Aufstiegskandidat aus Halle plant weiter für die Oberliga - In Haldensleben muss aber ein Sieg her
VON MICHAEL PIETSCH,
Christian Sund (VfL/l.)
gegen Correia Borges (Piesteritz).
(FOTO: ANDREAS LÖFFLER)
HALLE/MZ. "Wir sind Erster. Das wollen wir auch nach dem Spiel am Samstag in Haldensleben und nach dem letzten Spieltag sein." Deutliche Worte von Karsten Slansky - der Vizepräsident des VfL 96 ließ am Donnerstag keine Zweifel daran aufkommen, dass sein Verein keinen Zentimeter vom Saisonziel abrücken werde. Vor allem nicht nach dem Tiefschlag vom letzten Wochenende. Da war Verfolger FC Grün-Weiß Piesteritz mit seinem 4:2-Sieg dem Verbandsliga-Spitzenreiter (6. Liga) bis auf zwei Punkte auf den Pelz gerückt.
Eines ist fünf Runden vor dem Saisonende klar: Die VfL-Chefetage will den immensen Aufwand bei der Vorbereitung des Unternehmens Oberliga-Aufstieg nicht umsonst bestreiten. "Wir haben ja alle eigene Jobs. Vier bis fünf Stunden gehen derzeit zusätzlich drauf. Bei unserem Präsidenten Frank Sänger, der sich um die Sponsoren kümmert, ist es noch etwas mehr", sagt Slansky, der bei den Vertragsverhandlungen von Manager Peter Thiele unterstützt wird. "In dieser Beziehung sind wir schon weiter als in den Jahren zuvor." Das alles nütze aber nur wirklich, wenn die Meisterschaft gelinge.
Die Piesteritzer Aufholjagd hat die Hallenser aufgeschreckt. "Ich hatte sie gar nicht mehr auf der Rechnung", gibt der VfL-Vize zu. Vom Restprogramm (siehe nebenstehenden Kasten) lässt er sich aber nicht schocken: "Wer will in dieser Liga schon festlegen, was schwer ist. Haldensleben war beim 2:2 zu Hause ein harter Brocken. Und Piesteritz muss Bernburg auch erstmal knacken."
Daran hegt Uwe Ferl, der Trainer der Grün-Weißen, keinen Zweifel. Seinen Traum verpackt der 50-Jährige, dessen Stuhl nach schwacher Hinrunde bereits bedenklich gewackelt hatte, in vorsichtig gewählten Worten: "Im Vordergrund steht die Sicherung einer Medaille." Dann lehnt er sich doch aus dem Fenster: "Der Sprung in die Oberliga wäre eine Sensation." Gründes Licht für den Coup bekommt der ehemals bei Lok und Chemie Leipzig aktive Fußballer von der Piesteritzer Klubführung. "Wir haben die stärkste Verbandsliga-Mannschaft seit zehn Jahren. Wenn wir vier der letztern fünf Spiele siegen, feiern wir die Aufstiegsparty", erklärte Präsident Ingo Mattheuer.
Dass der VfL 96 dagegen etwas hat, versteht sich. "Wir dürfen uns einfach keinen Ausrutscher mehr leisten, dann wird bei uns gefeiert", setzt Karsten Slansky dagegen. In gewisser Weise scheint er den Piesteritzern sogar dankbar zu sein. Denn: "Ich denke, jeder unserer Spieler wird aus der Pleite gegen Grün-Weiß die richtigen Lehren ziehen."
Der Hallesche FC II empfängt am Freitag (15 Uhr) den VfB Sangerhausen, der BSV Ammendorf tritt beim 1. FC Lok Stendal an.
Quelle: http://www.mz-web.de
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