Wundertüten im Fünferpack
VON MICHAEL PIETSCH,
Sascha Rode (links/beim Training gegen Vladimir Penev) steht vorm Debüt. (FOTO: MZ)
HALLE/MZ. Die Diskussion über die Rolle der Reserve-Mannschaften von Profiklubs beschäftigt die Fußball-Anhänger in der dritten Liga, Regional- und Oberliga auch in dieser Saison. Immer wieder ist von Wettbewerbsverzerrung die Rede, derzeit werden wieder verschiedene Reformmodelle auf den Tisch gebracht.
In der aktuellen NOFV-Oberliga-Staffel Süd sind von insgesamt 15 Teams gleich sechs zweite Mannschaften. Das Kuriose aus Sicht des VfL Halle 96: Die Mannschaft vom Zoo bekommt es in Folge gleich mit fünf Reserveteams zu tun: Am Sonntag (14 Uhr) geht es im Stadion am Zoo gegen den FC Erzgebirge Aue II, dann folgen die Partien gegen Dynamo Dresden II, Carl Zeiss Jena II, Rot-Weiß Erfurt II und den Chemnitzer FC II. Erst am siebten Spieltag kicken die 96er wieder gegen eine erste Mannschaft - den FC Sachsen Leipzig.
"Diese Spielabfolge ist nicht unbedingt ein Vorteil für uns", sagt VfL-Trainer Torsten Weber vor dem Start gegen die Talente-Elf des FC Erzgebirge. "Besonders jetzt in der Startphase der Meisterschaften profitieren Reserve-Teams vom personellen Überhang bei den Profis. Da kann schon einmal eine Zweite ganz schön aufgerüstet werden. Dennoch spreche ich nicht von Wettbewerbsverzerrung."
Aues U-23-Vertretung hatte sich Weber zuletzt in Auerbach persönlich angeschaut. Seine Schlussfolgerung nach dem 0:1: "Die haben bis auf zwei Ausnahmen mit der gleichen Besetzung gespielt wie in der vergangenen Saison." Und da hatte der VfL gegen die Erzgebirgler in zwei Spielen nur einen Punkt geholt. Am Zoo reichte es zu einem Remis (1:1), auswärts spielte das Team auch ordentlich, verlor aber dennoch 1:2.
Für Sonntag zeigt sich Weber zuversichtlich. Zumal er endlich im Mittelfeld seinen Wunschspieler Sascha Rode einsetzen kann. Um den Wechsel des robusten 1,90-Meter-Mannes hatte es zwischen dem VfL und Germania Halberstadt Hickhack gegeben. Weber: "Das ist Geschichte. Auch wenn Sascha noch etwas Trainingsrückstand hat, kann er uns sicher schon weiterhelfen." Rode soll im offensiven Mittelfeld Sebastian Heidel ersetzen, der die Hallenser verlassen hat. Der VfL-Trainer vermeidet es, seine Erwartungen zu hoch zu schrauben. "Aues Elf ist momentan für uns eine Wundertüte. Wir müssen uns also von der Besetzung überraschen lassen. Sind die Auer letztlich besser als wir, sollten wir auch mit einem Unentschieden zufrieden sein."
Quelle: http://www.mz-web.de
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