31.07.2010 (MZ-Web) - Der Torwart als Greenkeeper

31.07.2010 (MZ-Web) - Der Torwart als Greenkeeper

Beitragvon BengalOO » Sa 31. Jul 2010, 12:26

Der Torwart als Greenkeeper
VON MICHAEL PIETSCH,

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Thomas Brose bei seiner Lieblingsbeschäftigung auf dem satten Grün in Brachstedt. (FOTO: MZ)

HALLE/MZ. Normalerweise wälzt sich Thomas Brose auf dem Rasen des Sportplatzes in Brachstedt herum. Klar, er ist der Torhüter der SG Blau-Weiß und mitverantwortlich dafür, dass so wenig Schüsse wie möglich ihr Ziel treffen und seine Elf als Sieger den Platz verlässt. Gestern war Brose in anderer Mission unterwegs: Als Rasenmäher-Pilot rückte er dem zu lang gewachsenen Grün zuleibe und versetzte den Sportplatz in einen Top-Zustand. Jedenfalls für Brachstedter Verhältnisse. Am Sonntag (14 Uhr), im Erstrundenspiel des Fußball-Landespokals gegen den VfL Halle 96, soll zumindest vom Zustand des Rasens niemand sagen können, man habe sich nicht bemüht.

Zum Grund für den zweieinhalb Stunden langen Ausflug in den Tätigkeitsbereich eines Greenkeepers - normalerweise die Bezeichnung für den Platzwart im Golfsport - sagte Brose: "Unser Platzwart war verhindert. Also bin ich mal schnell eingesprungen." Allerdings: So ganz ungewöhnlich ist das Rasenmähen nicht für den 35 Jahre alten Torwart des Landesligisten, denn im Hauptberuf ist er für einen Hausmeisterservice tätig.

Muskelkater trug Brose, der seit fünf Jahren beim Team von Trainer Maik Scholz zwischen den Pfosten steht, nicht davon. "Aber so ganz fit bin ich trotzdem nicht", meint der Spieler mit der Nummer eins auf dem Rücken. "Seit Dienstag plagt mich eine Bauchmuskelzerrung. Ich hoffe es geht am Sonntag und ich kann halten." Gestern nahm Brose professionelle Hilfe des Physiotherapeuten in Anspruch. Denn auch für ihn ist das Pflichtspiel-Debüt gegen den Oberligisten etwas Besonderes: Bevor er über den Umweg Union Sandersdorf nach Brachstedt kam, war er Torhüter beim VfL 96. Es geht also im Duell der Nachbarn gegen seinen Ex-Verein.

"Gegen den VfL zu spielen, ist vor allem für unsere jüngeren Spieler ein Höhepunkt", betont Brose. Er selbst scheint von Euphorie weit entfernt. Den Grund beschreibt er so: "Selbst wenn wir den VfL schlagen, den Pott gewinnen wir sowieso nicht. Für mich ist wichtiger, gegen Landsberg fit zu sein." Was der Torhüter meint: Am 8. August beginnt mit dem Saalekreis-Derby gegen die Landsberger die Punktspielsaison in der Landesliga. Und momentan, auch morgen gegen die 96er, schlägt sich Blau-Weiß mit großen Personalsorgen herum. So fehlen mit Thomas Jebock, David Reza und Ronny Lichtner gegen den klaren Favoriten aus Halle gleich drei Stammspieler.

Ein reizvolles Nachbarschaftsduell um das Erreichen der zweiten Pokalrunde gibt es bereits heute ab 15 Uhr in Nietleben. Am Heiderand empfängt der Aufsteiger Askania den künftigen Landesliga-Rivalen FSV Bennstedt zum ersten Kräftevergleich. "Diesmal müssen wir wenigstens nicht so weit reisen in der ersten Runde", sagte FSV-Trainer Silvio Uhlmann in Erinnerung an den Auftaktgegner im Vorjahr,

Allemannia Jessen. Eine weite Anfahrt hat dafür der BSV Ammendorf, der beim mit mehreren Tschechen stark besetzten Landesliga-Aufsteiger Rot-Weiß Kemberg Farbe bekennen muss. Der SSV Landsberg möchte seine Landesliga-Tauglichkeit bei Rotation Halle (Landesklasse) nachweisen. Und Kreispokalsieger SG Reußen wird versuchen, dem Landesligisten Eintracht Elster ein Bein zu stellen.


Quelle: http://www.mz-web.de
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