30.05.11 (MZ) - Leipziger Postbote spielt die Hauptrolle

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30.05.11 (MZ) - Leipziger Postbote spielt die Hauptrolle

Beitragvon PerSempreVfL » Di 31. Mai 2011, 08:18

Leipziger Postbote spielt die Hauptrolle
von Gottfried Schalow und Michael Pietsch

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VfL-er Robin Huth bejubelt sein Last-Minute-Tor zum 2:2 bei Lok. Was es wert ist, muss sich erweisen. (FOTO: LÖFFLER)

Halle (Saale)/MZ. Thomas Diedrich wird am Dienstagabend den Gute-Laune-Onkel spielen müssen. Bei der ersten und vermutlich auch schon wieder letzten Trainingseinheit für die Zusatzschicht mit dem so spröden Namen Relegationsspiele. Ein Spagat irgendwo in der Mitte zwischen lockerer Ausgelassenheit und tierischem Ernst wird vom Fußball-Trainer des VfL Halle 96 verlangt. Das ist etwas, das steht in keinem Lehrbuch der Welt und das lässt sich auch nicht mit ein paar schnellen Nachhilfestunden auf der Volkshochschule erlernen. Improvisation ist also gefragt.

Das Problem des VfL 96: Auch gut 30 Stunden nach dem dramatischen 2:2 zum Saisonabschluss bei Lok Leipzig weiß niemand, ob damit der Klassenerhalt in der Oberliga geschafft ist oder ob es tatsächlich noch zu knallharten Ausscheidungskämpfen mit Tennis Borussia Berlin kommt. "Ich habe meinen Spielern erst mal für den Montag freigegeben. Sie müssen die Köpfe freibekommen", sagte Diedrich am Montag. Am Dienstag soll dann trainiert werden im Stadion am Zoo. So normal wie möglich. Aber was ist schon normal an Tagen, in denen ein Postbote aus Leipzig-Leutzsch die Hauptrolle spielt.

Denn: Es geht nach wie vor um den insolventen FC Sachsen Leipzig. Der hat zwar sportlich den Klassenerhalt geschafft, aber bislang nur Absichtserklärungen gegeben, dass der Spielbetrieb eingestellt werden soll. "Wir erwarten zum Mittwoch eine endgültige Erklärung aus Leipzig. Erst dann können wir die Relegationsspiele planen", sagte am Montag Holger Fuchs, Geschäftsführer des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes.

Die Ausgangslage: Meldet sich der FC Sachsen ab, ist er Absteiger und der VfL 96 endgültig gesichert. Kommt keine Post aus Leipzig, müsste der VfL tatsächlich in die Zusatzschicht. "Die Relegationsspiele sind für dieses und das nächste Wochenende vorgesehen. Sie werden mit unserem Erkenntnisstand vom Mittwoch angesetzt", sagt Fuchs. Der VfL 96 hätte im Fall der Fälle zunächst Heimvorteil.

Würde der VfL liebend gern auf die Relegation verzichten, ist Borea Dresden erpicht darauf. Denn dann hätte der Klub aus dem Jägerpark, der jetzt auf dem Abstiegsplatz steht, eine sportliche Chance auf den Klassenerhalt. "Wir haben vom NOFV pro forma die Mitteilung bekommen, dass wir gegen TeBe Relegation spielen. Wir bereiten alles für Samstag vor", erklärte Boreas Sportdirektor Thomas Baron. Und was ist, wenn sich diese Hoffnung zerschlägt? Baron: "Dann werden wir den Klageweg gehen."

In Halle machte am Montag im Zusammenhang mit dem Aus von Sachsen Leipzig eine - zugegeben abstrus wirkende - Idee die Runde: Nachdem RB Leipzig das Oberliga-Spielrecht der Leutzscher für sein Reserveteam nicht übernehmen will, könnte doch der HFC einspringen, um seine Zweite auf diesem Weg eine Etage höher zu hieven? "Nein, das ist kein Thema für uns, so interessant es auch klingt", stellte HFC-Vize Jörg Sitte klar. "Bei aller Konkurrenz, es wäre makaber, wenn wir mit der Zweiten in die Oberliga gehen, und der VfL 96 steigt dann vielleicht ab."

Quelle: http://www.mz-web.de
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