29.05.2011 (l-iz) - Lok Leipzig vs. VfL Halle 2:2

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29.05.2011 (l-iz) - Lok Leipzig vs. VfL Halle 2:2

Beitragvon Carlos » Di 31. Mai 2011, 16:04

Lok Leipzig vs. VfL Halle 2:2 - Die Pavel-Prozession

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Großes Emotionen begleiteten den Abschied Pavel Devatys, dessen Frau Zwillinge erwartet.

Am Ende der Saison ein achter Platz für den 1. FC Lok Leipzig. Ohne den Ausgleichstreffer des VfL Halle in Minute 91 wäre sogar der sechste Platz drin gewesen. So endete das Heimspiel gegen abstiegsbedrohte Hallenser mit 2:2. Den meisten Fans war das allerdings ziemlich egal.

Die 2.534 Zuschauer im Bruno-Plache-Stadion feierten vor allem den Mann, der den Klassenerhalt mit nach Leipzig brachte: Pavel Devaty, Fußball-Gourmet mit bodenständigen Rezepten. Hauptbestandteile: mindestens einen exquisiten Fuß und ganz viel Charakter.

Standing Ovations bei Pavels Abschied

Im letzten Saisonspiel des 1. FC Lok läuft die 88. Spielminute, es steht 2:1 für die Hausherren, die zu diesem Zeitpunkt die Saison auf einem lange Zeit nicht für möglich gehaltenen sechsten Platz beenden würden, als Mike Sadlo eine Auswechslung vornimmt: Pavel Devaty kann erst nicht glauben, dass er gehen soll, macht sich dann aber doch ganz gemächlich auf den Weg zur Mittellinie. Die Tribüne steht geschlossen auf und applaudiert zusammen mit dem gesamten Stadion diesem einen Spieler. Eine Atmosphäre wie sie bisher keinem Lok-Kicker zuteil geworden ist. Sadlo nimmt Devaty noch mal in den Arm ehe er sich dann mit Beifall seinerseits bei den Fans bedankt.

Devaty! Wo wäre der 1. FC Lok Leipzig am Saisonende ohne den tschechischen Mittelfeldspieler gelandet? Fünf Treffer erzielte der 32-Jährige in 19 Spielen, bereitete zahlreiche vor und brachte vor allem den „schönen Fußball“ in die Oberliga. Entwickelte spielerische Ideen, an die die Lok-Mannschaft nach Ende der Hinrunde nicht im Traum dachte, Pässe zum Staunen und auch viel Charakter. „Pavel ist ein feiner Mensch“, sagt sein (Ex-)Trainer über den Mittelfreldstrategen. Fein? Devaty kauft man ab, wenn er sagt, dass Lok Leipzig für ihn ein toller Verein ist – im Gegensatz zu einem Neuzugang, der ebenfalls zur Winterpause kam.

Nach dem letzten Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Erfurt II hatte Devaty Tränen in den Augen als er Fans verkündete, dass er bei Lok nicht bleiben kann. Seine Frau wird bald Zwillinge zur Welt bringen, Pavel will ihr zumindest in der ersten Zeit helfen. Die Familie zieht um, die Pendelei wird erstmal nicht mehr machbar sein. Devaty geht ungern, aber er bedankt sich gern: „Ich danke dem Verein und den Fans und wünsche allen viel Glück“. Hört man heutzutage selten aus ehrlichem Mund. Es gibt Pläne, dass Devaty im Winter zurückkehrt. Er würde gern, der Verein würde gern. Devatys letzter Gang vom Probstheidaer Fußballfeld war vielleicht gar nicht so final wie alle befürchteten.

Gleich drei Tore aus dem Nichts

Im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten VfL Halle 96 spielte Devaty mal wieder ein paar überdurchschnittliche Bälle. Zu einem Tor hat keiner geführt und auch ihm gelang diesmal keines. In Führung gingen sowieso erstmal die Hallenser. Ein Tor nach 24 Minuten und wie aus dem Nichts, wie drei der insgesamt vier Tore an diesem Tag. Nach einem Freistoß netzte Georg Ströhl am langen Pfosten ein. Loks Antwort durch Hildebrandt zehn Minuten später hatte sich auch nicht wirklich angekündigt. Der zuletzt starke Mittelfeldspieler hatte den Ball nach einem hohen Ball auf der Brust tanzen lassen, sich gedreht und das Leder volley unters Brett genagelt. Kurios ging es kurz vor der Pause noch vor dem Lok-Tor zu. Saalbach köpfte eine ungefährliche Flanke aus 13 Metern in hohem Bogen über den heraus geeilten Evers an die Querlatte. Evers konnte den abprallenden Ball im Zurücklaufen noch fangen. Mehr gab es nicht - in einem Spiel, das Hallenser Abstiegskampf vermissen ließ.

Sehenswert dann wieder die Leipziger-Führung: Kapitän Thorsten Görke nagelte einen Freistoß aus 25 Metern an die Querlatte, den zurückspringenden Ball schob Benny Fraunholz zum 2:1 ein. Als Lok in der Schlussphase mit Chancen sündigte, schlug Halle noch mal zu. Robin Huth traf in der Nachspielzeit per Sonntagsschuss zum Ausgleich. Halle damit zumindest noch nicht abgestiegen, aber durch den Spielabbruch zwischen dem FSV Zwickau und Borea Dresden noch auf einer Fahrt ins Ungewisse.

Evers schmeißt hin - Sadlo verlängert

Nach dem Spiel drehte Pavel Devaty noch eine Runde durchs Stadion und verschenkte auch sein Trikot an ein paar Balljungen. Markus Saalbach, Stephan Knoof, Benjamin Fraunholz und Markus Krug werden die Lok-Fans dagegen auf jeden Fall wiedersehen. Sie verlängerten ihre Verträge. „Wir haben jedem Spieler Verträge vorgelegt“, so Sportvorstand Dirk Majetschak, der auch an neuen Spielern dran ist. „Namen kann ich noch nicht nennen, aber wir sind auch an zwei Leistungsträgern aus der Landesliga dran“. Mit Torsten Ziegner, Routinier bei Carl Zeiss Jena soll der Verein schon sehr weit sein.

Lok-Tortwart Jan Evers ließ dagegen nach Spielende verlauten, dass er nicht mehr Spieler des 1. FC Lok Leipzig ist. Ihm war unter anderem in die Nase gestiegen, dass der Verein mit dem tschechischen Torhüter Martin Dolecek vom Thüringenliga-Stadion 1. FC Gera einen Konkurrenten verpflichtet hat, ohne mit Evers vorher über seine Situation zu reden. Eigentlich hat der 27-Jährige aber noch ein Jahr Vertrag. Bliebe er, würde sein Trainer weiter Mike Sadlo sein, der seinen Vertrag verlängerte und somit in die neue Oberligasaison startet, die am Wochenende 5.-7. August beginnen wird.

Quelle: http://www.l-iz.de
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