20.04.11 (MZ) - Rote Karte der Knackpunkt

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20.04.11 (MZ) - Rote Karte der Knackpunkt

Beitragvon PerSempreVfL » Do 21. Apr 2011, 08:14

Rote Karte der Knackpunkt
von Michael Pietsch

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VfL-er Sascha Rode (Mitte) sieht die Rote Karte; rechts hinten der Leipziger Norman Lee Ganda. (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)

Halle (Saale)/MZ. Entsetzen im Gesicht von Sascha Rode, Entsetzen im Gesicht von Trainer Thomas Diedrich, Entsetzen bei den Mitspielern auf dem Feld im Stadion am Zoo und auf der Reservebank - als in der 55. Minute der Oberliga-Partie zwischen dem VfL Halle 96 und dem FC Sachsen Leipzig Schiedsrichter Oliver Lossius aus Sondershausen VfL-Verteidiger Rode die Rote Karte unter die Nase hält, verstehen sie alle die Fußballwelt nicht mehr. Wenige Momente zuvor: Nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld windet sich der bullige Leipziger Stürmer Norman Lee Gandaa um seinen Gegenspieler herum, um Richtung Tor davonzuziehen. Beim ersten Körperkontakt geht er zu Boden. Lossius entscheidet auf Notbremse. "Das ist ein Witz", schimpft VfL-Trainer Diedrich wutschnaubend. Mein Spieler war noch vor dem Gegner, als der fiel."

Doch alles Zetern ändert nichts daran: Es ist jene Szene, die für den Ausgang der Partie entscheidend sein soll. Sie ist der Knackpunkt dafür, dass der VfL 96 sich um den Lohn für seine harte Arbeit betrogen fühlte und durch das Endergebnis von 2:2 (2:1) letztlich mit nur einem Punkt zufrieden sein musste. Zwar sagt der Blick auf die Tabelle, dass die Hallenser - nach wie vor auf Relegationsplatz 14 klebend - sogar einen Punkt auf Borea Dresden gutgemacht haben. Im Kampf um den Klassenerhalt, also das sportliche Überleben, könnte dies aber letztlich zu wenig sein. "35 Minuten in Unterzahl, das war einfach zu lange", sagte nach dem Schlusspfiff VfL-Angreifer Stefan Maruhn.

Worauf Maruhn anspielte: Die 96er betrieben einen enorm kraftaufreibenden Stil, setzten die Sachsen von Beginn an unter Druck. Selbst Leipzigs Trainer Dirk Heyne gestand ein: "Meine Mannschaft war in der ersten Halbzeit beeindruckt von der Aggressivität der 96er. Wir spielten da mit viel zu wenig Temperament." Anders die Hallenser. Als wollte es die Dramaturgie des Spiels genaus so, schoss nach neun Minuten Stephan Neigenfink das 1:0. Jener Spieler also, der bereits beim 2:1-Sieg im Hinspiel zwei Mal getroffen hatte - gegen jenen Klub, von dem er an den Zoo gekommen war. "Schön, aber lieber hätte ich heute gewonnen", sagte er nach seiner Auswechlsung.

Ein missglückter Abwehrversuch von Stefan Karau ermöglichte dann Mario Scholze den Ausgleich (1:1 / 19.), ehe Maruhn noch vor der Pause nach genauer Flanke von David Reich zum 2:1 einköpfte (38.). Dann folgte die aus Sicht der 96er unselige 55. Minute. Als hätte das nicht genügt, strafte der Referee sie in der 84. Minute erneut ab: Bei einer Flanke von Khvicha Shubitidze bekam Karau den Ball im Fallen an den Oberarm (Karau: "Es war wohl das Schultereckgelenk.") und Lossius entschied auf Handelfmeter. Den nutzte Ex-HFC-Spieler Kevin kittler zum Ausgleich.

VfL 96: Hartleib - Barabasch, Rode, Karau, Huth, Ströhl (69. Baez-Ayala), Stein, Reich (86. Wittke), Quidzinski, Maruhn, Neigenfink (74. Braun)

Quelle: http://www.mz-web.de
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