Benito Baez-Ayala köpft vor Marcel Hadel (verdeckt). (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)
HALLE (SAALE)/MZ. Benito Baez-Ayala rannte pausenlos den Platz rauf und runter. Erst mühsam gegen den streckenweise böigen Wind, dann mit dem unberechenbaren, für ein Fußballspiel so lästigen Gesellen im Rücken. "Ich wollte dem VfL unbedingt ein ganz persönliches Abschiedsgeschenk machen. Am besten mit einem Tor", sagte der 22 Jahre alte Stürmer, der sein letztes Heimspiel für den VfL 96 Halle machte. Ein Tor schaffte er nicht, trotzdem gewann der VfL nach einem äußerst zähen Spiel 1:0 gegen Luckenwalde.
Stets war der Deutsch-Kubaner Baez-Ayala anspielbar, aber nur in den seltensten Fällen erreichte ihn mal ein Zuspiel seiner Kollegen. Das zehrte an den Kräften und irgendwie schien er damit auch am Ende. In der 86. Minute legte er dann noch einmal allen Elan in einen letzten Angriffsversuch, Luckenwaldes Torwart Carsten Busch hatte er schon ausgespielt, dann wurde er von den Beinen geholt. Elfmeter, der zweite in diesem Spiel. Beim ersten Versuch war Stephan Neigenfink nach 52 Minuten kläglich gescheitert.
Nun also der zweite Anlauf, der zum Fall für Baez-Ayala werden sollte. Seine Mitspieler wollten ihn schießen lassen, auch er selbst wollte. "Aber es hat zu lange gedauert. Ich war ja selbst gefoult worden und konnte zunächst nicht richtig auftreten", sagte der Stürmer. Also ging Sebastian Markowitz an den Punkt und schoss genauso saft- und kraftlos wie zuvor Neigenfink. Ein Glück, dass Patrick Selle aufgepasst hatte, und den abprallenden Ball doch noch zum 1:0 ins Tor schob. "Es war mühsam, aber zumindest das Ergebnis hat gestimmt", sagte Baez-Ayala zum Abschied.
Baez-Ayala, der wohl zunächst für die Stuttgarter Kickers spielen wird, ehe es ihn aus beruflichen Gründen weiter in Spaniens Sonne zieht, wird dem VfL 96 fehlen. Denn einen solch engagierten Stürmer wie ihn hat der Oberligist momentan nicht zu bieten.
Auch Volkmar Knoll weiß, dass beim VfL 96 der Schuh im Sturm am meisten drückt. "Wir sind auf der Suche nach neuen Spielern. Gleichzeitig wollen wir in den nächsten zwei, drei Wochen genau wissen, mit welchen Spielern aus der gegenwärtigen Mannschaft wir weiterarbeiten können", sagt Knoll, Vize-Präsident des VfL Halle 96. Der Sieg gegen Luckenwalde, einer Mannschaft aus dem sicheren Mittelfeld der Tabelle, sorgt für ein Stück Optimismus. Knoll: "So chancenlos sind wir nicht."
Schon am Donnerstag ist der VfL 96 wieder gefordert. Da kommt der souveräne Tabellenführer FSV Zwickau ins Stadion am Zoo. Spielbeginn ist 18 Uhr.
Quelle: http://www.mz-web.de
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