Das Kreuz mit den Ultras

Off-topic. Alles was Euch sonst so bewegt und nicht direkt mit Halle 96 und der aktuellen Saison zu tun hat.

Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon Arik » Mo 15. Mär 2010, 20:14

PerSempreVfL hat geschrieben:OT: Warum gab es eigentlich in den letzten Tagen diese Propagandaoffensive? Das halbe Paulus- und Uni-Viertel klebt voller SF-Aufkleber etc. Stehen Neuaufnahmen an? "Lustigerweise" hat gleichzeitig die Anzahl linker und "RB-Ultra"-Sticker abgenommen.

Naja, damit lieferst du dir ja selbst die Antwort. RB-Aufkleber haben vermehrt SF-Aufkleber zur Folge. Diese Abfolge ist so zwangsläufig wie das Besoffensein nach dem Saufen.

Achja. Im Halleforum waren es auch die VfL-Fans - neben den Grünen, AHA, Stadiongegner und Juden,oder? - die gegen den GANZEN HFC wettern (und nicht etwa nur die SF-JB)
Hier diese Presseerklärung - mit Fotos: http://www.scribd.com/doc/28409616/Erklarung-HFC
Wie gesagt: etwas dünn. die macht aber viel Wind gerade.

@Saalenser. Es geht ja nicht nur um Lippenbekenntnisse. Die tun niemandem weh - nichtmal dem HFC-Präsidium. Ich finde aber, der Aufruf richtet sich zurecht an die Fanszene, die sich von diesen Honks distanzieren sollte - in ihrem Interesse und des Vereins. Es geht nicht um Patrouille, sondern Akzente IM Stadion gegen diese Deppen. Und dass die Fanszene sowas nicht will, zeigt sie mit ihrer geballten Kritikabwehr im halle- und Webhallunkenforum. Man fühlt sich lieber kollektiv angegriffen, statt sich der Kritik zu stellen. aber neu ist das ja nicht.
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Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon Saalenser » Mo 15. Mär 2010, 20:53

Inzwischen hat man beim HFC realisiert, welche Ausmaße das Problem hat. Spätestens seit dem man Punktabzüge hinnehmen musste, ist die Problematik allgegenwärtig. Umso glücklicher bin ich über die laufende Saison, wo es in der Hinsicht gegen Babelsberg, TeBe, Pauli, Türkiyemspor oder auch Oberneuland (eine der MultiKulti-Truppen schlechthin) ruhig blieb und man bisher immer mit kühlen Kopf auf Provokationen einiger Gästefans reagiert hat.

Aber bitte nimm das Webbi- und Halle-Forum nicht zum Maßstab. Ich persönlich ertrage das Webhallunkenforum gar nicht mehr. Selbst wenn mir ein paar interessante Infos flöten gehen, ignoriere ich das Forum seit Jahren. Das Niveau ist dort unter aller Sau, die meisten mit halbwegs objektiven Ansichten haben irgendwann einen Rückzieher aus dem WH-Forum gemacht. Im Halle-Forum prallen schon immer sehr komische Gegensätze aufeinander. Da schreiben ebenso schräge HFC- und Stadion-Fanatiker wie realitätsfremde HFC-Hasser.

Im Stadion kann man zwar Akzente setzen (es folgen die "Internationalen Wochen gegen Rassismus"), aber ich will auch nicht Woche für Woche mit "Kampf den Faschisten"-Parolen vollgegröhlt werden. Immerhin wurde Pyromanie zurückgefahren (und seitens der Saalefront eingestellt) und auch rassistische Zwischenfälle liegen einige Zeit zurück. Am Freitag wurde im Mommsen zwar wieder "Juden-Berlin" angestimmt, konnte sich aber nicht durchsetzen und wurde übertönt.
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Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon Arik » Mo 15. Mär 2010, 23:42

Saalenser hat geschrieben: Am Freitag wurde im Mommsen zwar wieder "Juden-Berlin" angestimmt, konnte sich aber nicht durchsetzen und wurde übertönt.

