Riesen drängen ins Zwergenreich
Am Sonntag spielt der VfL 96 in Auerbach - Maruhn soll helfen
Stefan Maruhn (FOTO: MZ)
HALLE/MZ. Tobias Cramer misst gerade mal 1,68 Meter, Georg Stroehl ist 1,78 Meter groß, und Vladimir Penev gilt in diesem Trio mit seinen 1,81 Metern schon fast als Riese. Immerhin: Mit seinem Zwergensturm schaffte der VfL Halle 96 den Sprung in die Oberliga. Klar war aber auch: Für die fünfthöchste Spielklasse musste Zuwachs her. Der Klub wurde fündig, verpflichtete den 1,95 Meter langen Sebastian Heidel vom FC Carl Zeiss Jena II und Stefan Maruhn.
Letzterer kann noch einen Zentimeter mehr aufbieten als Heidel, verteilt auf 90 Kilo. "Mit uns beiden wird der VfL-Angriff schlechter ausrechenbar. Wir ergänzen die kleineren Mitspieler", sagt Maruhn, der vom FC Eilenburg kam und mit vier Jahren Oberliga-Erfahrung wuchern kann. Schon beim 2:2 gegen den 1. FC Gera machte sich das neue Duo beliebt bei den Fans: Heidel schoss das 1:1, und der für ihn eingewechselte Maruhn das 2:2.
Dass er zunächst auf der Bank schmoren musste, ärgerte den kopfballstarken und vor allem rechts mit enormer Schusskraft ausgestatteten Maruhn nicht. "Durch eine Fußverletzung im ersten Testspiel habe ich zwei Wochen Trainingsrückstand. Da ist nur logisch, dass mich der Trainer erst später bringt", erklärt der 25-Jährige. Er erlernte beim FC Sachsen Leipzig das Fußball-Abc, spielte dann bei den Männern, ehe er 2005 nach Eilenburg wechselte.
In der FCE-Elf machte der Angreifer auch Bekanntschaft mit dem VfB Auerbach - der Vizemeister ist am Sonntag Gastgeber für den VfL 96. So kann Maruhn Trainer Torsten Weber bei der Vorbereitung manchen Tipp geben. Wobei wieder die Körpergröße eine besondere Rolle spielt. Maruhn: "Der VfB hat einen pfeilschnellen Angriff und eine gute Abwehr. Allerdings sind die Verteidiger recht klein gewachsen. Mit Flanken von den Außenpositionen können wir sie in Verlegenheit bringen." Als Abnehmer für die Eingaben käme dann auch er selbst in Frage.
"Wenn ich erneut den Joker spielen soll, ist das okay. Falls es wieder mit einem Tor klappen sollte, um so besser", meint der Sachse, der beim VfL 96 Ende letzter Saison als erster Neuzugang feststand. "Wir hatten schon in der Winterpause Kontakt und im Frühjahr gute Gespräche. Mir gefiel besonders die sportliche Perspektive." Fehlt noch die berufliche. Hier wartet der gelernte Einzelhandelskaufmann noch auf den versprochenen Job in der Immobilienbranche.
Quelle: http://www.mz-web.de
Direkter Link zum Artikel