von Michael Pietsch

Wieder im Team: Christian Sund. (FOTO: MZ)
Halle (Saale)/MZ. "Alles Schlechte hat auch sein Gutes." Christian Sund, beim Fußball-Oberligisten VfL Halle 96 in der Abwehrkette eher ein Mann fürs Grobe, gab sich gestern, am Tag vor der sportlichen Dienstreise zum FSV Zwickau feinsinnig. Worauf sich sein Ausflug ins Philosophische bezog: Beim letzten Heimspiel gegen den FC Sachsen musste der 25-Jährige das 2:2 vom harten Tribünenplatz aus beobachten. Schuld war seine Gelbsperre. Heute, beim Auftritt im Westsachsen-Stadion unterhalb Zwickauer Halde, ist Sund wieder dabei.
"Für mich war es schlimm, beim Spiel gegen die Leipziger nur zuschauen zu müssen. Allerdings siehst du von da oben auch manches, was du auf dem Rasen nicht so wahrnimmst", sagt der VfL-er. "Bis zur Roten Karte gegen Sascha Rode waren wir mindestens gleichwertig. Dann haben wir uns aber zu weit hinten reindrängen lassen. Meine wichtigste Erkenntnis: Wir müssen auch in Zwickau unsere Konter zielstrebiger fahren, beim Abschluss konzentrierter sein."
Sund weiß nur zu gut, in welch prekärer Situation sein Team steckt. Es belegt den ersten Abstiegsplatz - wenn auch punktgleich mit der Reserve des Chemnitzer FC, die auf dem Relegationsrang liegt. Also ist Sund klar, dass ein Punkt zu wenig wäre. "Wir müssen gewinnen." Damit weicht seine Zielstellung von der des VfL-Trainers ab. Thomas Diedrich meint vor dem ersten der noch fünf Endspiele für die 96er: "Auch mit einem Remis ist nichts verloren. Wir visieren die 30-Punkte-Marke an." Dazu fehlen sieben Zähler.
Christian Sund gibt vor dem sportlichen Schlagabtausch in Westsachsen den Optimisten. Passend zu seinem Job bei der Deutschen Bahn erklärt er: "Für uns ist der Zug längst noch nicht abgefahren." Ob seine Heimat-Station auch in der kommenden Saison das Stadion am Zoo sein wird, lässt er offen. Allerdings hört es sich nicht gerade nach Gedanken ans Abschiednehmen an, wenn er sagt: "Es gab diese Woche ein Gespräch zwischen dem Verein und mir. Alles ist im Fluss. Fest steht aber: Von der Spielklasse mache ich mein Bleiben nicht abhängig."
Das Spiel des VfL 96 am Freitag in Zwickau beginnt 18.30 Uhr.
Quelle: http://www.mz-web.de
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