Man, da gibts echt noch Leute, die VfL; Jena, MD, Berlin und wohl auch Salzmünde und Brachwitz für Judenstädte halten. Wie primitiv kann man denn nur sein?
Und: man hat nach den bundesweiten Skandalen gelernt, dass sich Antisemitismus IM Stadion nicht ziemt - nicht etwa weil es falsch ist, sondern nur weil es dem Verein schadet. D.h. schlauer ist da keiner geworden. Aber okay, auf Verstand und Vernunft braucht man bei Antisemiten nicht zu hoffen, da hilft nur das autoritäre Argument. Nun versuchen es viele Leute eben außerhalb des Stadions, weil das zwar auf den Verein zurückfällt, aber eben nicht so direkt wie IM Stadion. Und der Verein und die Fans können dann - wie man jetzt auch sieht -viel leichter sagen, dass hat mit uns nichts zu tun und wir sind dafür nicht erantwortlich. Das stimmt zwar oberflächlich, nur macht man es sich damit einfach zu einfach. Ich bin auch kein Freund von Lippenbekenntnissen und man kann es auch mit HFC gegen Rassismus usw. übertreiben, wenns eh keinen interessiert. Aber irgendwiie drückt sich der Verein auch um ein klares Statement und ein offensives Vorgehen gegen die eigene Klientel und gegen all jene, die die Radaubrüder indirekt unterstützen, in dem sie Kritik an ihnen abwehren.
Achja und mit Pyrotechnik hat Rassismus und Antisemitismus nichts zu tun. Böller und Rauch sind m.E. nicht ansatzweise so schlimm wie Juden-Jena-Rufe. Eher im Gegenteil: Ich bin auch gegen das Verbot von Pyrotechnik:

:halle96fans: :fans:
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Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon Saalenser » Di 16. Mär 2010, 00:27

Hm, was sollte deiner Meinung nach geschehen? Ich gebe zu, dass der Verein dem Treiben viel zu lange tatenlos zugesehen hat. Aber was soll anderes geschehen als die bekannten Radaubrüder rauszuschmeißen aus dem Verein und dem Stadion? Es gibt ein Fanprojekt, das nicht so gescheitert ist wie die meisten denken. Es gibt einen Fanszene e.V., es gibt einen Verein gegen Gewalt initiert von der Politik aber auch getragen durch Fans.

Bei TeBe wundert es mich nicht, dass die Schmalspur-Idioten auf "Juden-Berlin" kommen, wenn dort zig Israel-Fahnen hängen. Der Verein zumindest die Fußballabteilung war meines Wissens in den Gründerjahren auch durch jüdische Spieler geprägt (was ja an sich völlig belanglos ist).

Wie gesagt, für einen Verein ist es extrem schwer auf solche Aktionen zu reagieren wenn Unbekannte, die höchstwahrscheinlich den HFC-Kreisen angehören, abseits des Fußballs demolieren.
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Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon PerSempreVfL » Di 16. Mär 2010, 09:35

Ahja, TeBe mit seiner jüdischen Tradition (vor dem Krieg etwa ein Drittel aller Mitglieder) ist also selber schuld, wenn "Juden-Berlin" gerufen wird. :rot!: Verdrehen von Opfer- und Täterrolle klappt ja schon richtig gut... :-x

Und natürlich soll Schädlich nicht seine schwarzen Schäfchen an die Hand nehmen und rund um die Uhr bewachen. Aber bisher hat man nach solchen Vorfällen immer eine, sagen wir, unglückliche Figur gemacht. Wenn der Fan-Szene e.V. so toll erfolgreich ist, warum bekommt man nix mit? Warum sitzen Ultras immer noch in den HFC-Gremien? Wie wäre es denn, wenn sich der Fan-Szene e.V. und das Fanprojekt sowie der Verein aufraffen und die Stadt von HFC-Tags und Klebern reinigt? Oder den geschädigten Besitzern des Büdchens hilft? Oder eine Verbannung gewisser Bekleidungsmarken? Das wäre mal ein Statement. Aber darauf heißt es wohl ewig warten. Stattdessen wird sich über linke Spruchbänder, Gesänge o.a. aufgeregt und diese als Provokation hingestellt. Ich erinnere nur an Mai letzten Jahres: Spiel gegen Babelsberg. 05 präsentiert ein Spruchband zur Befreiung vom Faschismus und beim HFC ist man angepisst...
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Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon BengalOO » Di 16. Mär 2010, 11:18

PerSempreVfL hat geschrieben:...Spiel gegen Babelsberg. 05 präsentiert ein Spruchband...


