Ströhl trifft vier Mal beim Kantersieg
Oberliga: Der VfL 96 überrennt in Jena den SV Schott
Georg Ströhl (FOTO: ARCHIV)
JENA/MZ/MPI. Die Denkaufgabe zu lösen, schien für Georg Ströhl kompliziert zu sein. Komplizierter als der Job, den der VfL-Angreifer in den 90 Minuten zuvor erledigt hatte. Wann er denn zuletzt vier Tore in einem Spiel geschossen hätte, wurde der 21-Jährige nach dem 6:1 (5:0)-Sieg des VfL Halle 96 im Oberligaspiel bei Schott Jena gefragt. "In der vergangenen Saison gegen den VfB Imo Merseburg waren es mal drei", antwortete Ströhl zögernd. Um nach einigem Überlegen nachzuschieben: "Ach ja, in meiner A-Jugendzeit hat es doch schon mal mit einem Vierer geklappt." Da spielte Ströhl noch für den Halleschen FC.
Am Sonntag schoss sich der drahtige Spieler, der am Montag wieder in der halleschen List-Schule bei seiner Ausbildung zum Industriekaufmann andere Denkaufgaben lösen muss, im VfL-Trikot zum Mann des Tages. "Ohne die Hilfe zum Beispiel von Tobias Cramer und Nico Stein hätte das nicht geklappt", sagte Ströhl. Ein artiges Kompliment für die Teamkollegen.
Was den erneut aus einer konzentrierten Deckung spielenden Hallensern beim Hinrunden-Abschluss in Jena entgegenkam: Nach acht Minuten führten sie durch Treffer von Ströhl und Cramers verwandelten Handelfmeter bereits 2:0. Ströhl mit seinen Toren Nummer zwei und drei (24. / 45.) sowie Stefan Karau (35.) erhöhten bis zur Pause auf 5:0. Das Spiel war entschieden. Bei seinem vierten Tor zum 6:1 (86.) luchste Ströhl einem Gegenspieler den Ball ab und vollendete.
"Auch beim Schlusslicht musst du erstmal sechs Tore schießen", sagte VfL-Trainer Torsten Weber. Er wollte damit den Sieg, der die 96er auf Tabellenplatz sechs überwintern lässt, nicht als Selbstverständlichkeit verstanden wissen. Immerhin hatte der SV Schott zuvor in Auerbach 3:2 gewonnen. Am Sonntag aber überrannte der VfL 96 die Jenaer. "Wenn es uns erst einmal gelingt, unser Spiel aufzuziehen, sind wir nur schwer zu stoppen", sagte Weber.
Bisher kann sich der Trainer des Oberliga-Neulings auf seinen Angriff verlassen. Auf Ströhl, der die vereinsinterne Torjäger-Wertung mit acht Treffern anführt, ebenso wie auf Cramer und Stefan Maruhn, die beide fünf Treffer erzielt haben. Das Erfolgstrio brachte es zusammen auf 18 der insgesamt 22 Saisontore.
Quelle: http://www.mz-web.de
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