Fußball - Oberliga Wintersport schlägt Fußball
VON GOTTFRIED SCHALOW, 09.12.12, 22:13h, aktualisiert 09.12.12, 22:15h
Torhüter Christian Bienko und Stefan Karau (r.)
Torhüter Christian Bienko und Stefan Karau (r.) blicken einem Bautzener Schuss hinterher. Der geht zum Glück über das Tor. (FOTO: ZETTL)
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BAUTZEN/HALLE (SAALE)/MZ. In Bautzen haben sie am Sonntag genau gewusst, was sie zu tun haben. Mit einer Schneefräse, aber auch mit einfachen Schippen und Schaufeln rückten die Fußball-Fans des Vereins Budissa einer 20 Zentimeter dicken verharschten Schneeschicht auf dem Platz an der Müllerwiese zu Leibe. Das Spiel gegen den VfL 96 sollte unter allen Umständen stattfinden, weil sich die Bautzener Schneespezialisten bei dieser Witterung klar im Vorteil glaubten.
Die schweißtreibende Arbeit hat sich letztlich gelohnt für die Gastgeber, die einen deutlichen und ungefährdeten 4:0-Sieg am letzten Spieltag der Oberliga-Hinrunde einfuhren.
Irreguläre Bedingungen?
Ein Stück weit irregulär war das alles aus Sicht des VfL trotzdem. "Als es zum Spielbeginn auch noch anfing zu schneien, wurde es endgültig zu einer Glückslotterie. Auf dem seifigen Platz sind wir hin und her gerutscht wie die Lämmerschwänze und gesehen haben meine Spieler auch nicht mehr viel. Mit Fußball hatte das alles nicht viel zu tun", klagte VfL-Trainer Lars Holtmann. Er musste allerdings auch anerkennen, dass Bautzen unter diesen Bedingungen eindeutige Vorteile hatte. "Im Prinzip war es ein Vergleich zwischen Wintersportlern und Fußballern. Der Sieger war unter diesen Bedingungen leicht vorauszusehen."
Nur neun Minuten dauerte es, bis der Ball hinter VfL-Torwart Christian Bienko zum ersten Mal einschlug. Philipp Schikora hatte mit einem Freistoß aus 20 Metern genau Maß genommen.
So schnell wollte sich der VfL dann allerdings nicht geschlagen geben. Sieben Minuten später verfehlte der diesmal im Sturm aufgebotene Oliver Laube mit einem Schuss aus 22 Metern knapp das Tor. Nur drei Minuten später traf Laube sogar ins Tor, doch der Schiedsrichter Matthias Lämmchen aus Meuselwitz hatte zuvor eine Abseitsstellung gesehen. In der 38. Minute fiel schließlich der zweite Treffer für die Gastgeber. Bienko konnte einen Schuss von Paul-Max Walther nicht festhalten, der tschechische Stürmer Jiri Prochazka hatte aus kürzester Entfernung leichtes Spiel.
Nach nur vier Minuten in der zweiten Halbzeit war dann alles entschieden. Maik Salewski hatte VfL-Verteidiger Stephan Schammer umkurvt, ließ auch Bienko keine Chance und traf zum 3:0 für Bautzen. Laube gab danach noch ein paar Lebenszeichen ab, er verfehlte jedoch gleich zwei Mal Bautzens leeres Tor. Dafür machte es Prochazka in der 89. Minute besser und schenkte Christian Bienko noch ein viertes Tor ein.
"Ich habe nachher von Bautzener Seite viele lobende Worte gehört. Sie haben selbst gesagt, das 4:0 sei viel zu hoch ausgefallen. Das hilft uns aber auch nicht viel weiter. Es war einfach nur ein ärgerlicher Nachmittag", fasste VfL-Trainer Holtmann zusammen.
Positives Hinrunden-Fazit
Trotz der deutlichen Klatsche am letzten Spieltag auf der verschneiten Müllerwiese ist man beim VfL 96 jedoch mit der Hinrunde sehr zufrieden. "Wir haben lange Zeit sogar ganz oben mitgespielt. Das ist viel mehr, als wir vor Saisonbeginn erwarten konnten. Die letzten beiden Jahre haben wir ja schließlich permanent gegen den Abstieg gespielt", so Holtmann. Er gönnt seinen Spielern über die Feiertage eine Pause.
An diesem Wochenende gibt es die Weihnachtsfeier beim VfL 96. Bis zum 13. Januar ist komplett trainingsfrei. Die drei Hallenturniere, für die das Team über den Jahreswechsel gemeldet ist, werden ohne spezielle Vorbereitung gespielt. Zu sehen ist der VfL unter anderem am 6. Januar beim Halplus-Cup in der Brandbergehalle.
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