08.09.11 (MZ) - Plötzlich angriffslustig

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08.09.11 (MZ) - Plötzlich angriffslustig

Beitragvon PerSempreVfL » Fr 9. Sep 2011, 10:14

Plötzlich angriffslustig
von Christoph Karpe und Thomas Tominski

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Hält der Jubel an? Letzten Sonntag feierte Thomas Diedrich (l.) mit Georg Ströhl den Pokal-Coup. (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)

Halle (Saale)/MZ. Euphorie kann sich festsetzen und neuen Optimismus wecken. Die Erkenntnis ist nicht neu, aber gerade einmal wieder zutreffend. Dieser überraschende Erfolg im Elfmeterschießen im Landespokal über Regionalligist Germania Halberstadt hat beim VfL Halle für einen Stimmungsumschwung gesorgt. Sogar Thomas Diedrich, bekanntermaßen ein verbaler Defensivspieler, wird forscher. Meist ist der Trainer des VfL Halle 96 vor Auswärtsspielen in der Fußball-Oberliga schon mit einem Zähler zufrieden. Diesmal nicht.

Diesmal sei das Ziel "klar" und "eindeutig": "Bei Grün-Weiß Piesteritz, beim Aufsteiger, soll der erste Saisonsieg her. Meine Mannschaft hat beim Pokalerfolg gemerkt, welche Stärke in ihr steckt", sagt Diedrich vor dem Landes-Duell am fünften Spieltag, das am Sonntag um 13.30 Uhr im so genannten Volkspark angepfiffen wird. Dafür verspricht er auch eine "andere Grundausrichtung als gegen Halberstadt". Diese erklärt er auch sofort: "Wir werden deutlich offensiver agieren, wollen das Spiel machen, treffen und dann mit einem Sieg in der Tabelle an Grün-Weiß vorbeiziehen." Piesteritz (Platz elf) hat bislang drei Punkte, der VfL als Drittletzter nur einen Zähler. Für seine Mannschaft spreche zudem: "Wir sind das Team, das Erfahrung in der Liga hat."

Ferl wäre mit einem Punkt zufrieden

Der Gegner ahnt, was ihn erwartet. "Ich bin Realist", sagt Uwe Ferl. "Wir brauchen gegen Halle eine sehr engagierte Leistung, um schon einen Punkt zu gewinnen." Den Cheftrainer der Piesteritzer plagen Personalsorgen. "Mir fehlen fünf Stammspieler", erklärt er. Stürmer Vladimir Penev, der vor der Saison nach vier Jahren beim VfL zu den Rand-Wittenbergern gewechselt ist, ist nach einer Roten Karte gesperrt. Gleiches gilt für Oliver Hinkelmann. Daniel Gallin genießt seinen Urlaub, Robert Römer und Sascha Zacke sind verletzt.

Aber nicht nur deshalb sieht Ferl seine Mannschaft in der Außenseiterrolle. "Ich habe Halle 96 im 0:0-Match gegen Erfurt II gesehen. Der VfL ist eine spielstarke und in der Oberliga gewachsene Mannschaft. Immerhin hat die Elf Halberstadt nicht zufällig aus dem Landespokal gekegelt."

Diedrich weiß jedoch ungeachtet des Vorschusslorbeers: "Das wird ein richtig brisantes Duell." Beide Mannschaften hatten sich einst in gemeinsamen Verbandsliga-Zeiten (bis 2009) stets einen heißen Tanz geliefert. "Damals waren wir immer direkte Konkurrenten um den Aufstieg."

Froh über Penev-Sperre

Dabei waren auch Nickligkeiten ständige Begleiter der Spiele, die Atmosphäre konnte auch schon einmal giftig werden. Und weil das diesmal erneut zu befürchten stand, ist Diedrich gar nicht traurig über die Sperre seines ehemaligen Schützlings Penev. "Das nimmt einiges an Feuer raus." Nicht, dass er nun einen Rachefeldzug des Bulgaren erwartet hätte: "Wir sind im Guten auseinander gegangen." Allerdings: "Vladimir hätte sich bestimmt mit besonderem Ehrgeiz in die Partie gestürzt, um dem alten Verein zu zeigen, wie wertvoll er eigentlich ist", sagt Diedrich. Auf der anderen Seite: "Auch meine Jungs wären sicherlich besonders angestachelt gewesen." Und so sei es gut, dass die Gefahr von möglicherweise unkontrollierten Aktionen gar nicht erst bestehe.

Übrigens wird in der Halbzeit der Partie das Cup-Achtelfinale ausgelost. "Der HFC oder auch der 1. FC Magdeburg sind sicherlich die attraktivsten Gegner, aber diese Klubs wünscht man sich erst ab Halbfinale", sagt VfL-Trainer Thomas Diedrich. Zukunftsmusik. Das Los ist weit unwichtiger als der erste Dreier.

Quelle: http://www.mz-web.de
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