17 Teams in Verbandsliga - Wackelkandidat 1. FC Lok Stendal

Mit unterschiedlichen Ambitionen am Start: Mario Kövari (links)
will mit Wolfen den Sprung in die Oberliga packen, Johannes Riemann
(rechts) mit dem VfL Halle nicht in Nähe der Abstiegsränge
kommen. (MZ-Foto: Andreas Löffler)
Halle/MZ. Wenn eines vor der neuen Saison der Radio-Brocken-Verbandsliga sicher ist, dann ist es die Unsicherheit. Die Frage, wo man selbst steht, beschäftigt wohl alle am kommenden Wochenende zum Start antretenden Mannschaften. Das Personalkarussell hatte sich in den letzten Wochen so schnell wie selten gedreht - mit welchen Auswirkungen auf die Spielstärke der einzelnen Teams, wird sich zeigen.
Die Trainer der Verbandsligisten haben zumindest schon mal drei Teams auf den Favoritenschild gehoben: Acht Mal wird der FC Grün-Weiß Wolfen genannt, fünf Mal Preussen Magdeburg und drei Mal Oberliga-Absteiger TSV Völpke. Spannung herrscht auch vor den ersten Auftritten der spielstarken Neulinge Wimmelburg, Hettstedt und Staßfurt. Ein Novum gibt es auf jeden Fall: Nach dem Klage-Marathon vor Sport- und Zivilgerichten wegen angeblich nicht gemeldeter Nachwuchs-Teams, dem zwischenzeitlich verfügten und dann wieder aufgehobenen Zwangsabstieg von Romonta Amsdorf sowie dem Verbleib von Naumburg 05 in der Liga treten diesmal zunächst 17 Mannschaften an den Anstoßpunkt. Ob auch alle die Serie überstehen, ist jedoch offen.
Nach wie vor ist der insolvenzgefährdete 1. FC Lok Stendal ein Kandidat für einen vorzeitigen Rückzug. "Wir arbeiten fieberhaft daran, den K.o. abzuwenden. Noch können wir aber keine Entwarnung geben", deutet der aus Bismark zurückgekehrte Trainer Guido Euen die überaus komplizierte Mission an. Knackpunkt wird der 30. August sein, wenn der Insolvenzrichter ein Machtwort spricht. Zunächst einmal startet Euen mit einem 18er Kader ("Qualität der Spieler von Kreisoberliga bis Verbandsliga") in die Saison. Ein Wiedersehen gibt es da sogar mit dem 38-jährigen Oldie Henry Berg.
Ganz andere Sorgen hat der Wolfener Coach Olaf Schaller. Er sagt angesichts der seiner Truppe von den Konkurrenten zugedachten Rolle: "Wer zuletzt Zweiter war, muss mit der Favoritenbürde leben." Die Verstärkungen - u.a. durch Eberhardt (HFC II), Sponer (VfL Halle) oder Bebber (Dessau 05) - lassen wohl auch keinen anderen Schluss zu. "Aber wir werden uns nicht unter Druck setzen. Ich bleibe dabei: Schon das erste Spiel gegen den VfL Halle wird ganz schwer."
Bei Naumburg 05 herrschte zuletzt Euphorie. Erst - wenn auch auf (gerichtlichen) Umwegen - der Klassenerhalt, dann das derzeitige Trainingslager auf Schalke, wo es heute ein Testspiel gegen die "Knappen" gibt. "Das sind, bei aller Anstrengung, Festtage. Dann kommt der harte Alltag", weiß Trainer Manfred Fülle. Die Reise gleich zu den Hettstedter "Stahlwerkern" unterstreicht dies.
Quelle: mz-web.de
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