VfL Halle «Alle geben das Fünkchen mehr Einsatz»
erstellt 03.09.12, 22:17h, aktualisiert 03.09.12, 22:25h
Stefan Karau spielt seit 2009 im Trikot des...
Stefan Karau spielt seit 2009 im Trikot des VfL. (FOTO: ECKEHARD SCHULZ)
Bild als E-Card versenden Bild als E-Card versenden
HALLE (SAALE)/MZ. Der VfL Halle hat in der Oberliga einen Start nach Maß hingelegt. Nach drei Spieltagen haben die 96er sieben Punkte. Das Kellerkind der Vorsaison ist auf einmal ein Spitzenteam. Doch wie geht das? Kapitän Stefan ist der dienstälteste Spieler im Verein, hat seit 2009 85 Spiele für den VfL absolviert. Über das Geheimnis hinter dem aktuellen Erfolg sprach Julius Lukas mit ihm.
Der VfL steht derzeit auf Platz zwei in der Oberliga-Tabelle. Hätten sie das vor der Saison erwartet?
Stefan Karau: Erwartet sicherlich nicht. In der Vorbereitung hat sich in unserer Mannschaft aber nach und nach eine positive Eigendynamik entwickelt, so dass zumindest eine Steigerung gegenüber dem letzten Jahr zu erwarten war.
Was meinen sie mit Eigendynamik?
Karau: Im Team will wieder jeder. Es gibt Konkurrenzkampf, und alle Spieler geben schon im Training das Fünkchen mehr Einsatz. Außerdem haben wir neue Spieler dazu bekommen, die die Mannschaft stärker machen.
Aber es wurde ja hauptsächlich die Offensive mit Georg Ströhl und Tobias Cramer verstärkt. Der Rest der Mannschaft blieb in etwa gleich.
Karau: Das stimmt schon, allerdings helfen Tobi und Ströhler auch der Defensive. Es verteidigt sich leichter, wenn man mit einem Tor vorn liegt. Da kann man sich besser auf das Abwehrspiel konzentrieren.
Sie haben mit Lars Holtmann einen sehr jungen Trainer. Welche Rolle spielt er für den Erfolg?
Karau: Er ist nur zwei bis drei Jahre älter als die Ältesten von uns. Aber wenn es darauf ankommt, ist er knallhart. Er kann uns auch richtig zusammenscheißen, wenn wir nicht so agieren, wie wir es uns vorgenommen haben.
Am zweiten Spieltag wurde es also sehr laut in der Kabine? Da hat sich das Team gegen Piesteritz nicht so gut präsentiert.
Karau: Da war natürlich das ganze Spiel ziemlich daneben, auch wenn wir am Ende 2:0 gewonnen haben. Aber in der Halbzeit wurde es in der Kabine schon sehr laut und deutlich.
Heißt: Sie sind erfolgreich, müssen aber auch mit einem raueren Ton leben?
Karau: Nein, natürlich nicht. Wir lachen viel zusammen. Auch mit dem Trainer. Aber wenn es darauf ankommt, dann kann er sehr deutlich werden. Viel wichtiger ist aber, dass wir wieder viel mehr Fußball spielen wollen. Also auch zusammen, mit Kombinationen. Zu Beginn der Vorbereitung hatten wir da Probleme, aber jetzt funktioniert es schon richtig gut.
Es scheint auch so, als würde die Mannschaft mehr miteinander reden.
Karau: Auf jeden Fall. Das hat uns der Trainer so vorgegeben. Wir sollen das Maul aufmachen und auf und neben dem Platz mehr miteinander reden. Das ist auch Teil unseres Erfolgsgeheimnisses.
Link: http://www.mz-web.de/servlet/ContentSer ... 8620714641