Oberliga
Im Taktik-Dilemma
erstellt 26.08.11, 20:51h, aktualisiert 26.08.11, 23:03h
Thomas Diedrich grübelt über die taktische Ausrichtung. (FOTO: A. LÖFFLER) Bild als E-Card versenden Halle (Saale)/MZ. Die Reserve von Rot-Weiß Erfurt beeindruckt. Drei Spiele, drei Siege, 6:1 Tore - nur weil die Differenz um zwei geringer ist als die von Zwickau, führt RWE II nicht die Tabelle der Fußball-Oberliga an. Es ist verflixt. Wieder also hat es der VfL Halle 96 am Sonntag mit einem Top-Team zu tun. Es droht die vierte Niederlage in Folge nach den Pleiten gegen die Chemnitzer Talente (0:2), Bautzen (0:2) und eben Zwickau (2:3), den Zweiten, den Fünften und den Spitzenreiter.
Erschwerend hinzu kommt: Erfurt bevorzugt die gleiche Taktik wie der VfL. Deren Eckpunkte: eine möglichst sattelfeste Defensive, dann überfallartige Konter. "Genauso wollen wir spielen. Das passt für meine Mannschaft am besten", sagt Trainer Thomas Diedrich. Weil der VfL allerdings ein Heimspiel hat, steckt der Coach im Dilemma. "Ungünstig ist, dass wir eigentlich das Spiel bestimmen und angreifen müssen." Das wiederum spielt dem Gegner in die Karten. "Erfurt hat es einfacher", meint Diedrich. Und angesichts der Konstellation und seiner Bedenken sagt er: "Nein, auch wenn es unser Punktestand eigentlich erfordert, ein Sieg ist nicht Pflicht."
Er ist schon froh, wenn er Verbesserungen sieht. "Zunächst müssen wir unsere Fehler abstellen", sagt er in Erinnerung an die unglückliche Niederlage in Zwickau. Da funktionierte die Konter-Taktik bis zur 2:0-Führung perfekt. Dann kassierten die 96er die Gegentore, weil die Abwehr in wenigen Situationen patzte. Genauso wie bei der 0:3-Pleite im letzten Heimspiel gegen Erfurt. "Das haben wir alles analysiert. Ich hoffe, eine Wiederholung bleibt uns erspart", so Diedrich. Aber: "Erfurt liegt uns eigentlich nicht." Und weil so ziemlich alles gegen seine Mannschaft spricht, hofft er auf eine Überraschung. "Ich könnte schon mit einem Punkt gut leben."
Das Spiel wird am Sonntag, 13.30 Uhr, im Stadion am Zoo angepfiffen.