VfB Nessa gewinnt nach taktisch reifer Leistung
Trotz Feldüberlegenheit der Gäste kam Nessa (in gestreiften Dressen) zu Chancen, auch wenn nach Eckbällen kein Treffer heraussprang. (FOTO: MICHAEL THOMÉ)
NESSA/MZ/RÜM. "Ich hatte eigentlich gedacht, Halle würde nicht den gleichen Fehler wie in Laucha machen und wieder einen "Kleinen" unterschätzen. Aber da habe ich mich wohl getäuscht", erklärte schmunzelnd ein zufriedener VfB-Trainer Matthias Blumentritt nach dem 2:0 (1:0)-Überraschungserfolg seiner Mannschaft gegen die von der Liga hoch eingeschätzte Oberligareserve des VfL Halle 96.
Und tatsächlich: Nessa begann im Gegensatz zu den letzten Partien gegen die vielleicht spielstärkste Mannschaft in dieser Klasse mit einer leicht defensiveren Grundausrichtung. Dies bedeutete aber nicht, dass man sich nur hinten reinstellte. Im Gegenteil, es entwickelte sich teilweise ein recht schnelles Spiel und unter Druck machte auch die Hintermannschaft der Gäste immer wieder Fehler und kam so nicht immer zu einem geordneten Spielaufbau.
Die ersten zwei nennenswerten Offensivaktionen gehörten aber trotzdem den Hallensern. So konnte Benjamin Wittke in der sechsten Spielminute ungehindert aus 20 m abziehen, der Schuss war aber zu unplatziert, um Schlussmann Jörg Schröter in Schwierigkeiten zu bringen; und nach einem von Christian Demant getretenen Freistoß (12.) vergab Raimund Kasch freistehend am langen Pfosten.
Nach einer Viertelstunde setzten dann die Platzherren ein erstes Zeichen als ein direkter Freistoß von Marcel Müller nur knapp am rechten Pfosten vorbei ins Aus zischte. In der 21. Minute fiel der Führungstreffer. Nach guter Vorarbeit von René Pertzel zog Jan Franke aus 18 Metern flach ab und traf zum 1:0 ins lange Eck.
Die Gäste waren anschließend um den Ausgleich bemüht, erspielten sich auch Möglichkeiten, waren im Abschluss aber meist so harmlos, so dass der Nessaer Schlussmann gar nicht eingreifen musste. Kurz vor der Pause tauchten die Grün-Weißen noch einmal gefährlich vor dem 96er Tor auf. Marcel Müller verpasste die gute Flanke von Jan Franke jedoch um Haaresbreite. Zur zweiten Halbzeit erwartete der VfB noch stürmischere Gäste. Diese versuchten auch Druck zu entwickeln, fanden aber meistens kein Mittel, die gut gestaffelten und früh störenden Gastgeber in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Eigentlich hatten sie aus dem Spiel heraus nur eine echte Möglichkeit. Raimund Kasch tauchte in der 65. Minute nach gutem Pass eines Mitspielers allein vor dem VfB-Tor auf, setzte den Ball jedoch über den Querbalken.
Kurz vor Schluss machte Nessa dann mit dem 2:0 (83.) den Sack zu. Jan Franke eroberte da auf der rechten Seite das Streitobjekt von einem gegnerischen Abwehrspieler, passte exakt nach innen und René Pertzel schob den Ball aus sechs Metern über die Linie. Die Nachspielzeit wurde dann nochmal turbulent. Erst setzte Michael Schellenberg einen Kopfball knapp neben das Tor (90.+3) und dann wurde er, nach guter Vorarbeit von Kevin Gerber, gerade noch von seinem Gegenspieler beim Abschluss gestört (90.+4). Den Schlusspunkt setzten die Gäste (90.+5) durch Marcel Merkel, dessen Freistoß ans Lattenkreuz klatschte.
VfB-Trainer Matthias Blumentritt war sichtlich stolz auf seine Mannschaft, aber auch ein wenig auf sich, denn "meine Taktik ging voll auf. Wir wussten, dass wir nur über den Kampf ins Spiel kommen können und das hat Halle offenbar überrascht. Denn trotz Überlegenheit hat sich der VfL nur wenige Chancen herausgespielt", erklärte Blumentritt und wünschte sich von seiner Mannschaft eine Bestätigung des Erfolgs nächste Woche beim Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Naumburger BC.
Quelle: http://www.mz-web.de
Direkter Link zum Artikel