Es geht um Ehre und Geld
Rene Hartleib, der Torwart des VfL 96, trifft auf seinen Ex-Klub aus Pößneck
VON MICHAEL PIETSCH,
VfL-Torwart Rene Hartleib und Marcus Bäcker (rechts) in Aktion. (FOTO: THOSS)
HALLE/MZ. Zwischen Rene Hartleib und Faruk Hujdurovic herrscht seit Freitag Funkstille - jedenfalls bis nach dem Oberliga-Punktspiel zwischen deren Vereinen VfL Halle 96 und VfB Pößneck am Sonntag (Anstoß 14 Uhr). "Normalerweise habe ich noch ziemlich oft telefonischen Kontakt zu ihm. Aber diese Partie ist doch etwas Besonderes für mich", sagt Hartleib.
Der Torhüter war vor der Saison vom Klub aus Thüringen an die Saale gekommen und soll am Sonntag gegen den Tabellen-Vierten zwischen den Pfosten stehen. "Mit dem VfB habe ich noch eine Rechnung offen", betont er. "Ich habe, wie andere Mannschaftskameraden auch, Pößneck nicht im Frieden verlassen." So geht Rene Hartleib sogar gerichtlich gegen seinen ehemaligen Klub vor. Der Grund: "Mir stehen noch zwei Monatsgehälter und die Prämien der vergangenen Rückrunde zu." Doch auch Hartleib selbst steht unter Druck. Er muss fehlerfrei halten, um seinen Platz im Tor gegen Daniel Richter zu verteidigen.
So ruht also die Freundschaft mit dem Pößnecker Abwehrchef Hujdurovic, der zwölf Mal für die bosnische Nationalmannschaft gespielt hat. Der, inzwischen 39 Jahre alt, absolvierte 60 Bundesligaspiele für Energie Cottbus. Danach stand er beim FC Carl Zeiss Jena und VFC Plauen unter Vertrag, ehe er nach Pößneck ging. "Faruk ist neben dem Ex-HFCer David Reich einer der Routiniers, die den VfB so stark machen", sagt Hartleib, der zuletzt beim 0:4 in Halberstadt mit seinen Paraden eine noch höher Niederlage des VfL verhindert hatte. Sein Gegenüber im Tor, Boris Jovanovic (37), war schon bei Dynamo Dresden und dem FC Sachsen die Nummer eins. "Und der Brasilianer Walder Fereira Alves hat als Regisseur eine Menge drauf. Unser Trainer Torsten Weber jedenfalls warnt vor ihm", so Hartleib weiter.
Bei allem Respekt vor den Gästen - nach dem 2:2 gegen Gera und den Niederlagen in Auerbach (1:3) und Halberstadt (0:4) steht der VfL 96 gegen die noch unbezwungenen Ostthüringer unter Zugzwang. "Ein Punkt muss mindestens hier bleiben", unterstreicht Hartleib. Wie immer wird er am Sonntag vor dem Warmmachen seinem ganz persönlichen Ritual folgen: Erst zieht er Hose und Trikot an, danach folgt das unvermeidliche Piraten-Tuch. "Dann kommen die Schuhe und zuletzt die Handschuhe, immer zuerst die rechte Seite."
Gegen seinen Ex-Klub soll schließlich nichts schiefgehen.
Quelle: http://www.mz-web.de
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