16.08.2016 (MZ) - Eklatante Schwächen auch im 2. Spiel

[momo]

VfL Halle gegen Bernburg Eklatante Schwächen auch im zweiten Spiel



Der VfL Halle verliert auch das zweite Saisonspiel deutlich und steht am Tabellenende der Oberliga.
Gegen Bernburg zeigen sich vorn wie hinten Schwächen.

Halle (Saale) -

Das Fazit war so passend wie ernüchternd. In der Oberliga-Partie zwischen dem VfL Halle und Askania Bernburg waren noch rund zehn Minuten zu spielen, da hatte Andreas Jahnecke bereits genug gesehen. Genug gesehen, um den ersten Heimauftritt der Zoo-Kicker einordnen zu können. „Sie bemühen sich, können es aber nicht besser“, hielt der VfL-Stadionsprecher fest.

Es klang hart, traf aber ins Schwarze. Der VfL bemühte sich gegen Bernburg wirklich nach Kräften, bei der 0:3-Derby-Niederlage fehlte es den Gastgebern am Samstag aber schlichtweg an der nötigen Qualität.

Zum Beispiel in der Offensive. „Unser Problem ist, dass wir vor dem Tor viel zu harmlos sind“, meinte Kapitän Matthias von der Weth nach der zweiten Nullnummer im zweiten Saisonspiel. Schon bei der 0:3-Auftakt-Niederlage in Rudolstadt war der VfL ohne eigenen Treffer geblieben. „Es muss einfach mehr passieren“, forderte daher von der Weth.

Eine einzige richtig gute Toregelegenheit hatte der VfL in den 90 Minuten gegen Bernburg, viel zu wenig um sich ernsthafte Hoffnungen auf den ersten Punktgewinn der Saison zu machen. Zumal Jihad Mirza diese einzige Torgelegenheit auch noch kläglich vergab. Nach einem langen Freistoß von Tom Renner kam der Neuzugang in der 44. Minute völlig frei zum Abschluss, schoss aber aus zehn Metern Torentfernung deutlich vorbei. „Wir hatten unsere Chance, aber wenn man das Ding nicht macht, ist man machtlos“, meinte VfL-Trainer René Behring, und: „Wenn man in zwei Spielen kein Tor schießt, dann ist das eine Qualität, die uns zur Zeit fehlt.“

Es war aber nicht nur die Offensive, die gegen Bernburg nicht funktionierte. Auch in der Defensive fehlte es dem VfL an Qualität. Die Zoo-Kicker waren in der Rückwärtsbewegung ein ums andere Mal überfordert. Gerade über die Flügel und speziell durch Rechtsaußen Tom Fraus, in der letzten Spielzeit noch für Regionalligist Halberstadt aktiv, kam Bernburg immer wieder zu Torchancen.

So auch in der 19. Minute: Fraus lief VfL-Verteidiger Steven Niesel davon, legte von der Grundlinie mit Übersicht zurück auf Max Worbs, ebenfalls neu aus Halberstadt, der sicher in die rechte Ecke einschoss. Insgesamt vier Zugänge aus Halberstadt bot Bernburg in der Partie am Samstag auf - mit dieser Qualität konnten die Zoo-Kicker nach den zahlreichen Abgängen in der Sommerpause nicht mithalten.

Der Qualitätsunterschied zwischen den beiden Mannschaften zeigte sich auch bei den weiteren Toren. Nachdem Philipp Motscha in der 54. Minute einen Konter nur per Foulspiel hatte unterbinden können, trat Bernburgs Kapitän Mario Hesse aus über 20 Metern zum Freistoß an und zirkelte den Ball unhaltbar für VfL-Torwart Christian Bölke in den linken Torwinkel. „Das hat er gut gemacht“, würdigte von der Weth den Kunstschuss. Beim dritten Tor waren die Bernburger Angreifer einfach schneller als die VfL-Defensive: Nach einem Pass in die Schnittstelle kam Fraus in der 87. Minute vor Renner an den Ball und vollendete per Lupfer zum 3:0.

Trotz des erneut deutlichen Endstands bemühte sich Behring um ein positives Fazit: „Wir waren insgesamt nicht schlechter, aber der Gegner war effektiver“, meinte der Trainer. Dennoch steht der VfL nun mit null Punkten und 0:6 Toren nach zwei Spieltagen am Tabellenende der Oberliga. Es droht frühzeitig der Abstiegskampf. Das schwante auch Stadionsprecher Jahnecke. Seinem Fazit schickte er noch eine Prognose hinterher: „Das wird eine knüppelharte Saison.“
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