Oberliga VfL und HFC II wollen ihre Spitzenpositionen verteidigen
VON JULIUS LUKAS, 14.09.12, 23:03h, aktualisiert 14.09.12, 23:07h
Carsten Hänsel (Mitte)
Der Trainer der HFC-Reserve, Carsten Hänsel (Mitte), im Kreis seiner Schützlinge (ARCHIVFOTO: ANDREAS LÖFFLER)
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HALLE (SAALE)/MZ. Ob er schon an den fünften Spieltag denke, wurde Carsten Hänsel gefragt. An das Derby gegen den VfL Halle 96 am nächsten Wochenende. Immerhin könnte das ein Spitzenduell der Fußball-Oberliga werden.
Carsten Hänsel wirkt genervt. „Die Frage können sie sich selbst beantworten“, sagt der Trainer der zweiten Mannschaft des Halleschen FC. Am Sonntag trifft sein Team auf Blau-Gelb Laubsdorf. Also versichert er noch einmal mit viel Nachdruck: „Das Derby spielt für mich überhaupt keine Rolle. Wichtig ist nur das aktuelle Spiel.“ Bei seinem Kollegen klingt die Antwort ähnlich. Für Lars Holtmann zählt nur die Partie am Sonnabend bei Wacker 03 Gotha. „Erst danach mache ich mir über das folgende Spiel Gedanken“, sagt der Trainer des VfL Halle 96.
Dass der Fokus zunächst einmal auf den aktuellen Aufgaben liegt, ist nicht überraschend. Und dennoch schwingt schon jetzt etwas mit, das es so noch nie gegeben hat: dass bei Erfolgen für den HFC II und den VfL an diesem Wochenende, die beiden Teams als Spitzenreiter der Oberliga ins Derby gehen. Die aktuellen Aufgaben können beide Trainer mit breiter Brust angehen. Carsten Hänsel, weil er mit der zweiten Mannschaft des Halleschen FC als Aufsteiger die Tabelle anführt. Und Lars Holtmann, weil er mit dem VfL Halle 96 in dieser Saison vier von fünf Spielen gewonnen hat. Lars Holtmann sieht sein Team am Sonntag gegen Gotha deshalb in der Favoritenrolle. „Gegen uns werden die eher defensiv spielen“, sagt der VfL-Trainer und fügt mit Blick auf Gothas 0:3-Niederlage am letzten Spieltag in Laubsdorf hinzu: „Gotha wird nicht mit Selbstbewusstsein vollgepumpt sein.“
Weit zurückhaltender klingt dagegen Carsten Hänsel. „Die sind wie wir ein Aufsteiger und haben auch schon vier Punkte geholt. Das ist aller Ehren wert“, sagt er über Laubsdorf. Zudem seien 90 Prozent der gegnerischen Spieler aus dem Nachwuchs von Energie Cottbus. „Da steckt schon viel Qualität dahinter. Ich sehe unsere Mannschaften auf Augenhöhe.“ Dabei wäre ein gesundes Selbstbewusstsein angesichts der bisherigen Leistungen der Zweiten des HFC durchaus angebracht. Das Team von Carsten Hänsel stellt den bis dato besten Sturm der Liga und hat Einheit Rudolstadt am vergangenen Spieltag 5:0 abgeschossen. Zudem haben es schon vier HFC-II-Spieler in den erweiterten Kader der ersten Mannschaft geschafft.
Beim VfL Halle hingegen stehen die Vorzeichen vor dem Spiel gegen Wacker Gotha nicht ganz so eindeutig auf Sieg. Die Elf vom Zoo muss wie beim 1:0-Erfolg gegen Dynamo Dresden II auf zwei Stammkräfte verzichten. Überraschend kann neben Sören Bara-basch, der wegen eines Haarrisses im Knochen noch vier Wochen fehlen wird, auch Kapitän Stefan Karau erneut nicht auflaufen. Dabei war er Anfang der Woche wieder fit gemeldet worden. „Der Arzt hat eigentlich gesagt, dass alles wieder in Ordnung sei“, erklärt Lars Holtmann. „Sobald Stefan dann aber auf dem Platz stand und Fußball spielen wollte, tat seine Wade wieder weh.“ Um die Verletzung, einen Muskelfaserriss, nicht erneut aufbrechen zu lassen, soll Karau deswegen geschont werden.
Vielleicht auch, um dann im Stadt-Derby gegen die zweite Mannschaft des Halleschen FC wieder fit zu sein. Gegen Gotha wird seine Position in der Innenverteidigung wie bereits am letzten Spieltag Patrick Selle übernehmen. „Zusammen mit Seb Markowitz hat er das sehr gut gemacht“, lobt Lars Holtmann.
Beim HFC II sind alle Spieler fit. Für Carsten Hänsel und seine junge Mannschaft die beste Voraussetzung. Der Trainer bremst vor dem Spiel gegen Laubsdorf dennoch die Erwartungen: „Wir haben keinen Grund, irgendjemanden zu unterschätzen.“
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