Zoo-Elf entführt die Punkte
VfL 96 gewinnt Derby beim HFC II mit 3:2 - Spannung bis zuletzt
von Michael Pietsch,
Zweikampf im Mittelfeld
Einer der vielen packenden Derby-Zweikämpfe
im Mittelfeld: John Kuma vom VfL 96 (re.) ist
hier einen Schritt eher am Ball als der HFC-
Kicker Benedikt Seipel. Im Hintergrund schaut
Vladimir Penev zu. (MZ-Foto: Andreas Löffler)
Halle/MZ. Die "Zweite" des Halleschen FC hat am Sonntag mit ihrer Heimpleite ausgerechnet gegen den VfL 96 das schwarze Wochenende - nach dem 0:1 der Oberliga-Elf gegen Eilenburg - abgerundet. Dabei hatten die 315 Zuschauer am "Bölli" eigentlich alles geboten bekommen, was ein Stadt-Derby ausmacht. Selbst wenn es für beide Teams rein sportlich betrachtet um nichts mehr ging als die Ehre, war es alles andere als ein Freundschaftsspiel. Acht gelbe Karten (je vier) und eine gelb-rote (Penev / 74.) belegen dies deutlich.
Da wurde von Anfang an gerannt, gegrätscht, kein Ball verloren gegeben. Mit Haken und Ösen gingen die Konxheli, Große, Georg hier (HFC II) und die Lehmann, Hofmüller und Brendel da (VfL) zu Werke - unter den Augen auch von Ammendorfs Manager Lutz Schülbe, der die Stadtrivalen der kommenden Verbandsliga-Saison schon einmal ausspionierte. Dass am Ende die Gäste die Nase vorn hatten, war nicht unverdient. "Ein Sieg beim HFC ist für uns immer was Besonderes", meinte grinsend Wirbelwind Georgius, der den VfL nach einem Eckball schon in der sechsten Minute nach vorn geschossen hatte. Schädlichs Rettungsversuch kam zu spät. "Da haben wir den ersten in einer Reihe von individuellen Fehlern gemacht", legte HFC-Trainer Dieter Strozniak später den Finger auf die Wunde.
Als der durchgelaufene Cramer an 96-Keeper Bölke gescheitert war (10.) und wenig später Penev einen an ihm verwirkten Foulelfmeter verwandelt hatte (0:2 / 19.), staunte selbst mancher Zuschauer im roten HFC-Trikot. Zwar schien das Spiel der Club-Kicker durchdachter, die Tore aber hatten die VfLer gemacht. Erst Cramers Abstauber nach Konxhelis Schuss ließ Hoffnung aufkommen (1:2 / 23.). Der starke HFC-Kapitän Kindling trieb nach Hildebrandts Pfostenknaller (28.) seine Leute wieder nach vorn, doch die VfL-Abwehr stand. Auch Kindlings Distanzschuss (33.) und Finkes Versuch (35.) blieben ohne Wirkung. Nach der Pause konterte der Club auf eigenem Rasen, aber zunächst brachte nur Stroehls Schuss an den Außenpfosten Gefahr. Stattdessen sorgte nach Chancen von Georgius (50.) und Hildebrandt (66.) Darmochwal mit einem Freistoß über die HFC-Mauer (1:3 / 70.) für Tatsachen. Kindling konnte mit seinem "Strich in der Landschaft" aus 25 Metern nur noch verkürzen (80.). Sein letzter Schuss endete am Lattenkreuz (89.). So jubelten die VfLer nach gut 95 Spielminuten, als hätten sie den DFB-Pokal gewonnen.
Quelle: http://www.mz-web.de
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