VON MICHAEL PIETSCH,
Stephan Neigenfink wartet auf seine
Spielberechtigung. (FOTO: LÖFFLER)
HALLE/MZ. Testspiele sind immer so eine Sache. Sie bringen fraglos Erkenntnisse, und doch lehrt die Praxis, dass diese am Ende immer mit Vorsicht zu genießen sind. Am Dienstag aber war einer jener Testspiel-Termine, der tatsächlich einmal Aussagekraft hatte: der VfL 96 gegen die LSG Lieskau. Aussagekräftig deshalb, weil der VfL die Partie kurzerhand absagte. Nach MZ-Informationen lagen dem Verein bis Dienstag für mehrere seiner Spieler nämlich keine Spielgenehmigung aus Magdeburg vor.
Trainer Torsten Weber hätte mit einer Mini-Besetzung antreten müssen und fürchtete eine Überlastung der Rumpftruppe. Immerhin hatte er am Sonntagabend schon beim 4:2-Sieg seiner Mannschaft in der ersten Runde des Landespokals bei Blau-Weiß Brachstedt eine ähnliche Erfahrung gemacht. Dort stand Marius Kansy statt des etatmäßigen Stammkeepers Rene Hartleib zwischen den Pfosten. "Andere Spieler waren noch nicht spielberechtigt", sagte Weber lapidar. Zu jenen Kandidaten zählten vor allem die Neuzugänge, Rückkehrer Stephan Neigenfink sowie Benito Baez-Ayala (vom VfB Pößneck) und Sören Barabasch (HFC II).
Offenbar schlug durch, dass die Vertrags-Unterschriften erst Ende letzter Woche geleistet werden konnten. Das wiederum ist eine Folge der unklaren Zuständigkeiten im Verein, seitdem Vizepräsident Karsten Slansky seine Aufgaben abgegeben hat.
Am Mittwochabend tagt das Präsidium des Oberligisten. Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte ist die Neubesetzung eben dieses Vize-Postens. Dass aber sofort die Weichen für die Nachfolge Slanskys gestellt werden, ist unwahrscheinlich. Selbst Mitglieder der Vereinsführung scheinen an der berühmten schnellen Lösung zu zweifeln. "Die nutzt uns ja auch nichts. Schließlich geht es um zu viel, nicht um irgendeinen Titel, der vergeben wird", sagt etwa Andreas Jahneke, der beim VfL für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. "Der Kandidat sollte sich schon im Finanzwesen auskennen und mit marktwirtschaftlichen Dingen vertraut sein. Da denke ich nur an Verhandlungen mit Spielern."
Für einen Klub mit dem Anspruch, sich in der Fußball-Oberliga etablieren zu wollen, ist dies unabdingbar. Doch genauso ist es unabdingbar, ein Verantwortungsvakuum mit solch unmittelbaren Auswirkungen auf die Mannschaft so schnell wie möglich zu schließen. Fortsetzung folgt...
Quelle: http://www.mz-web.de
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