LandespokalMuntere Hitzeschlacht für den VfL
VON ANKE LOSACK, 19.08.12, 21:57h, aktualisiert 19.08.12, 22:30h
Stefan Karau
Die nächste Chance für den VfL 96 bei der Pokal-Pflichtnummer in Schkopau. Stefan Karau versucht sich mit einem Kopfball. (FOTO: PETER WÖLK)
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MERSEBURG/MZ. Holger Eichelmann ist seit vielen Jahren die gute Seele beim VfL 96. Offiziell ist er der Zeugwart beim Oberligisten aus Halle, kümmert sich aber auch schon mal um Stadiondurchsagen und um den Verbleib von unauffindbaren Schiedsrichtern. Er ist also unentbehrlich. Und erfindungsreich dazu. Am Sonntag, beim Pokal-Duell im Merseburger Stadt-Stadion, das der VfL klar mit 12:0 (5:0) gegen den Kreisoberligisten Buna Schkopau gewann, bekam Eichelmann ein völlig neues Betätigungsfeld. Und hatte dann nach dem Schlusspfiff, praktisch als Fluch der guten Tat, alle Hände voll zu tun.
Was war geschehen? Eichelmann hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Wassermann zu spielen und für die Versorgung der Spieler mit Getränken zu sorgen. Weil der Bedarf in den sengenden Mittagshitze riesig war, sah der Platz vor der Trainerbank wie die Leergut-Annahme in einem Getränkeladen aus. Doch es lohnte sich: Gut versorgt, ließ sein VfL doch zu keiner Zeit Zweifel am Sieg aufkommen. "Wir hatten erst ein bisschen Glück, dass der direkte Freistoß zu Beginn reingeht. Dann ging es aber Schlag auf Schlag", sagte Lars Holtmann, der Trainer des VfL 96.
Nach neun Minuten hatte Tobias Cramer diesen besagten Freistoß zum 1:0 ins rechte untere Tor-Eck geschlenzt. Dieser Treffer machte es den Hallensern einfacher. Sie bauten die Führung in regelmäßigen Abständen aus. Ricky Wittke traf in der 17. Minute zum 2:0. Der Schkopauer Sven Haugk mit einem Eigentor nur eine Minute später, Robin Huth (37.) und Georg Ströhl (42.) besorgten die dann doch deutliche 5:0-Führung zur Pause.
Der MSV Buna Schkopau hatte bis zu diesem Zeitpunkt zwei Torchancen zu verzeichnen, wobei ein Kopfball von Matthias Thamm in der 33. Minute wirklich nur knapp am rechten Torpfosten vorbei gegangen war.
Die fünf Tore zur Halbzeit hatten den Torhunger des VfL Halle 96 aber noch längst nicht gestillt. Huth (52.), Steve Braun (54.) und Wittke (58.) trafen zum 8:0-Zwischenstand, ehe 20 Minuten später der große Auftritt des eingewechselten Maximilian Cachay kam.
In der 78. Minute erzielte er seinen Treffer Nummer eins. Eine Minute später hatte Wittke dann das besondere Vergnügen mit dem 10:0 für den zweistelligen Zwischenstand zu sorgen. Wieder eine Minute später traf Cachay zum 11:0 und schließlich in der 83. Minute noch zum 12:0-Endstand.
"Mein Wunsch war es, nicht zweistellig zu verlieren. Der ist nicht in Erfüllung gegangen. Das Ergebnis spiegelt aber den Spielverlauf wider", sagt Bunas Trainer Andree Weber. Es habe seiner Mannschaft am Läuferischen und an der Spritzigkeit gefehlt. "Die Hitze hat es für uns noch schwerer gemacht", so Weber.
Daran konnte auch die beiden zweiminütigen Trinkpausen nichts ändern, die jeweils zur Mitte der Halbzeit eingelegt wurden. Für Holger Eichelmann bedeuteten diese zusätzliche Arbeit. Und dem Zeugwart blieb am Ende auch der Schlusspunkt dieses Pokal-Spiels. Weil die Trinkflaschen weit verteilt umherlagen, baute er kurzerhand aus dem T-Shirt eines Spielers eine Tragetasche zum Einzusammeln. Als er feststellte, dass er damit allein dann doch ein ganzes Stück überfordert war, zitierte er kurzerhand die Spieler zum Anpacken zu sich. Die halfen etwas widerwillig beim letzten Akt des Tages. Denn trotz der Ergebnisses: Die 90 Minuten bei 38 Grad Hitze hatten ganz schön geschlaucht.
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