Torsten Weber ist Trainer des VfL 96 Halle. (FOTO: ARCHIV)
HALLE/MZ/GS. Der VfL Halle 96 hat am Sonntagnachmittag das Dutzend voll gemacht. Gegen die zweite Mannschaft von Erzgebirge Aue reichte es im Oberliga-Duell im Stadion am Zoo nur zu einem 1:1. Es war nach der erfolgreichen Hinrunde das zwölfte Rückrunden-Spiel in Folge ohne Sieg.
Sebastian Heidel brachte die Blau-Roten in der 48. Minute in Führung, doch nach einer Stunde Spielzeit gab es einen laut Trainer Torsten Weber "zweifelhaften Elfmeter". VfL-Torwart Rene Hartleib parierte den ersten Versuch von Ronny Liebold, gegen den Nachschuss war er dann aber machtlos. "Mehr ist im Moment nicht drin. Wir sind mit unseren Kräften am Ende", sagte Weber nach dem nun schon zwölften Spiel in nur sechs Wochen.
"In der Hinrunde hätten wir dieses Spiel wohl gewonnen", urteilte Weber. "Wir haben eine Halbzeit lang überlegt und konsequent nach vorn gespielt und dann die erste hundertprozentige Chance zur Führung genutzt. Gefehlt hat eigentlich nur ein zweites Tor, um Sicherheit in unser Spiel zu bringen." Doch dazu war seine Mannschaft nicht mehr in der Lage, weil das bis dahin sehr laufintensive Spiel zu sehr geschlaucht hatte.
Was nun? "Natürlich wollen wir in den zwei ausstehenden Spielen wenigstens noch einmal gewinnen. Aber mir bleiben als Trainer nicht viele Möglichkeiten. Für ausgefallene Ideen ist jetzt keine Zeit", sagte Weber. Denn an ein vernünftiges Training oder längere Erholungsphasen ist nicht zu denken. "Seit Wochen gibt es immer nur ein und dasselbe Programm: Auslaufen, Spielvorbereitung, Spiel und wieder Auslaufen. Eine solche Belastung ist für unsere Mannschaft mit reinen Amateuren völliges Neuland", sagt Weber. Er erklärt damit auch den Unterschied zu "wenigstens zehn Mannschaften in der Oberliga, die unter Profibedingungen arbeiten".
Da Jammern in dieser Extremsituation nicht hilft, macht sich der Trainer Gedanken, wie in Zukunft eine derartiger Kräfteverschleiß vermieden werden kann. "Wir müssen überlegen, ob wir nicht demnächst im Winter auch mal unter extremen Bedingungen, bei Schnee und Minusgraden, antreten."
Quelle: http://www.mz-web.de
Direkter Link zum Artikel