Lass das bloß nicht Jone sehen ... 03!!!
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Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon PerSempreVfL » Di 16. Mär 2010, 11:24

:oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops:

Man soll einfach nicht mehrere Dinge gleichzeitig tun...
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Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon venceremos1896 » Mi 24. Mär 2010, 20:15

wir haben ja hier schon des öfteren aus diversen anlässen über DAS problem beim HFC diskutiert.
leider ist es immer mehr zu beobachten, das gerade unter Jugendlichen mit diesem verhalten (ich bin fast geneigt leitkultur zu sagen) geworben wird. die jugendbande hetzt schamlos gegen die ANTIFA, glorifiziert das kameradschaftliche zusammenstehen im Block und die gruppen auf der straße, propagiert den HFC als 'sauberen ostdeutschen' Verein.
meiner meinung absolut zum kotzen, schon oft hab ich mir über die passivität der herren schädlich und Co. den Mund 'fusslich' geredet. Es ist einfach nicht damit getan zu sagen, ja na die Idioten müssen aus dem Stadion geschmissen werden, außerdem kann sich ja jeder mit ner spraydose hinstellen und antisemitische sprayereien an den roten turm setzen. what the fuck?
schon antisemitische gedanken sind äußerst fragwürdig, ja verbrecherisch. diese meinungen widerspiegeln die faulheit und Verantwortungslosigkeit der meisten HFC-Symphatisanten, Rechte schmierereien als jugendspinnereien oder Idiotenwerk abzustempeln.

sorry aber es wird nichts ernsthaftes gegen diese probleme beim hfc getan, selbst wenn man es auf halle ausweitet. auch dann kann der hfc durch seine öffentliche präsenz prävention oder widerstand betreiben. es ist doch lächerlich, in diesem punkt den einfluss des hfc klein zu reden. der hallesche steuerzahler baut dem HFC ein neues stadion, wenigstens etwas sollte der hfc der gesellschaft zurückgeben.
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Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon Arik » Mi 24. Mär 2010, 20:26

Oh Mann! Ausgerechnet der FC St. Pauli sorgt für einen miesen Präzedenzfall im deutschen Fußball nach italienischem und griechischen Vorbild.
Nach Drängelei der Bullen wurde der Konsens mit der Fanszene ignoriert und den Hansafans lediglich 500 Karten für das Spiel am Millerntor zugesichert. Hansa findets blöd und gibt die Karten aus Protest an die eigenen Fans nicht raus. Das heißt, das Spiel wird faktisch ohne Gästefans und damit ohne würdige Stimmung stattfinden. Krawalle hin oder her: das ist einfach mal eine Umkehr der Unschuldsvermutung.
Das stößt Türen auf, die lieber zu bleiben sollten.

Hier ein Artikel dazu:
http://ostfussball.com/null-plus-sieben ... pauli-230/
"Der mittlerweile dritte Akt des Vorab-Spektakels um die Partie FC St. Pauli gegen FC Hansa Rostock am 28. März in der 2. Liga dürfte in der jüngeren Geschichte des bundesdeutschen Fußballs bislang – wenn nicht gar überhaupt – ohne Beispiel sein.

Nach dem im ersten Akt die Polizei- und Sicherheitskräfte eine so genannte “Null-Lösung” herbei zitiert hatten, sollten Rostocker Fans letztendlich zwar keine Stehplatzkarten für das Spiel im Millerntor-Stadion erhalten, konnten allerdings immerhin 500 Sitzplatzkarten von insgesamt 1.400 angestrebten Tickets erwerben – personifiziert, gegen Vorlage eines Ausweisdokumentes (ostfussball.com berichtete).

Während des zweiten Aktes der Inszenierung betitelte Corny Littmann, Präsident des FC St. Pauli, im Hamburger Abendblatt einen Großteil der Ossis als ‘Nazis oder rechtsradikal’. Daraufhin zog der FC Hansa Rostock rechtliche Schritte “gegen diese populistische, polemische und beleidigende Aussage” in Erwägung (ostfussball.com berichtete).

In Akt Numero drei der Aufführung zieht nunmehr Hansa Rostock einen definitiv anmutenden Schluss-Strich."
Arik
 

Re: Das Kreuz mit den Ultras

Beitragvon DYASPORA » Mi 24. Mär 2010, 21:07

hammerhart. personalisierte tickets anhand der brisanz schön und gut, das hats bei dynamo auch schon gegeben und ist nachvollziehbar, aber das ein verein willkürlich das vorgeschriebene gästekarten-kontingent limitiert und damit auch noch durchkommt ist schon ne neue dimmension von fan-entrechtung. wann gibt es endlich durch den dfb verbindlich festgeschriebene fanrechte, die auch dem bgb stand halten?
Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde.../ nick hornby
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