VfL 96 spielt bei Aues Reserve mit voller Kapelle
In der Entscheidung der Torwartfrage hält sich Halles Trainer Torsten Weber bedeckt.
VON MICHAEL PIETSCH,
Vladimir Penev könnte in die Startformation des VfL 96 rücken. (FOTO: MZ)
HALLE/MZ. Daniel Richter oder Rene Hartleib - wer wird am Sonntag ab 14 Uhr das Tor des VfL Halle 96 im Oberligaspiel beim FC Erzgebirge Aue II hüten, um die dritte Auswärtsniederlage der Saison zu verhindern? Diese Frage stellen sich die Anhänger des Aufsteigers. In der Oberliga, in der zuletzt ein 3:0-Sieg gegen Pößneck gefeiert wurde, hatte Hartleib Richter vom Stammplatz verdrängt. Richter wiederum strahlte beim Landespokal-Sieg in Roßlau (2:0) Sicherheit aus. 96-Trainer Torsten Weber hat also ein Luxusproblem.
"Ich werde den Jungs erst am Sonntag verkünden, wer spielt. Wie soll ich sonst die Motivation beim Training hochhalten", sagt Weber. Auch auf den anderen Positionen hat der VfL-Coach momentan die Qual der Wahl. Bis auf Tobias Cramer, dessen Sprunggelenksverletzung sich länger hinzieht als erwartet, ist alles fit. Auch Torjäger Vladimir Penev, der gegen Pößneck für die letzten sieben Spielminuten eingewechselt wurde und in Roßlau bereits eine halbe Stunde wieder dabei war, macht Fortschritte. Ob der Deutsch-Bulgare gegen den Zehnten der vergangenen Saison und damit die beste "Zweite" der Oberliga von Beginn an spielen wird, ist aber offen.
Für Holger Erler, Webers Trainerkollegen bei der Reserve der "Veilchen", zählt das Personalpuzzle zur Normalität. "Ich führe eine Ausbildungsmannschaft. Da ist die Fluktuation immer groß. Einige Jungs bieten sich für das Profiteam an. Andere kommen von oben herunter, weil sie derzeit nicht im Stamm der Drittliga-Mannschaft stehen und Spielpraxis brauchen", sagt Erler. Wer konkret das am Sonntag sein wird, will Erler am Freitag mit Cheftrainer Rico Schmitt besprechen, dessen Drittliga-Team Sonntag beim SV Wehen Wiesbaden antritt. Vor dem VfL Halle hat der 59-Jährige, mit 359 Spielen (78 Tore) in der DDR-Oberliga noch heute der Rekordspieler der Auer, Respekt. "Aber ich weiß genug über die Hallenser. Durch meine guten Verbindungen überallhin im Ostfußball bin ich informiert", sagt er. Dass eine seiner Quellen HFC-Stürmer Markus Müller sein könnte, der im Januar aus der Erzgebirge-Zweiten nach Halle gewechselt war, wollte Erler nicht bestätigen.
Ausgetragen wird die Partie zwischen Aue II und dem VfL 96 übrigens nicht im Erzgebirgsstadion, sondern auf der Anlage des SV Beierfeld, fünf Kilometer vor den Toren von Aue. "Wir haben diesen Platz für die meisten Spiele unserer Oberliga-Elf gemietet", erklärt Holger Erler. "Nur bei Risikospielen wie gegen Zwickau oder die Leipziger Mannschaften ziehen wir um. Aber zu jener Kategorie zählt das Duell mit dem VfL 96 ja nicht."
Quelle: http://www.mz-web.de
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