Da ich mich ja gekonnt den Erungenschaften des interaktiven Web 2.0 verwehre... ach scheiß drauf, wen interessiert eigentlich, dass "King-Ulf-89 um 14:32 Uhr ne Kackwurst geschissen hat"!? naja... egal. Also ich hasse Twitter, Facebook und Co. - umso schöner ist es die kleinen Unwichtigkeiten, die sich so im Connewitzer Kiez alltäglich abspielen, einem kleinen auserwählten Leserkreis, in diesem Thread, zu präsentieren!
Gestern zum Beispiel, hab ich für die 100 Meter auf der Wolfgang-Heinze-Str. bis zum Kiosk am Kreuz geschlagene 25 Minuten gebraucht. Das lustigste Gespräch auf diesem Weg führte ich mit einem ca 50jährigen Engländer, der mich mit einem Stadtplan in der Hand nach dem Weg zur
Albertinagefragt hat. Als er mit den Worten "Oh... so this is Connewitz, right?" realisierte, dass er sich außerhalb seines Stadtplans befindet, nutzte er die Gelegenheit mich zu fragen, wo man denn hier was zu kiffen kaufen könnte....
Diese kurze Unterhaltung auf englisch erinnert mich an den
Mittwoch, 6. Julials
Bad Religion im Werk II gespielt haben.
So richtig im Ausnamezustand war der Kiez nicht, große Nightliner-Busse parken auch öfter vor'm Werk, es ist mitten in der Woche und ich schleppe meinen müden, geschundenen Körper von der Arbeit nach Hause. Selbst 18.00 Uhr war noch nicht's von diesem Happening zu spüren... erst als ich gegen 20.00 Uhr mit meinem Einkauf beladen den Rewe am Connewitzer Kreuz verlasse fällt mir ein interessantes Schauspiel auf: Mittlerweile versammelten sich Horden von Punkern, Alt-Punks und Familienvätern vor dem Tor zur "Kulturfabrik" und stimmten sich auf den Abend ein. Das verrückte dabei: an der Mauer vor dem Rewe lehnten 5 ältere Herren, recht unauffällig gekleidet und unterhielten sich in feinstem amerikanischen Englisch über die Menschenmenge auf der anderen Straßenseite und das Viertel. Dabei hielt jeder eine braune Glasflasche mit örtlichem Bier in der Hand.
Beim Konzert war ich nicht, 28,- Euro waren mir zu fett und ich musste am nächsten morgen um acht meinem spießbürgerlichen Arbeitsleben nachgehen... aber das Schauspiel vor der Tür hab ich mir noch eine weile angesehen.
Ein paar Kneipenabende später war der
Samstag, 16. Julials die nächste Ami-Punkrock-Legende in Leipzig zu Gast war. Diesmal spielten
ANTI-FLAG im Conne Island!
Wir saßen schon kurz nach 21.00 Uhr im riesigen Biergarten vom ehem. "Eiskeller" und tranken das mitgebrachte Sterni. Die Karten hatten wir schon, ganz Spiesser-Like, im Vorverkauf erstanden. Es folgten vier Überaschungen:
Nummer 1: Es gab Taschenkontrollen am Einlass
Nummer 2: Der Typ, der meine Tasche Kontrolliert hat fand natürlich das letzte Sterni, dass in meinem Pullover eingewickelt war, reagierte aber so unglaublich cool, mit: "ich fänd's besser, wenn du das Bier jetzt aufmachst und offen in der Hand mit rein nimmst" Als ich erwiederte, dass ich drinnen an der Bar weitertrinken würde und dies lediglich mein "Nach-Hause-Bier" sei durfte ich die Flasche zulassen!
Nummer 3: Im Konzertsaal herschte absolutes Rauchverbot, an dass sich das Publikum sogar zu halten schien
Nummer 4: Das Verbot galt offensichtlich nur für Zigaretten, bereits nach den ersten Songs kreisten unzählige Tüten quer durch den Saal. Jeder durfte mal
Wir haben auf jeden Fall an diesem Abend eines der Konzert-Highlights in diesem Jahr erlebt. Ne Super Party, ne Zugabe der
Band im Publikum und geile Stimmung.
Am Ende des Abends wankten wir in unseren (teilweise auch durch Fremdschweiß) komplett durchnässten T-Shirts zurück auf die Wolfgang-Heinze-Str., wo ich (granaten-full) meinen Pullover aus dem Rucksack zu fischeln versuchte. Als ich ihn hatte warf ich triumphierend den vermeintlich leeren Rucksack vor mir auf die straße und zog mir meinen Pullover über, wärend sich das "Nach-Hause-Bier" den Weg durch meinen Rucksack auf die Straße bahnte. Das wars dann wohl. Die Scherben dekorativ am Rande des Fußweges drappiert, den Rucksack auf Links gedreht und ab nach Hause.
Jedenfalls haben die 5 Minuten Fußweg im nassen T-Shirt gereicht, um mir eine fette Sommergrippe, als Andenken an diesen Abend, mit nach Hause zu nehmen. Die setzte auch pünktlich 3 Tage später ein (so ungefähr als der Tinitus aufhörte) und setzt mich bis heute außer Gefecht :-\
Mir entgeht also nicht nur ein schönes Saufgelage mit
mari, sondern auch das Freundschaftsspiel der Sterne bei TeBe Berlin, mit anschliessender Party und Bus-Transfer zurück nach Leipzig
Aber auch das geht vorbei... und ich werd mir bestimmt am Mittwoch das Testspiel der BSG Chemie bei der SG LVB anschauen, aber auch nur, weil es im Connewitzer Auenwald ausgetragen wird, und unsere übliche Gassi-Runde genau an diesem Sportplatz vorbei führt.
Oh mann, es wird Zeit, dass der VfL wieder spielt...
das war's erstmal wieder mit Geschichten, die eigentlich niemanden, außer mir selbst interessieren...
Oi!er DuXter ;o)