wieder als großspurig abgetan werden. Nur damit zeigt sich, ob die Spieler nicht nur zuhören, sondern auch handeln. Nur damit wird also auch erkennbar, ob sie dem Trainer folgen möchten, ob er sie umgekehrt noch erreicht.

Diedrich rechnet fest damit: "Niemand aus der Mannschaft will doch schon jetzt die Saison abschenken. Diesen Eindruck zu erwecken, wäre das Letzte. Wir sind es auch unseren Zuschauern schuldig, jetzt etwas zu bieten", sagt er. Und "liebend gern" würde er nach dem Abpfiff am Sonntag mit seiner Mannschaft vor dem kleinen, aber höchst engagierten Fan-Block der Gegengeraden "ein Uffta, Uffta anstimmen".

Konzentration in der Abwehr

Damit das gegen eine "junge, aber gewachsene" (Diedrich) Auer Mannschaft, den Tabellenfünften, gelingt, verlangt der Trainer "volle Konzentration". Das gilt vor dem Tor des Gegners, aber besonders für seine Abwehrspieler, die in wenigen, aber meist entscheidenden Situationen zur Nachlässigkeit neigen. Und weil auch Diedrich das weiß, plant er diesmal personelle Veränderungen - ohne jetzt schon Namen zu nennen. Die Luft am Zoo wird rauer.

Das Spiel wird am Sonntag, 13.30 Uhr, im HWG-Stadion am Zoo angepfiffen.

Quelle: http://www.mz-web.de
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