von Steffen Enigk
Sachsen Leipzigs René Ledwoch. (Foto: Christian Nitsche)
Leipzig. Immer noch kein Rückrundensieg, dazu Geldprobleme: Uwe Seemann macht sich Sorgen um den FC Sachsen. "Die Mannschaft muss sich jetzt aus dem Tief ziehen und endlich mal über 90 Minuten eine Top-Leistung abliefern", fordert der Vorstandssprecher vor der Oberliga-Partie am Sonntag gegen den VfL Halle (13.30 Uhr, Kunze-Sportpark). "Das ist ein Schlüsselspiel, alles andere als drei Punkte wären eine Enttäuschung", legt Seemann nach, "sonst besteht die Gefahr, dass wir noch unten rein rutschen."
Abstiegsängste wären das Letzte, was die Leutzscher in kritischer Lage gebrauchen können. "Wir sind längst nicht über den Berg, kämpfen an allen Fronten", sagt Seemann, "die finanziellen Defizite dürfen bis Saisonende nicht noch größer werden." Von den 900 FCS-Mitglieder hätten nur 620 ihre Beiträge bezahlt, was eine Lücke von 40.000 Euro reiße. Zu den Heimspielen kämen derzeit mindestens 200 Zuschauer weniger als erwartet.
Dies ist nicht nur der sportlichen Flaute geschuldet. Einige Fans boykottieren den Verein auch wegen der Nachwuchs-Kooperation mit RB Leipzig. Die bringt dem FC Sachsen 10.000 Euro im Jahr, mit jedem RB-Aufstieg zusätzliche 5000. "Auch wenn wir gar keine Talente abgeben", erklärt Seemann, "und wir haben ja kaum noch für RB interessante junge Spieler."
Der Klubchef hofft nun auf hohe Einnahmen aus den Derbys. Im Pokal gegen RB (6. 4., Kunze-Sportpark) kalkuliert er mit 4000 Besuchern, gegen Lok (25. 4., Red-Bull-Arena) mit 10.000. "Aber die kommen nur, wenn sich das Team steigert und wieder gewinnt."
Finanziell etwas Luft verschafft hat die Trennung von Ondrej Barvinek. Der Tscheche spielte schlecht, leistete sich zudem Undiszipliniertheiten, wurde laut Seemann zum 25. März fristgerecht gekündigt, verschwand daraufhin wort- und spurlos, hinterließ sogar offene Rechnungen. Aber der Verein spart sein Gehalt.
Trainer Dirk Heyne weiß um den Erfolgsdruck, verweist auf Fortschritte bei den jüngsten drei Remis und erklärt: "Wir sind jetzt einfach mal dran mit einem Sieg." Sven Werner rückt für den gelbgesperrten Enrico Köckeritz in die Innenverteidigung, Christopher Kuckelt auf die rechte Bahn. Matthias von der Weth ersetzt den rotgesperrten René Ledwoch.
Quelle: http://www.lvz-online.de
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