15.01.2011 (halleforum) - HFC-Ausschreitungen...

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15.01.2011 (halleforum) - HFC-Ausschreitungen...

Beitragvon Carlos » Di 18. Jan 2011, 10:51

HFC-Ausschreitungen bei Hallen-Masters in Köthen

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Friedliche HFC-Fans. Foto: Archiv

Pöbeleien, Schlägereien und Bananen auf dem Spielfeld.

Am Samstag fanden in Köthen die Hallenmasters statt. Der VfB Sangerhausen ging als Sieger vom Platz. Zweiter wurde der Hallesche FC (HFC). Doch die Ergebnisse sind angesichts eines offenen Briefes nachrangig, den HalleForum.de erhalten hat. Es geht um Ausschreitungen, die von HFC-"Fans" ausgegangen sein sollen. Außerdem flogen während der Ansetzung HFC-VfL Bananen auf das Spielfeld.

Dem Brief zufolge sollen HFC-"Fans" die Anhänger des Stadtrivalen VfL Halle 96 mehrfach beschimpft und bedroht haben. Einem VfL-Fan sei mit der Faust ins Gesicht geschlagen, ein anderer sei getreten worden. “Der auf Krücken gehende Trainer unseres Vereins wurde von den „Fans“ des „HFC“ angespuckt. Ein Raub konnte vereitelt werden”, heißt es in dem Brief, den Sie auf Seite 2 nachlesen können.

Und auch die wahren HFC-Fans sind schockiert von dem, was in ihrem Namen in Köthen veranstaltet wurde. “Ich habe mich geschämt, was diese Typen im Namen unseres Vereins dort veranstaltet haben. Ein Turnier gleich um die Ecke meiner Heimat hätte so schön werden können. Ich habe meine alten Anstecker versteckt um nicht als einer von denen zu gelten”, schreibt ein User im HFC-Fanforum Webhallunken. Dort wird indes auch die Bananen-Aktion von einigen wenigen verteidigt. “Das war 'ne sehr sehr lustige Aktion und man sollte nicht alles grad so sehr dramatisieren ... Es waren BANANEN, Leute!”, schrieb ein User, was ihm gleich Kritik einbrachte.

Offener Brief zu den Übergriffen der HFC-Fans beim Hallenmasters in Köthen

Wie in jedem Jahr, wollten wir, die treuen Fans des „VfL Halle 96“, unsere Mannschaft beim „Brauereicup“ am 14. Januar in Köthen unterstützen. Etwas besorgt vernahmen wir in diesem Jahr allerdings, dass der „Hallesche Fußballclub“ auch an dem Turnier teilnehmen wird. Über die Mannschaft des „Clubs“, die ja in der Halle durchaus ansehnlich spielen kann, hätten wir uns ja eigentlich freuen können. Das Problem ist allerdings deren Anhang, der in der Vergangenheit nicht unbedingt durch friedliche Fankultur aufgefallen ist. Leider sind unsere Befürchtungen am Abend des Turniers eingetroffen. Wir waren mit 20 Fans von uns vor Ort und erlebten immer wieder diverse Anfeindungen, die sich jenseits von fußballtypischer Pöbelei befanden. Es gab diverse Angriffe auf einige von uns. Einem von uns wurde mit der Faust ins Gesicht geschlagen, andere so sehr getreten, dass es leichte Verletzungen gab. Jeweils in großer Überzahl bedrängte und bedrohte der Mob einzelne Fans von uns. Der auf Krücken gehende Trainer unseres Vereins wurde von den „Fans“ des „HFC“ angespuckt. Ein Raub konnte vereitelt werden. Es gab immer wieder Beleidigungen, wobei wir oft als „Juden“ oder „Schwuchteln“ bezeichnet wurden. Dass sich diese „HFC-Fans“ auch untereinander und zum Scherz ebenfalls als „Juden“ bezeichnen, zeigt, wie allgegenwärtig deren Verachtung für jüdische Menschen ist. Dies zeugt von einem tiefen, widerwärtigen Antisemitismus. Die Täter sind allesamt aus dem Umfeld der Ultragruppierung „Saalefront“, von denen auch viele anwesend waren, die aufgrund diverser Vergehen mit einem Stadionverbot sanktioniert wurden. Im Umfeld der „Saalefront“ und vor allem bei deren Nachwuchsorganisation „Jugendbande“ gibt es mehrere aktive Neonazis, von denen einige in der Halle durch Pöbeleien gegen uns auffielen.
Wir, die Fans vom „VfL“, sind zum Feiern und zum Stimmungmachen nach Köthen gefahren. Wir sind – und das ist bekannt – friedliche Fans, die keine Lust auf Schlägereien, Schalraub oder Bedrohungen haben. Wir spucken keine Trainer und Spieler gegnerischer Mannschaften an. Wir sind keine Ultras, sondern Fans ohne einen fragwürdigen Ehrenkodex, der an mittelalterliche Banden oder Mafiagangs erinnert. Wir haben nicht vor, auf die Angriffe mit Gegenangriffen zu reagieren. Wir haben aber gegen einzelne Täter Anzeige erstattet, da Leuten, die offenbar von der Zivilisation kaum geformt werden konnten, anders nicht beizukommen ist. Wir freuen uns, dass am Abend des Turniers die Ordner und die Polizei im Wesentlichen gut mit uns kooperierten und uns so letztlich vor Schlimmerem schützen konnten. Allerdings wurde die Gefährdungslage im Vorfeld von den Veranstaltern und Sicherheitskräften falsch eingeschätzt, so dass viel zu wenig Polizisten vor Ort waren. Wir werden uns auch in Zukunft mit rechtsstaatlichen Mitteln gegen dumpfe Schläger zu Wehr setzen.
Wir fordern von den friedlichen Fans des „HFC“, dass sie sich von Gewalttätern eindeutig distanzieren. Wir fordern vom „HFC“, dass er in seinem Stadion das Tragen von Nazikleidung (z.B. „Thor Steinar“, „Erik and Sons“) verbietet und Leute, die antisemitische oder rassistische Beleidigungen äußern, mit einem Stadionverbot belegt.


Die Fans vom „VfL Halle 96“



Quelle: http://www.halleforum.de
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