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Pierre Merkel (weißes Trikot, hier gegen Martin Wehlert) schoss das Tor des Tages. Fotos: Rinke
Autor: User Online Thomas Rinke Landespokal Pokal 609 Aufrufe
Merkel schießt HFC in der 119. Minute weiter
Der VfL Halle 96 hat den Stadtrivalen im Landespokal am Rande einer Niederlage
Der VfL Halle 96 verpasst nach einer aufopferungsvollen Leistung die Sensation und verliert am Samstagnachmittag das Stadtderby im Landespokal mit 0:1 gegen den HFC. Das Tor des Tages schoss Pierre Merkel in der letzten Minute der Nachspielzeit. Insgesamt vier Platzverweise sahen die 3.400 Zuschauer im ausverkauften Stadion am Zoo.
Was war das für ein Spiel, dass sich die beiden besten Mannschaften aus Halle im Landespokal-Achtelfinale geliefert haben. Der Zwei-Klassen-Unterschied zwischen dem HFC und dem VfL war dabei nicht immer erkennbar, am Ende waren die 96er dem Sieg sogar näher als der Drittligist. Der hatte mit Pierre Merkel den Mann des Tages in seinen Reihen. Nach einer Ecke in der letzten Minute der Verlängerung wurschtelte der bislang meistens glücklose Stürmer den Ball zum einzigen Tor des Tages über die Linie. Zum Helden wollte sich Merkel nach dem Abpfiff nicht hochleben lassen von den Journalisten. All denen, die ihn in den letzten Wochen schlechtgeschrieben hatten, verweigerte er ein Wort zum Spiel.
Im Lager des VfL war die Enttäuschung dementsprechend hoch. Hätte, wenn und aber - der Oberligist ärgerte sich angesichts des Spielverlaufs zurecht über diese Niederlage. Denn aufgrund der eigenen couragierten Leistung und eines Gegners, der wieder einmal im Landespokal unter seinen Möglichkeiten blieb, hätte der VfL Halle 96 das Weiterkommen sportlich verdient gehabt. Während der HFC bis auf einen Freistoß von Merkel (73.) und einem Kopfball von Pierre Becken (92.) kaum Chancen zu verbuchen hatte, scheiterten die 96er mehrfach in aussichtsreicher Position. Tobias Cramer knallte einen Schuss aus vollem Lauf an den Pfosten (31.), Braun konnte einen Fehlpass des HFC in der 41. Minute nicht richtig verwerten und Schammer wurde in der 55. Minute bei seiner Chance zuweit abgedrängt und schoss neben das Tor. In der 85. Minute hatte Braun neben Cramers Pfostenschuss die nächste Großchance für den VfL, aber in Bedrängnis verfehlte er aus bester Position den HFC-Kasten.
Tore waren Mangelware im Stadtderby, dafür zückte Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer sieben gelbe, drei gelb-rote und eine rote Karte. Los ging es in der 85. Minute mit Gelb-Rot für den 96er Markowitz. Nach einer Rudelbildung lieferten sich Stefan Karau und Patrick Mouaya mehr als nur ein Wortgefecht, wofür sie beide Gelb sahen - es war Mouayas zweite in diesem Spiel (89.). In der Verlängerung zog Pierre Becken bei einem Konter der Gastgeber die Notbremse gegen Steve Braun und verabschiedete sich diskussionslos mit Rot. Und nach dem Siegtreffer von Merkel war Timo Furuholm noch der Meinung, seinen über die Spielzeit angestauten Frust beim Unparteiischen rauszulassen. Auch er hatte schon Gelb und flog mit dem Schlusspfiff vom Platz in einem Spiel, dass bis auf die gewöhnliche Derby-Härte zu kaum einem Zeitpunkt unfair geführt wurde.
Kapitän Daniel Ziebig stellte sich nach dem Spiel den Fragen der verärgerten Fans.
Der HFC steht nach dieser durchwachsenen Leistung im Viertelfinale. Wie schwach der Auftritt war, zeigte sich auch daran, dass Kapitän Daniel Ziebig nach dem Spiel noch über eine Viertelstunde mit den aufgebrachten Fans diskutierte. Stolz konnte an diesem Samstag nur der VfL über seine Leistung sein, auch wenn Trainer Lars Holtmann bereits im Vorfeld betonte, mit einem Schulterklopfer könnte man sich auch nichts kaufen im Fußball. Seine Elf hatte den HFC am Rande einer Niederlage und bringt den Drittligisten damit gegenüber seinen Fans in Erklärungsnot.
Link: http://www.fupa.net/berichte/merkel-sch ... 08684.html