FC Sachsen Leipzig vs. VfL Halle 1:2 - Immer noch kein Sieg im Jahr 2011
Links im Bild einer der Zaunkletterer, der angeschlagene Felix Weiß versuchte die Situation mit zu beruhigen.
Nach einem Rückstand aus dem Nichts, bleibt der FC Sachsen im Kalenderjahr sieglos. Zwar gelang in einer deutlich dominierten ersten Hälfte der Ausgleich, nach dem erneuten Rückstand agierten die Leutzscher aber teilweise planlos. Zudem sah Benjamin Schmidt kurz vor Schluss die Rote Karte und löste einen Tumult aus.
Das war ein unwürdiger Abschluss für ein, aus neutraler Sicht, gar nicht mal schlechtes Spiel. Halles Trainer Thomas Diedrich hatte sich zu Recht über das harte und auch von Dirk Heyne als „sinnlos“ bezeichnete Einsteigen Schmidts ereifert. Unverständlich war, warum Sachsens Mannschaftsleiter Harald Döring zur gegnerischen Trainerbank lief. Es folgten Rangeleien, Anhänger der Heimmannschaft kletterten über den Zaun auf das Spielfeld. Es war nicht zu erkennen, ob Oliver Lossius noch das Verhalten von Trainern und Angehörigen des Mannschaftsstabes ahndete. Alles andere als ein Sonderbericht zu den Vorkommnissen wäre allerdings eine Überraschung.
Diese Anhänger waren erst kurz vor der unrühmlichen Szene in den Block gelassen worden
Möglicherweise ist das Aufheizen der Situation ein Zeichen für die ernster werdende Lage beim FC Sachsen. Noch kein Sieg aus sechs Spielen 2011, wobei auch gegen Halle in der ersten Halbzeit eine Führung verdient gewesen wäre. Der Gegentreffer war ein Geschenk von Florian Felke an die Gäste, passenderweise an den Ex-Leutzscher Stephan Neigenfink. Ein Querpass, den dieser spielend erlaufen konnte, der Abschluss war mehr Formsache. Daniel Richter im Tor, als Ersatz für den angeschlagenen Felix Weiß, stand auf dem falschen Fuß und kriegte den Ball nicht zu fassen (20. Minute).
Doch die Grün-Weißen fingen sich und hatten ihrerseits in der Folge Chancen. Zunächst fasste sich kurz nach dem unglücklichen Rückstand Khvicha Shubitidze ein Herz und prüfte Torhüter René Hartleib, gleich darauf klärte Benito Baez Ayala einen Schuss von Schmidt auf der Linie. In der 25. Minute machte Florian Felke, der Unglücksrabe vor dem 0:1, seinen Fehler wett und bediente zwischen den defensiven Mittelfeldspielern hindurch Daniel Heinze mustergültig. Dieser zog ab und ließ Hartleib keine Abwehrmöglichkeit. „Die Mittelfeldspieler haben nicht rechtzeitig verschoben, danach war der Innenverteidiger nicht schnell genug am Mann“, analysierte Halle-Trainer Thomas Diedrich.
"Quo vadis Sachsen Leipzig?" - scheinen sich auch Seitz und Heinze zu fragen.
Nach einem schönen Volleyschuss von Matthias von der Weth wäre die Führung zur Pause durchaus verdient gewesen, der Ball krachte allerdings aus gut 20 Metern an den Pfosten. Ansonsten hätte die Aktion, mit sauberer Ballannahme und Direktabnahme, das schönste Sachsen-Tor der Saison sein können.
Doch in Hälfte zwei kam es dicke. Halle spielte nicht mehr ganz so zaghaft wie in Hälfte eins, brachte dadurch die Verteidigung ohne den Gelb-gesperrten Enrico Köckeritz in Verlegenheit. Die Leutzscher ließen den Spielwitz der ersten Halbzeit vermissen und agierten nach vorne zunehmend überhastet. Ein langer hoher Ball jagte den nächsten, von denen viele keine Abnehmer fanden. „Die Gegentore waren vermeidbar, wir müssen langsam aus unseren Möglichkeiten auch einmal Tore machen. Was die geschossenen Tore angeht stehen wir schlecht da und müssen nun sehen, dass wir nicht unten rein rutschen.“ so Dirk Heyne nach dem Spiel.
Das zweite Gegentor resultierte aus einem Pass in die Nahtstelle der aufgerückten Verteidigung und wieder war es der Ex-Sachsen-Spieler Stephan Neigenfink, der mit einem gekonnten Lupfer Daniel Richter überwand, als er noch den Winkel verkürzen wollte. „Gegen den Vorletzten verlieren ist schon bitter, aber wenn man sich hinten Schnitzer erlaubt und vorne Chancen vergibt, kann es halt so kommen“, äußerte sich Daniel Heinze.
Nächster Gegner ist kommenden Sonntag der Tabellenzweite Germania Halberstadt. Anstoß der Partie ist um 13:30 Uhr.
Quelle: http://www.l-iz.de
Direkter Link zum Artikel