03.10.2009 (MZ-Web) - Trainersohn Weber kämpft sich beim VfL

03.10.2009 (MZ-Web) - Trainersohn Weber kämpft sich beim VfL

Beitragvon BengalOO » Sa 3. Okt 2009, 08:05

Trainersohn Weber kämpft sich beim VfL in den Stamm
Tobias Weber musste beim Oberligisten seinen schärfsten Kritiker überzeugen: Trainer und Vater Torsten
VON MICHAEL PIETSCH

Bild
VfL-Kicker Tobias Weber (l.) hat in Vater Torsten seinen schärfsten Kritiker. (FOTO: MZ)

HALLE/MZ. Im Fenster des kleinen VfL-Fanshops im Stadion am Zoo hängt ein Plakat. Es ist zwar schon etwas verblasst, von seiner Aktualität hat es aber nichts eingebüßt. Zu sehen ist das Konterfei von Schalke-Stürmer Kevin Kuranyi und in handschriftlicher Form sein Spruch: "Schnell zu sein, bedeutet mehr Chancen für mich und keine Chance für den Gegner."

Schnelligkeit, dazu Kraft und Ausdauer - das sind drei Inhalte der Übungseinheiten, die die Fußballer des Oberligisten VfL 96 umsetzen. Ganz im Sinne des großen Vorbilds aus der Bundesliga. Auch vor dem Spiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den FC Carl Zeiss Jena II. "Wir arbeiten für den Klassenerhalt", sagt Co-Trainer Alexander Jahnke. Zwei Mal pro Woche leitet er am Sonntag ein Training. "Mitmachen können da aber nur unsere Studenten oder jene, die sich vom Job freinehmen können."

Dazu zählt auch Tobias Weber. Der Hallenser, der nach abgeschlossenem Jura-Studium seit Donnerstag ein Referendariat in einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei absolviert und einen Job als Staatsanwalt anpeilt, genießt die zusätzlichen Einheiten. Gerade deshalb, weil sie nicht von Cheftrainer Torsten Weber, seinem Vater, geleitet werden. "Das hat nur wenig Vorteile", sagt der 26-jährige Verteidiger, "Ich muss mich doppelt anstrengen. Wenn wir zu Hause Spiele auswerten, dann geht mein Vater mit mir kritischer um als mit anderen."

Nach den ersten Oberliga-Partien und den Niederlagen in Auerbach und Halberstadt muss es demnach ziemlich zur Sache gegangen sein im Hause Weber. Denn da war der 1,90 Meter lange Verteidiger in der Viererkette ein Sicherheitsrisiko. Inzwischen hat sich Tobias gefangen. "Er arbeitet sehr ehrgeizig daran", sagt sein Vater. Dass das 0:0 letzten Samstag beim FC Sachsen bis zum Abpfiff Bestand hatte, war auch ein Verdienst des Filius. Seine Sprung- und Kopfballstärke sowie die zunehmende Aggressivität bei Zweikämpfen kaufte manchem Sachsen-Angriff den Schneid ab. Weber selbst lobt das Zusammenspiel mit den Kollegen: "Vor allem Stefan Maruhn, Sebastian Heidel und Nico Stein vor unserer Abwehr nehmen viel Gefahr weg."

Tobias Weber hat gelernt, sich in seiner wechselvollen Karriere durchzubeißen. Den Nachwuchs-Abteilungen von VfL 96 und 1. FC Magdeburg folgte 2001 ein Abstecher zum Hamburger SV II. Doch nach einer 0:6-Klatsche gleich im ersten Spiel fiel er bei Trainer Stefan Böger durchs Rost. So ging er zum Oberligisten Altona 93, danach zum MSV Neuruppin. Es folgten die Stationen Union Berlin, Berliner SC und Hertha Zehlendorf.

"Mein Vater hat meine Entwicklung nie aus den Augen verloren", sagt Weber. Nach mehreren Spielbeobachtungen entschloss sich Torsten Weber, seinen Sohn zu verpflichten. "Offensichtlich habe ich mich entwickelt", sagt der Junior. Gegen Jena will er das beweisen.


Quelle: http://www.mz-web.de
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