18.04.2010 (MZ) - Himmelblaue zeigen lauen Sommerfußball

18.04.2010 (MZ) - Himmelblaue zeigen lauen Sommerfußball

Beitragvon PerSempreVfL » Di 20. Apr 2010, 09:17

Himmelblaue zeigen lauen Sommerfußball
Von Michael Pietsch

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Einer reagiert und vier schauen zu: VfL-Torwart Rene Hartleib vereitelt eine Chance der Zwickauer. (FOTO: ANDREAS HEINE)

HALLE/MZ. Es war schon eine seltsame Vorstellung, am Sonntag im Stadion am Zoo: Fünf Minuten nach Beginn der Oberliga-Partie zwischen dem VfL Halle 96 und dem FSV Zwickau legten Alex Janke und Frank Jahn, Co-Trainer und Mannschaftsleiter beim Gastgeber, neben der Bank und direkt hinter der Linie des Spielfeldes, zehn himmelblaue VfL-Trikots bereit. Ganz ordentlich, eines neben dem anderen. Und plötzlich, vor einem Einwurf, gab Schiedsrichter Michael Jäntsch ein Zeichen, das soviel heißen sollte wie: "Jetzt". Innerhalb von 30 Sekunden tauschten die halleschen Feldspieler ihre Trikots, die sie am Leibe trugen, gegen die neuen.

Hintergrund der Modenschau: Die anfängliche Kleiderordnung der 96er - blaue Hose, rotes Hemd - und die rot-blaue Garnitur der Gäste hatten schon in der Anfangsphase für Verwirrung gesorgt. So ging der Referee auf die Bitte des VfL-Trainers nach der Tauschaktion ein. Zwar schien diese kurz darauf, angesichts einer Torchance durch Tobias Cramer zu fruchten. Ein Trugschluss. Denn die 406 Zuschauer, darunter 150 sangeskräftige Fans aus Zwickau, bekamen unter dem blauen halleschen Himmel nur Sommerfußball zu sehen. Die Tormöglichkeiten auf beiden Seiten waren an einer Hand abzuzählen. "Wir haben einen Punkt gegen den Abstieg gewonnen. Und diesmal kassierten wir wenigstens in der Nachspielzeit kein Tor mehr", sagte Torsten Weber. Dabei dachte Halles Trainer an das Spiel letze Woche in Jena, als seine Truppe in der 92. Minute noch das 1:2 hinnehmen musste.

Was den VfL-Coach weniger erfreuen dürfte: Nach der über weite Strecken kraft- und systemlosen Vorstellung muss auch er weiter auf den ersten Heimsieg 2010 warten. Dabei standen dem VfL ab der 43. Minute nur noch zehn Westsachsen gegenüber. FSV-Routinier Khvicha Shubitidze hatte bei einem Zweikampf mit Stefan Maruhn nachgetreten und sah deshalb vom Referee Rot. Da sich der Ex-HFCer beim Abgang auch noch an der Tür zum Kabinengang mit einem Tritt verewigte, dürfte den ohnehin angesichts drohender Insolvenz klammen Zwickauern nun auch noch eine Extra-Rechnung vom VfL 96 auf den Tisch flattern. "Die reichen wir gleich an den Spieler weiter", sagte Gerhard Neef, der Chef des FSV-Notvorstandes. Laut Neef wollen die Zwickauer, denen 700 000 Euro fehlen, die Oberliga-Saison beenden. Das letzte Wort hat aber der Insolvenzverwalter.

Die 96er boten ihren Anhängern am Sonntag vor allem vorn Magerkost. Der kleine Ein-Mann-Sturm Tobias Cramer rieb sich zunehmend auf, Regisseur Nico Stein fand kaum Unterstützung bei seinen Nebenleuten. "Nach der Pause haben wir im Angriff nicht stattgefunden", so Weber. Und er gab seinen Ärger auch gleich weiter. "Hier fühlen sich einige als Stammspieler. Das müssen sie auf dem Platz auch zeigen", sagte er mit zusammengekniffenen Lippen.

Normalform erreichte allenfalls Rene Hartleib. Hatte der VfL-Torwart in der 13. Minute bei einem Pfostenschuss von Axel Fuchsenthaler Glück, zeigte er bei zwei gefährlichen Freistößen von Marcus Jazwinski (60. / 72.) und gegen den durchgebrochenen Fuchsenthaler sein Können. Auf VfL-Seite waren Chancen Fehlanzeige.

Bereits am Mittwoch (18 Uhr) sind die 96er beim FC Gera erneut gefordert - dann gleich in den himmelblauen Auswärtstrikots.

Quelle: http://www.mz-web.de
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