16.11.2013 (MZ) - Gewaltige Nervosität

Die Pressemitteilungen der aktuellen Saison und vergangener Jahre.

16.11.2013 (MZ) - Gewaltige Nervosität

Beitragvon momo » Sa 16. Nov 2013, 10:48

Fußball in Halle Gewaltige Nervosität
15.11.2013 23:29 Uhr | Aktualisiert 15.11.2013 23:37 Uhr
HFC-Cheftrainer Sven Köhler ärgert sich nach einem Ausgleichstreffer. (BILD: Eckehard Schulz)
Von Karl Ebert
Beim Halleschen FC herrscht Anspannung vor dem Pokalderby gegen den VfL 96. Nach der Krise in der Liga würde eine Pleite richtig Unruhe im Klub bringen. Die Drittligaspieler müssen mit der Favoritenrolle klarkommen.
Drucken per Mail
Halle/MZ.

Auf einmal ging alles ganz schnell. Kaum waren am Freitagnachmittag das Abschlusstraining des Halleschen FC für das Landespokal-Derby am Sonnabend beim VfL 96 beendet und die Trainings-Tore vom Spielfeld getragen, schickte Sven Köhler seine Spieler in die Kabine. Kein Auslaufen, keine ansonsten üblichen Smalltalks. Nur ein kurzes Hallo zu den treuen Kiebitzen am Rande. Weg waren sie. Und genauso so schnell wie seine Spieler verschwand auch der Trainer des Fußball-Drittligisten in der Kabine.

Nun war das diesige und kalte Nebelwetter auch nicht dazu angetan, mit verschwitzten Körpern noch lange auf dem Platz zu verweilen. Eine Erkältungswelle ist schließlich das Letzte, was die Rot-Weißen jetzt noch gebrauchen können. Dennoch war bei dem schnellen Verschwinden eine gewisse Anspannung zu spüren. Bei Spielern wie beim Trainer. Irgendwie anders als sonst vor Drittliga-Punktspielen. Und wohl auch deshalb ließ Köhler bei der Einordnung des Prestigeduells gar nicht erst irgendwelche Zweifel aufkommen. „Das Derby beim VfL ist ein ganz wichtiges Spiel für uns. Wir wollen uns über den Landespokal wieder für den DFB-Pokal qualifizieren“, sagt er und benennt damit ein Saisonziel.

Das war es auch im letzten Spieljahr. Doch mit dem überraschenden Halbfinal-Aus beim Regionalligisten Germania Halberstadt wurde das verpasst. Sehr zum Ärger der Führungsetage, die die entgangenen rund 100.000 Euro für Verstärkungen oder die Beseitigung der Hochwasserschäden am Nachwuchszentrum hätte gebrauchen können. Und genau das bekam der Trainer bei der Saison-Auswertung durch seine Chefs auch zu hören.
Bisher dürftige Auftritte

Ein weiterer Grund für eine gewisse Anspannung sind die zuletzt spielerisch dürftigen Auftritte in der Liga und auch die bisherigen Landespokal-Auftritte. Weder beim 3:1 gegen den Landesligisten SV Dessau 05 noch beim 4:2-Erfolg beim Siebtligisten Einheit Wernigerode ließen die Rot-Weißen die von ihnen erwartete Souveränität und den Vier-Klassen-Unterschied erkennen. Nun geht es gegen eine Oberliga-Elf, „deren Spieler in namhaften Vereinen in Cottbus, Leipzig oder anderswo eine sehr gute Ausbildung bekommen haben und deshalb ernstzunehmende Kontrahenten sind“, wie Köhler sagt. Der Satz klingt nicht wie eine Ausrede für den Fall des Scheiterns, sondern steht viel eher für die Bedeutung, die dieses Spiel für den HFC hat: Eine Niederlage im Pokalderby ist verboten.

Und das wissen mittlerweile auch alle Spieler. „Solche Ortsderbys werden immer dann eklig, wenn der Favorit dem Außenseiter zu viel Luft zum Atmen lässt“, sagt beispielsweise Philipp Zeiger, der solche Erfahrungen zu seiner Zeit in Dresden gemacht hat. Mittelfeldspieler Niklas Brandt war bereits vollkommen auf die Aufgabe, die am Sonnabend im Stadion am Zoo ansteht, fokussiert. „Derbys sind für mich als Berliner normalerweise nichts Außergewöhnliches. Aber hier ist das ganz offensichtlich anders“, erzählt er. „Bei dem ganzen Szenario, das um dieses Spiel gemacht wird, da ist ein Duell VfL Halle gegen HFC ja das Derby aller Derbys. Eine Niederlage in so einem Spiel werden dir die Fans nur sehr schwer verzeihen. Da gibt es nur eins. Gewinnen.“

„Sache der Einstellung“

Fakt ist: Köhler hat seine Männer unter der Woche in die Pflicht genommen und ist dabei wahrscheinlich nicht zum ersten Mal zu der Erkenntnis gelangt, „dass jeder unserer Spieler überzeugt ist, Drittliga-Niveau zu besitzen. Also verlange ich im Umkehrschluss, dass sie solch eine Aufgabe auch wie Profis angehen und lösen“, erklärt der Coach. Drittliga-Spieler müssten mit der Favoritenrolle ebenso klarkommen wie mit der eines Ebenbürtigen oder der des Außenseiters. „Das ist Sache der Einstellung jedes Einzelnen.“

Link: http://www.mz-web.de/sport/fussball-in- ... 49640.html
Wo kämen wir hin, wenn alle nur sagten, wo kämen wir hin und niemand ginge, um zu sehen wohin wir kämen, wenn wir gingen. Kurt Marti
Benutzeravatar
momo
Club der 1000
 
Beiträge: 1356
Registriert: Fr 9. Apr 2010, 20:54

Zurück zu Pressemeldungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste

cron