VfL-Trainer Torsten Weber weist sein Team ein. (FOTO: MZ)
HALLE/MZ/MPI. Beim VfL Halle 96 geht es ans Eingemachte. Wenn der Fußball-Oberligist am Mittwoch ab 18 Uhr im Stadion am Zoo beim Nachholspiel der 17. Runde den VfB Auerbach empfängt, dann steckt der Klub aus Halles Norden bereits mitten in der zweiten von insgesamt vier englischen Wochen - eine der Folgen der langen, von Spielausfällen gekennzeichneten Winterpause. "Diese Aufgabe ist nur zu bewältigen, wenn wir vernünftig mit den Kräften haushalten", sagt VfL-Trainer Torsten Weber.
So sollen beispielsweise am Mittwoch gegen die Vogtländer Marcus Bäcker, Patrick Selle und Torsten Weber, die bislang mehr auf der Bank saßen oder in der zweiten Mannschaft spielten, ihre Chance bekommen. Zum Umstellen gezwungen ist Weber im Vergleich zur Elf, die am Sonntag mit dem 0:0 bei Borea Dresden das dritte Remis in Folge zustande brachte, ohnehin. Denn: Mittelfeld-Regisseur Nico Stein muss wegen der fünften Gelben Karte eine Partie aussetzen.
Dass Stein am Mittwoch pausiert und nicht erst am kommenden Sonntag, das dürfte Weber sogar entgegenkommen. Geht es doch dann zu Hause gegen den Oberliga-Krösus Rasenball Leipzig, der mit einem Sieg am Zoo den Aufstieg perfekt machen könnte. Das Spiel gegen RB wirft bereits jetzt seine Schatten voraus. Ungewöhnlich ist die Anstoßzeit: Um 17.30 pfeift der Schiedsrichter die Partie an. Zur gleichen Zeit beginnt wenige Kilometer Luftlinie südwärts im Wabbel-Stadion das Regionalligaspiel zwischen dem HFC und Wilhelmshaven. "Dass beide Partien parallel laufen, geht auf eine Initiative von Polizei und Fußball-Verband zurück", erklärte am Dienstag VfL-Geschäftsführer Dieter Kliemke. Demnach soll damit eine große Fan-Wanderung durch die Stadt vermieden werden. Bei einer Sicherheitsberatung von VfL, HFC und Polizei wurden schon am Montag die Einzelheiten abgestimmt.
In Internet-Foren hatte es Absprachen gegeben, im Stadion am Zoo gegen RB Leipzig als sogenannten Retortenklub zu demonstrieren. Friedlich, wie es hieß. Kliemke: "Falls wirklich einige Fans mit dieser Absicht kommen, werden sie in einem extra Abschnitt stehen. Unsere VfL-Anhänger haben sich dahingehend geäußert, dass sie sportlich fair das Fußballfest begleiten wollen. So stehen VfL- und RB-Anhänger gemeinsam in einem Block." Was aber laut Kliemke nichts daran ändere, dass der VfL 96 nach Budissa Bautzen die zweite Mannschaft sein möchte, die den mit Ex-Bundesligaprofis gespickten Markranstädtern die zweite Saisonniederlage beibringt.