15.11.12(MZ) VfL ist auf der Suche nach dem Fehlerteufel
Verfasst: Fr 16. Nov 2012, 09:24
Gemeinsam will der VfL 96 wieder aus der Krise kommen. (ARCHIVFOTO: E. SCHULZ)
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HALLE (SAALE)/MZ. Ausgerechnet im tristen Monat November mit dem zu erwartenden Nebel-Lotto werden beim VfL 96 die Weichen für den weiteren Saisonverlauf gestellt. Entweder rosarote Aussichten für das Jahr 2013 mit einem Platz in der Spitzengruppe der Oberliga oder der endgültige Absturz als graue Maus ins Mittelfeld. "Der Blick geht schon nach oben. So ist der Plan", sagt Trainer Lars Holtmann.
Allerdings ist der VfL 96-Trainer auch etwas verunsichert nach drei Niederlagen am Stück und der fast schon blamablen 0:2-Vorstellung am letzten Sonntag gegen Rudolstadt. "Ich bin mir nicht ganz sicher, ob da einigen in der Mannschaft der Höhenflug der letzten Wochen nicht doch zu Kopf gestiegen ist. So, dass sie jetzt glauben, vieles geht von ganz allein", rätselt Holtmann noch. Egal, zu welchem Ergebnis er dabei kommt, es geht "volle Kanne" weiter. Und es gibt die klare Ansage, dass aus den beiden folgenden Auswärtsspielen am Sonnabend in Laubsdorf und eine Woche später bei der zweiten Mannschaft des Chemnitzer FC Siege Pflicht sind. Um eben der grauen Maus gar keine Chance zu geben, heimisch zu werden.
Im Training war man deswegen die Woche über auf der Suche nach den Fehlerteufeln. "Jedes Ding, das wir aufs Tor bekommen haben, war auch drin. Mal nach einem Einwurf, mal nach Fehlpässen aus der Abwehr. Das geht einfach nicht, dass wir uns jedes Mal selbst schlagen", sagt Holtmann. Sein Kapitän Stefan Karau hat die verheerenden Folgen erkannt, wenn man jedes Mal einem Rückstand hinterherlaufen muss: "Dass wird dann eklig, wenn der Gegner tief steht und die Räume eng macht." Dann nämlich bleiben als letzte Wahl immer nur einfallslose lange und hohe Bälle nach vorn. "Doch dafür haben wir einfach nicht die Spielertypen, weil Georg Ströhl als Stürmer für solche Situationen eben doch zu klein ist."
Ein Teil der Fehlerkette ist beim VfL 96 also in Arbeit. Holtmann muss das nicht allein tun, dafür hat er in Stefan Karau seinen verlängerten Arm auf dem Platz und vor allem seinen Co-Trainer Steffen Hammer. "Wir sind inzwischen gut befreundet. Er ist ein richtiger Fußball-Fachmann, sieht viele taktische Details. Manches natürlich auch anders als ich", sagt Holtmann. Das führt dann so weit, dass sich die beiden dann sogar während des Spiels beraten. Über sinnvolle Ein- und Auswechslungen zum Beispiel. "Da kommt es am Ende auch gar nicht drauf an, wer nun die bessere Idee hat. Hauptsache, wir finden einen gemeinsamen Weg", so Holtmann über das Team Holtmann-Hammer.
Einen Weg, der dann idealerweise mal wieder zu einem Erfolgserlebnis führt. Denn ab Dezember gibt es beim VfL 96 auch wieder personellen Zuwachs, weil Martin Wehlert nach dem Ende seiner Studieneinheit in Florida wieder zurück erwartet wird. "Darauf freuen wir uns schon", bestätigt Holtmann. Hauptsache, die Saison-Zukunft des VfL 96 ist dann noch rosarot und nicht schon mausgrau.
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