VfL Halle vs. 1.FC Lok Leipzig 0:1 - "Schweinesieg" am Zoo
Am Ende zählen nur die Punkte. Der 1.FC Lok jubelt über seinen 0:1-Auswärtssieg in Halle.
Der 1. FC Lok hat sein Auswärtsspiel beim VfL Halle hauchdünn mit 1:0 gewonnen. Die Probstheidaer boten dabei keine ansprechende Leistung, taten sich mit dem willensstarken und defensiv sicher agierenden Gastgeber schwer. Ein Elfmeter, verwandelt durch Rico Engler kurz vor Schluss, sorgte für die Entscheidung.
Die 1.000 Lok-Fans unter den 1.315 Zuschauern, die sich im Hallenser Stadion am Zoo am Sonntagnachmittag versammelt hatten, hatten gewiss größte Hoffnung, dass ihr Team das Kellerkind VfL Halle 1896 an die Wand spielen würde. Gerade der spielerisch ansprechende Auftritt im Heimspiel gegen Luckenwalde bot Anlass genug zu dieser Annahme. Doch die Hoffnungen wurden über die gesamte Spielzeit enttäuscht. Leipzig agierte fahrig und teilweise unkonzentriert.
Das hatte unter anderem damit zu tun, dass der VfL Halle trotz Personalproblemen, der Topscorer Georg Ströhl saß zunächst nur mit Grippe auf der Bank, so gar nicht wie ein Tabellen-13. spielte. Die Jungs vom ältesten Halleschen Sportverein gingen robust in die Zweikämpfe, gaben keinen Ball verloren und setzten der Lok damit schon beizeiten zu.
Rico Engler trifft vom Elfmeterpunkt...
Es hatte sicher auch mit der taktischen Leistung der Gastgeber zu tun. „Unser Ziel war es, die Seiten zu zumachen und die Lok durch die Mitte kommen zu lassen“, erklärte der erste 28-jährige Trainer Lars Holtmann nach Spielschluss. Das klappte exzellent. Die zuletzt so starke Flügelzange des 1. FC Lok kniff nie, weil Halle auf den Seiten oft Überzahl erzeugte. Der Weg durch die Mitte war zugestellt. Folgerichtig resultierten die größten Lok-Chancen in der ersten Hälfte aus Freistößen von Kapitän Thorsten Görke, die der wieder starke René Hartleib im Tor der Blauroten jedoch parieren konnte.
Darüber hinaus spielte das Geläuf auch eher dem Kellerkind in die Karten. „Das ist ein ziemlicher Acker gewesen, auf dem wir kaum unser Passspiel aufziehen konnten“, erklärte wiederum Mike Sadlo nach dem Spiel. Bälle versprangen nicht selten und wenn einmal über zwei Stationen kombiniert wurde, hatten die Gastgeber das Leder bei der dritten Station stibitzt.
Mit laufender Spielzeit wurde Lok Leipzig zudem eher schwächer und Halle besser. Schon in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber mit einem Volleyschuss von Nowoisky aufs Kreuzeck die beste Möglichkeit. Als sich auch in der zweiten Halbzeit beim 1. FC Lok insgesamt wenig tat, wurde Halle mutiger. Eine halbe Stunde vor Schluss brachte Holtmann mit dem unter der Woche kranken Ströhl die gefährlichste Hallenser Kraft, die die Entscheidung herbeiführen sollte. Wäre alles normal zugegangen, wäre es auch so gekommen. Bereits drei Minuten nach Ströhls Einwechslung rutschte der Ball quer durch den Leipziger Fünfmeter-Raum zum Eingewechselten, der das Spielgerät allerdings frei aus spitzem Winkel an den „Außenwinkel“ nagelte. Drei Minuten später schickte Ströhl per Kopf Mannschaftskamerad Steve Braun Richtung Lok-Tor. Braun schob den Ball an Dolecek jedoch auch am Lok-Tor vorbei. Und auch der eingewechselte Neigenfink traf nicht. Elf Minuten vor dem Ende schoss er freistehend den Ball Dolecek in die Arme.
...und wird dafür von seinem Team gefeiert.
Von Lok kam in dieser Phase wenig, und wenn, dann ging es über Rechtsverteidiger Felix Bachmann, der viel investierte, um das Leipziger Spiel anzukurbeln. Einzig: Gefährliche Lok-Aktionen sprangen nicht heraus. Der Sieg gelang aber auch so, weil Schiedsrichter Stefan Prager sieben Minuten vor Schluss nach einem Vergehen von Sascha Rode an Ivan Ristovski im Strafraum sofort auf den Punkt zeigte. Rode hatte einen langen Ball in den Strafraum unterschätzt, Ristovski nahm ihn vor ihm an und fiel, getroffen von Rodes Knie auf der Brust. Aufregung bei den Gastgebern über diese Entscheidung, denn 20 Minuten zuvor zeigte Prager bei einem Schubser von Görke im Lok-Strafraum nicht auf den Punkt. Dem eingewechselten Rico Engler war es egal, er knallte den Ball ins Tor. Der Rest war Abwehrschlacht mit den besseren Konterchancen für die Gäste, die aber allesamt verspielt wurden. Prager hätte zudem bei zwei Situationen noch mal auf Elfmeter für Lok entscheiden können.
„Klar war es ein dreckiger Arbeitssieg, aber am Anfang der Saison hat auch niemand gefragt, wenn wir gut gespielt und trotzdem verloren haben“, erklärte Sadlo einleuchtend. Der fünfte Sieg im sechsten Spiel bedeutet für Fußball-Probstheida, dass mit dem 6. Platz der Anschluss an die möglichen Aufstiegsplätze hergestellt wurde. Unter den letzten fünf Spielen in diesem Jahr sind vier Heimspiele. Es lief schon mal schlechter.
Quelle: http://www.l-iz.de
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