Der verlorene Sohn Ströhl vor dem Comeback
von Gottfried Schalow
HALLE (SAALE)/MZ. Am 7. Juli macht der VfL 96 Halle sein erstes Testspiel für die neue Saison in der Fußball-Oberliga. Es findet auswärts statt, am Cottaweg in Leipzig, und der Gegner ist mit RB Leipzig gleich einer von der ganz hochkarätigen Sorte. Der VfL 96 baut dabei auf eine Reihe von Rückkehrern.
Der Prominenteste wird wohl Georg Ströhl sein, den es in der Winterpause zum Verbandsligisten Edelweiß Arnstedt zog. "Es fehlt zwar noch die Unterschrift unter einen neuen Vertrag, aber wir haben uns weitgehend geeignet", sagte der Stürmer, so etwas wie der verlorene Sohn des Klubs vom Zoo.
Mit Ströhl kommt auch Tobias Cramer zurück aus Arnstedt, der hat sogar eine ganze Saison für Edelweiß gespielt. Als weitere bekannte Gesichter werden sich zum Trainingsauftakt Stefan Schammer (zuletzt Chemie Leipzig) und Sören Barabasch (zuletzt Dessau 05) an alter Wirkungsstätte einfinden. Ebenfalls zurückkommen wird Matthias Allert, der wegen seines Studiums zuletzt etwas kürzer trat und für Seeben in der Stadt-Oberliga am Ball war.
Der einzige Neuzugang, für den der VfL tatsächlich eine neue Erfahrung darstellt, wird der 23 Jahre alte Stürmer Arthur Tabler vom BSV Oranke Berlin sein. Der Verein sagt niemandem etwas, für Tabler spricht aber seine Ausbildung bei Hertha BSC und beim BFC Dynamo. Den sechs Neuen stehen bislang nur zwei Abgänge gegenüber. Tobias Haufe spielt künftig für Germania Halberstadt. Torwart Rene Hartleib hat sich mit unbekanntem Ziel verabschiedet.
"Wir starten mit einem Kader von 18 Spielern in die Saisonvorbereitung. Damit sind wir für mein Gefühl recht gut aufgestellt", sagt Lars Holtmann, der seit Oktober 2011 Trainer beim VfL 96 ist und seitdem ausreichend Zeit hatte, das gesamte Umfeld bis in die Junioren-Mannschaft zu studieren. "Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Es geht ja endlich mal wieder so richtig um etwas", so Holtmann weiter. Im Vorjahr war es vor allem schwierig, die Spieler zu motivieren, weil durch die Abmeldungen von Borea Dresden und Gera beizeiten klar war, dass es keine weiteren Absteiger geben würde.
Als klaren Favoriten für die neue Saison sieht Holtmann übrigens den Sachsen-Aufsteiger Markranstädt, den einstigen Fusionspartner von RB Leipzig. Konkurrenz könnte aus Auerbach und Bautzen kommen. "Danach ist alles ein bisschen wie eine Wundertüte. Auf jeden Fall sollten wir mit dem Abstieg nichts Ernsthaftes zu tun haben. Da bin ich ganz entspannt", sagt Holtmann.
Die weiteren Gegner im anspruchsvollen Testspiel-Programm sind dann Chemie Leipzig (20. Juli im Alfred Kunze-Sportpark) und am 28. Juli im Heimspiel der BSV Ammendorf. Zur Generalprobe kommt ZFC Meuselwitz am 4. August in das Stadion am Zoo.
Quelle: http://www.mz-web.de
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