05.04.2014 (MZ) - VfL-Chef setzt auf Angriff

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05.04.2014 (MZ) - VfL-Chef setzt auf Angriff

Beitragvon momo » So 6. Apr 2014, 08:39

Fußball-Oberliga
VfL-Chef setzt auf Angriff
05.04.2014 23:08 Uhr





Steve Braun (Mitte), hier eine Szene aus dem Pokalduell mit dem HFC, gehört zu den Eigengewächsen des VfL 96. (BILD: Schulz)

Von Karl Ebert

Der VfL Halle 96 spielt eine gute Saison. Präsident Frank Sänger will im nächsten Spieljahr den Aufstieg anstreben. Er hat Ideen, die aber noch ihrer Umsetzung harren.










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Halle/MZ.
Frank Sänger sitzt auf seinem Stuhl in der Geschäftsstelle und nimmt ein Schluck aus seiner Kaffeetasse. Die Fenster des Büros beim Fußball-Oberligisten VfL Halle 96 sind weit geöffnet. Der Blick des Präsidenten auf das Stadion ist frei. Auf dem gepflegten Rasen legen einige Mitarbeiter letzte Hand vor dem Spitzenspiel der Saalestädter am Sonntag gegen den Tabellenführer Budissa Bautzen an.

Die Sachsen werden möglicherweise im Sommer in die Regionalliga aufsteigen. Jene Klasse, in die auch Frank Sänger mit seinem Verein mal wieder aufsteigen will. „Ohne Druck“, sagt er heute noch, „doch im nächsten Spieljahr wollen wir richtig angreifen. Nachdem wir in dieser Saison als Zielstellung einen Platz unter den besten fünf Mannschaften ausgegeben hatten, ist das doch legitim.“

Rein sportlich hat Sänger da keine großen Bedenken, denn er vertraut seinem Trainer Lars Holtmann und der Mannschaft hundertprozentig. Und er weiß auch schon, wie er das anpacken will. „Ich bin kein Freund von jährlichen personellen Umbrüchen mit 14 oder 15 neuen Spielern“, sagt Sänger. „Lars Holtmann ist jetzt im dritten Jahr bei uns und hat eine Mannschaft kontinuierlich aufgebaut. Wir setzen auf Eigengewächse wie Steve Braun. Und werden das Team gezielt verstärken.“

Das kickende Personal geht noch nicht über die Brücke (siehe nebenstehenden Beitrag). Und auch Sänger gibt zu, dass vorher noch einige Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Zum Ersten wäre da natürlich das liebe Geld. Die Sponsorensuche im Umfeld eines Fußball-Drittligisten fällt allen kleineren Vereinen schwer. Es ist in jedem Jahr ein Kraftakt, den derzeitigen Etat von 350 000 Euro zu stemmen. Und für die Regionalliga müsste dieser mindestens um 100 000 wenn nicht sogar 150 000 Euro aufgestockt werden.

Zum Zweiten wäre da die nicht mehr ganz taufrische Haupttribüne samt der darunter liegenden Umkleidekabinen. „Wir lassen gerade die Planungen für die Tribüne vorbereiten und werden noch in diesem Jahr Anträge beim Land, der Stadt und Lotto Toto auf entsprechende Fördermittel stellen, damit wir Tribüne und Unterbau ab dem nächsten Jahr sanieren können“, erklärt Sänger. Auch das sei ein logischer Schritt, nachdem in den letzten Jahren zunächst einmal die Trainingsbedingungen mit dem Neubau eines Kunstrasenplatzes verbessert worden seien. „Wir haben da einiges an Geld sparen können, weil wir im Winter nicht auf die Kunstrasenplätze im Saalekreis ausweichen mussten. Aber wir hatten ja in diesem Jahr auch keinen Winter.“

Als nächstes muss an den sportlichen Unterbau gedacht werden. Die zweite Mannschaft fristet derzeit ihr Dasein in der Landesklasse. „Sie muss auf absehbare Zeit den Aufstieg in die Landesliga anstreben, damit Spieler der Ersten, die nach Verletzungen wieder Spielpraxis bekommen müssen, sich auch in einer Liga mit etwas gehobenerem spielerischen Niveau wieder aufbauen können“, so Sänger.

Und dann ist da noch ein ganz gewaltiges Problem. „Der VfL 96 besitzt nicht die Außendarstellung, die er eigentlich verdient“, sagt sein Präsident. Und auch die Anzahl der eigenen Fans differiere bei den Heimspielen ungewöhnlich hoch. „Einmal sind es 40 bis 50, dann wieder nur 14, 15“, erklärt Sänger. Die Folge: Obwohl die Mannschaft in der Oberliga sehr ansehnlichen Fußball spielt und im Pokal sogar den Lokalrivalen HFC kurz vor dem Abgrund hatte, verlaufen sich zu den normalen Punktspielen nicht viel mehr als 150 Zuschauer im Stadion am Zoo. Der Präsident kann sich das nicht erklären.

Sänger hat Ideen, die aber noch ihrer Umsetzung harren. In der Mannschaft von Trainer Lars Holtmann spielen derzeit elf Studenten. „Warum nicht einfach die Beziehungen zur Universität intensivieren, gemeinsame Aktionen planen und den Verein für Studenten attraktiv machen“, sagt Sänger. Wohlwissend, dass eine Aktion mit freiem Eintritt für Studenten zum Heimspiel gegen Neugersdorf schon einmal kräftig in die Hose gegangen ist. Zugegeben, das Wetter spielte nicht mit, aber ein Sonntag im November war auch nicht klug gewählt.

Link: http://www.mz-web.de/sport-halle-saalek ... 61720.html
Wo kämen wir hin, wenn alle nur sagten, wo kämen wir hin und niemand ginge, um zu sehen wohin wir kämen, wenn wir gingen. Kurt Marti
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