15.08.2016 (MZ Salzlandkreis) - Deutlicher Auswärtssieg

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Fußball-Oberliga Askania Bernburg feiert deutlichen Auswärtssieg beim VfL Halle 96

Von Tobias Große 15.08.16, 09:09 Uhr


Zärtlich legte sich Mario Hesse den Ball zurecht. Fast so, als würde er ein Neugeborenes betten. Dann einige kleine Schritte zurück, ein Blickkontakt, ein kurzer Wortwechsel mit Aleksejs Gilnics. Doch Gilnics stand nur provisorisch da, dieser Freistoß war einfach wie geschaffen für Hesse: Knapp 25 Meter vor dem Tor des VfL Halle 96, ganz leichte halblinke Position. So eine Chance wollte sich der Kapitän des TV Askania Bernburg nicht nehmen lassen. „Das ist seine Qualität“, sagte Lucian Mihu nach der Partie. Der Trainer sah in der 55. Minute mit an, wie Hesse den fälligen Freistoß perfekt im Winkel des Tors versenkte.
Qualitätsunterschied

Wer über den 3:0-Sieg des TV Askania Bernburg beim VfL Halle 96 spricht, der kommt an Hesses Tor nicht vorbei. Der Treffer des 23 Jahre alten Kreativspielers zum zwischenzeitlichen 2:0 war das Highlight der Partie. „Er trainiert diese Situationen oft“, sagte Mihu, „deshalb freut es mich sehr, dass es geklappt hat.“ Und auch der Gegner, in Form von Kapitän Matthias von der Weth, würdigte Hesses Kunstschuss: „Das hat er gut gemacht.“

Das Tor zehn Minuten nach der Pause war so etwas wie die Vorentscheidung im Sachsen-Anhalt-Derby. Einem Derby, das letztlich eine klare Angelegenheit war. Dem VfL Halle 96 war deutlich anzumerken, dass er in der Sommerpause viel an Qualität verloren hat. Und bei Bernburg sah man, dass Qualität dazugewonnen wurde.

So in der 19. Minute: Neuzugang Tom Fraus lief einem VfL-Verteidiger über Rechtsaußen davon, legte von der Grundlinie mit Übersicht zurück auf Max Worbs, der wie Fraus von Germania Halberstadt kam, und der den Ball sicher in die rechte Ecke einschoss. „Unser Spiel war in Ordnung“, sagte Lucian Mihu nach der Partie, „aber wir dürfen das Ergebnis auch nicht überbewerten. Man hat gemerkt, dass der Gegner versucht, ein neues Team aufzubauen.“

Der Trainer war nach dem deutlichen Erfolg darum bemüht, keinen Überschwang aufkommen zu lassen. „Wir haben noch zu viele einfache Fehler gemacht“, sagte er, „das hat mir nicht gefallen.“ Aber es gab freilich auch Szenen, die ihm gefallen hatten. Der Treffer zum 1:0 und auch das Tor zum 3:0 durch Tom Fraus - nach einem Pass in die Schnittstelle von Marcus Schubert kam Fraus in der 87. Minute vor einem VfL-Verteidiger an den Ball und vollendete per Lupfer - resultierten aus Situationen, die Askania Bernburg regelmäßig im Training einstudiert. „Es ist wichtig, dass wir Tore nach Situationen erzielen, die wir trainieren“, sagte Lucian Mihu.
„Spielerisch überzeugen“

Askania Bernburg hat sich vorgenommen, in dieser Saison einen Platz zwischen sechs und acht in der Oberliga zu erreichen. Ein 3:0-Auswärtssieg am zweiten Spieltag, wenn auch bei einem Gegner, der sich aktuell im Umbruch befindet und sehr sicher eine schwere Spielzeit vor sich hat, ist schon mal eine entsprechende Ansage. Trainer Mihu wollte das Ergebnis zwar nicht überbewerten, er sagte aber auch, dass es der Mannschaft eine gute Perspektive gibt. „Wir konnten zeigen, dass wir Qualität haben.“

Lucian Mihu ist neben dem letztendlichen Abschneiden aber vor allem auch wichtig, „dass wir spielerisch überzeugen“. Der 33-jährige Trainer möchte modernen Fußball spielen lassen. Er findet, dass das auch für die jungen Spieler besser ist. „Sie können sich nur mit einer gesunden Spielweise entwickeln.“

Doch natürlich können sich Fußballer auch mit viel Training weiterentwickeln. Und wenn diese Sachen dann auch noch im Spiel klappen, ist es umso besser. So, wie am Sonnabend in Halle. (mz)
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