Fußball-OberligaVfL Halle 96 als Spielverderber beim Oberliga-Meister
02.06.2013 22:47 Uhr | Aktualisiert 02.06.2013 22:56 Uhr
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Duell
Nordhausens Caglayan Tunc (gelbes Trikot) kommt mit seinem Kopfball nicht zum Torerfolg. (BILD: Roland Obst)
Von max zeising
Der VfL Halle 96 holt ein Unentschieden beim neuen Oberliga-Meister Wacker Nordhausen. Fast hätte es für die Zoo-Kicker aus der Saalestadt sogar zum Sieg gereicht.
nordhausen/halle/MZ.
Ein Blick in den Albert-Kuntz-Sportpark in Nordhausen genügte, um festzustellen: Das Rahmenprogramm für eine stimmungsvolle Meisterfeier passte. 718 zahlende Zuschauer und der ehemalige ZDF-Sportreporter Rolf Töpperwien als Moderator der Feierlichkeiten sorgten für eine besondere Oberliga-Atmosphäre. Sie alle gaben Wacker Nordhausen gestern die Ehre.
Seit dem vergangenen Mittwoch, seit dem 4:1-Auswärtssieg bei Budissa Bautzen, stehen die Thüringer als neuer Oberliga-Meister fest. Damit krönten sie eine mehr als fantastische Saison. Denn erst vor einem Jahr waren die Nordhäuser aus der sechstklassigen Verbandsliga Thüringen überhaupt in die Oberliga aufgestiegen. Nun werden sie in der nächsten Saison in der viertklassigen Regionalliga antreten.
Gestern also sollte der Durchmarsch gefeiert und der neue Meister geehrt werden. Und zunächst schien auch alles auf einen rundum gelungenen Nachmittag hinzudeuten. Doch die Gäste aus Halle erwiesen sich letztlich als kleiner Spielverderber, denn immerhin trotzten die Zoo-Kicker den Gastgebern ein 2:2-Unentschieden ab. Fast hätten sie sogar für eine Heimniederlage des neuen Meisters gesorgt.
VfL geht zweimal in Führung
Steve Braun brachte die Gäste in der 30. Minute in Führung, erst in der letzten Minute vor der Pause traf Nordhausens Mannschaftskapitän Robert Stark zum Ausgleich. Pech für den VfL: Tobias Cramer und Ricky Wittke mussten bereits im ersten Durchgang verletzt den Platz verlassen, Robin Huth und Sören Barabasch kamen in die Partie. „Wir mussten ein paar Mal taktisch umstellen, das hat unser Spiel doch mächtig durcheinandergebracht“, fand Trainer Lars Holtmann.
Doch in der zweiten Halbzeit gingen die Hallenser abermals in Front - ausgerechnet der eingewechselte Robin Huth, der selbst fast die komplette zweite Halbserie verletzt ausgefallen war, erzielte das Tor. Und abermals hielt die Führung nicht bis zum Schlusspfiff - ein Eigentor von Tom Pilz sorgte dafür, dass der VfL den Sieg noch hergeben musste.
Es war nicht das erste Eigentor des Innenverteidigers, bereits beim 2:1-Heimsieg der Zoo-Kicker gegen Blau-Gelb Laubsdorf traf er in der Schlussminute ins eigene Netz. Damals war es der Ehrentreffer für die bereits abgestiegenen Laubsdorfer, gestern war es gerade noch das Unentschieden für die bereits als Meister feststehenden Nordhäuser.
„Wir hätten eigentlich gewinnen müssen“, ärgerte sich Torschütze Robin Huth. Trotzdem freute er sich auch für die Gastgeber: „Nordhausen steigt verdient auf. Die haben den besten Fußball gespielt und die konstanteste Leistung gebracht.“ Und Lars Holtmann resümierte: „Das 2:2 geht in Ordnung, das Spiel hat für alle Beteiligten einen guten Ausgang gefunden.“
Stark gegen Topteams
Auch für seine Mannschaft hatte der Trainer noch ein Lob übrig: „Sie hat zweimal gegen Nordhausen nicht verloren. Das ist schon eine Leistung.“ Er spricht damit einen Trend an, der sich mit dem Unentschieden in Nordhausen fortsetzte. Gegen die fünf Mannschaften, die in der Tabelle über dem VfL stehen, haben die Zoo-Kicker in neun Partien nur zweimal verloren. „Das sind Teams, die uns spielerisch fordern. Die stellen sich nicht nur hinten rein und lassen uns das Spiel machen“, analysierte Robin Huth.
Wie gut, dass der VfL sein letztes Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Budissa Bautzen bestreitet. Bautzen steht nämlich in der Tabelle über dem VfL.