Torsten Weber ist Trainer des Fußball-Oberligisten VfL Halle 96. (FOTO: LÖFFLER)
HALLE/MZ/CKA. Am vergangenen Samstag, einen Tag vor dem eigenen Punktspiel in Dresden, hat sich Torsten Weber im "Paradies" umgeschaut. Der Trainer des VfL beobachtete den kommenden Gegner in der Fußball-Oberliga, die Zweite des FC Carl Zeiss Jena. Die verlor 0:2 gegen Erfurt II, war chancenlos, wie Weber gesehen hat. Am Sonntag (14 Uhr) kommt nun der Vorletzte ins Stadion am Zoo. Der erste Saisondreier für die 96er scheint möglich.
Doch Weber hadert mit seiner akribischen Spielvorbereitung. Er weiß: Sie dürfte für die Katz gewesen sein. "Jena wird mit einer ganz anderen Mannschaft bei uns auflaufen." Der Grund: "Die Profis aus der dritten Liga haben an diesem Länderspielwochenende frei. Jena wird bestimmt einige in der Zweiten einsetzen. Das ist bitter. In den Apfel müssen wir beißen."
Wider das schlechte Gewissen
Doch lohnt sich, wenn klar ist, dass der Kontrahent letztlich ein anderes Gesicht hat, eine Beobachtung überhaupt? Eigentlich nicht. "Aber wenn man es nicht tut, hat man doch ein schlechtes Gewissen. Man versucht eben alles für den eigenen Erfolg", sagt Weber.
Bangemachen lässt er sich aber auch von prominenten Gegenspielern nicht - was er natürlich erst recht von seinen Jungs erwartet. "Ob die Jenaer schlagbar sind, muss man im Spiel sehen. Aber eigentlich ist ein Dreier für uns zwingend notwendig", sagt Weber. Hoffnung macht ihm: "Unsere Spielweise ist besser als in der vergangenen Saison. Wir haben an Qualität gewonnen." Einziges Sorgenkind im Team ist Georg Ströhl, der beim letzten Jena-Spiel in Halle zum 2:0-Endstand getroffen hatte. Dem Stürmer zwickt die Patellasehne. "Über 90 Minuten wird er nicht spielen können", sagt Weber. Er hofft zugleich, dass diesmal mehr Zuschauer als die 165 zuletzt gegen Aue II, den VfL-Auftritt beobachten.
Das könnte gut sein. Der HFC spielt schon am Sonnabend. Jena könnte, weil die Erste aussetzt, einige zusätzliche Anhänger mitbringen. Gibt es dadurch sogar ein Sicherheitsrisiko? VfL-Geschäftsführer Dieter Kliemke, die Polizei und die den Jenaern nicht wohlgesinnten HFC-Fans winken ab. "Nach unseren Informationen wird alles ruhig bleiben", sagt Polizeisprecher Ralf Karlstedt. Aber manchmal können Vorab-Informationen nichtig sein.
Quelle: http://www.mz-web.de
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