Ein Tag der Geschenke
Verbandsliga: VfL 1:1 in Amsdorf - HFC II remis bei Preussen
von Michael Pietsch,
Enttäuschung
Der aus Sicht des VfL 96 bittere
Moment: Während die Amsdorfer
den Ausgleich durch Kuka (verdeckt/
Nr. 13) feiern, kann Halles bis dahin
unbezwungener Torwart Bölke das
eben Geschehene nicht fassen.
(Foto: Detlef Liedmann)
Amsdorf/Magdeburg/MZ. Der Einsatz aller Akteure stimmte zu hundert Prozent, auch spielerisch zeigten die Kicker des VfL 96 Respektables - und doch schauten sie nach dem 1:1 (0:1) bei Romonta Amsdorf etwas bedröppelt drein. "Wir haben ganz klar zwei Punkte verschenkt. Das Tor zum 2:0 wäre wohl die Entscheidung gewesen. Aber leider haben wir es nicht gemacht", schüttelte Trainer Torsten Rennert den Kopf.
Vor allem der nur schwer von der Romonta-Abwehr um Patrick Albrecht zu fassende 96-Stürmer Vladimir Penev hätte in der von der ersten bis zur letzten Minute umkämpften Partie den Sack zubinden können (80. / 82.). Stattdessen glich elf Minuten nach seiner Einwechslung ausgerechnet der vom VfL zu Romonta gekommene Christian Kuka aus (86.). "Das ist natürlich immer eine besondere Sache, gegen ehemalige Kameraden zu treffen", meinte Kuka mit einem schelmischen Blick. Und sein Teamkollege Jan Eberhardt - wie Ludwig Sitte und Enrico Brandt ebenfalls ein Ex-Hallenser - ergänzte: "Ich kann mit dem Punkt leben. Dann gewinnen wir eben nächste Woche bei Börde Magdeburg."
Anfangs hatten die Amsdorfer besser ins Spiel gefunden. So musste 96-Torwart gegen Sitte retten (10.). Doch bald agierte der VfL, angetrieben vor allem von Torsten Lehmann, spritziger als der zu brave Gegner. Penev belohnte dann mit einem verdeckten Schuss um einen Romonta-Verteidiger herum sein Team mit dem 1:0 (25.). Trotzdem musste Bölke weiter bei Kontern auf der Hut sein (Czarnetzki / 26., 48. und Jüttner / 70.). Kukas 1:1 konnte aber auch er nicht verhindern. Wie heiß alle 22 Akteure auf die drei Punkte waren, unterstrich ein (letztlich folgenloses) Handgemenge an der Bande zwischen beiden Trainerbänken, an dem Spieler, Betreuer und Trainer beider Teams beteiligt waren.
Turbulent ging es auch in Magdeburg zu, wo im Spitzenspiel der HFC II den Preussen einen Punkt abrang. "Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, wäre ich zufrieden gewesen", meinte Club-Trainer Dieter Strozniak, dessen kampfstarke Elf direkt nach Cramers Führungstor (47.) ausgekontert worden war (1:1 Siemke / 48.). Seinen Respekt zollte Strozniak vor allem Fährmann. Der in die Reserve verbannte Routinier, der eine Großchance zum 2:1 hatte, wurde immer wieder rüde attackiert, biss sich aber durch. Ein ungeeignetes Mittel benutzte dabei Kiral bei seinem Comeback. Der junge Stürmer soll drei Minuten vor Schluss gegenüber dem Linienrichter eine Entscheidung mit unpassenden Worten kommentiert haben - die Quittung vom Schiedsrichter dafür sah "Rot" aus.
Quelle: http://www.mz-web.de
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