Die Genugtuung nach dem Debakel
von JAN SCHUMANN
Aues Sascha Weirauch (l.) bleibt an Sebastian Markowitz hängen.
AUE/MZ. So laut war es schon lange nicht mehr auf einer Auswärtsfahrt des VfL Halle. Benito Baez Ayala hatte mächtig Mühe, sich am Telefon gegen die Geräuschkulisse seiner feiernden Mannschaftskollegen verständlich zu machen. Es herrschte Feierlaune - und das völlig zurecht. Mit 3:0 hat das Oberliga-Schlusslicht sein Auswärtsspiel bei der Reserve von Erzgebirge Aue gewonnen und damit neben drei Punkten auch viel Genugtuung eingefahren. "Wir waren wütend", sagte Doppeltorschütze Ayala, "denn das Ergebnis aus dem Hinspiel hat niemand von uns vergessen."
In der Hinrunde hatte die Veilchen-Reserve die Hallenser vor heimischem Publikum mit 1:6 demontiert. Doch der Auftritt am Sonntag im Erzgebirge entschädigte für das Hinspiel. "Endlich haben wir uns einmal belohnt. Letzte Woche haben wir beim 0:1 gegen Piesteritz schon gut gespielt, aber leider keine Punkte mitgenommen. Es ist enorm wichtig für uns, dass es heute geklappt hat", meinte Ayala.
Dass der VfL in Aue den zweiten Auswärtssieg der Saison eingefahren hat, lag vor allem auch daran, dass bei Ayala der Knoten platzte. Der Stürmer, der zuletzt meist glücklos agiert hatte, brachte seine Mannschaft in der 55. Minute nach einer Ecke in Führung. "Danach stand unsere Abwehr extrem gut", lobte VfL-Trainer Lars Holtmann. "Aue hatte in 90 Minuten nicht eine nennenswerte Torchance, obwohl sie mehr Ballbesitz hatten." Stattdessen konterten die Hallenser gefährlich über Ayala, der in der 70. Minute zum Doppelpack einschob. Als "eiskalt" beschrieb Holtmann die Tagesform seines 22 Jahre alten Angreifers. Dasselbe Prädikat verdiente sich auch der zwei Jahre jüngere Tobias Haufe, der mit seinem ersten Treffer für den VfL in der Oberliga für den unerwarteten 3:0-Endstand sorgte.
Nach der Ernüchterung der letzten Oberliga-Wochen im Stadion am Zoo hofft Ayala nun auf die befreiende Wirkung dieses Erfolgs "Jetzt geht es weiter. Wir müssen beweisen, dass das heute kein Glückserfolg war." Optimismus kommt auch von VfL-Coach Lars Holtmann: "Schließlich hätten wir letzte Woche auch schon Punkte verdient gehabt und nur unglücklich verloren." Das nächste Punktspiel führt den VfL Halle am 24. März nach Gotha.
Quelle: http://www.mz-web.de
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