Aber am Ende könnten sie wertlos sein - Insolvenzverfahren von Dessau 05 würde sechs Zähler kosten
VfL-Kapitän Mark Jonekeit (links) bremst Sebastian Kolch aus. (FOTO: MZ)
HALLE/MZ/MPI. Mark Jonekeit musste über sich selbst schmunzeln. Weniger darüber, dass er eine Minute vor dem Schlusspfiff der Nachholpartie seines VfL 96 gegen Dessau 05 das Siegtor zum 2:1 (1:1) erzielt und damit nach zwei Heimremis wieder einmal drei Punkte für den Spitzenreiter perfekt gemacht hatte. Vielmehr war es der selbst gewählte Vergleich. "Mein Tor ähnelte in der Entstehung dem 3:0 von Barcelonas Messi gegen die Bayern", so der 36-jährige VfL-Kapitän. In der 88. Minute hatte sich Jonekeit ganz lang gemacht, um nach einem Querpass von Marciano Voufack den Ball über die Linie des Dessauer Tores zu drücken.
VfL verschenkt frühe Führung
In der niveauarmen Verbandsliga-Partie (6. Liga) stellte der VfL 96 den verdienten Sieger gegen zwar bemühte, aber in ihren Mitteln recht eingeschränkte Muldestädter. Bereits in der ersten Minute wurden die kalt erwischt: VfL-Stürmer Georg Stroehl netzte aus Nahdistanz zum 1:0 ein. Aber wie schon gegen Ammendorf (2:2) gelang es den 96ern nicht, diesen Vorteil auszubauen. Stattdessen bekamen die 221 Zuschauer im Stadion am Zoo von beiden Teams ein Spiel angeboten, das lange in Ansätzen stecken blieb. Torszenen waren Mangelware. Nachdem der Ex-Dessauer Tobias Cramer an 05-Torwart Matthias Tuchel gescheitert war, schlug die Minute von Marcus Jahnke. Der SV-Spieler wand sich geschickt um den VfLer Patrick Selle herum und glich aus (24.). Danach verflachte das Spiel völlig. Bis Jonekeit das 2:1 besorgte und in der letzten Minute Dessaus Torwart - wie HFC-Keeper Darko Horvat gegen Türkiyemspor - im VfL-Strafraum für Gefahr sorgte. Nur eben ohne Erfolg.
Fragezeichen hinter Dessau 05
Viel mehr als die Freude über den Sieg beschäftigte die 96er die Frage, ob sich die gegen Dessau erkämpften Punkte am Ende der Saison überhaupt auf der Habenseite wiederfinden. Denn sollte gegen den SV 05, wie von Präsident Burker-Wieland Jüngling angedeutet, Ende des Monats das Insolvenzverfahren eröffnet werden und der Verein den Spielbetrieb für diese Saison einstellen, könnten die Zähler wertlos sein. Nach Lage der Dinge wäre Dessau dann erster Absteiger, die Resultate würden entsprechend herausgerechnet. "Damit büßen wir die sechs Zähler der beiden Siege ein", rechnete VfL-Trainer Torsten Weber durch. Das gleiche Dilemma träfe den TSV Völpke. Profitieren könnte Verfolger Eisleben. Der MSV hat nur einmal gegen die 05er gespielt (1:1), müsste also nur einen Punkt abrechnen und könnte vor dem 96 stehen.
VfL 96: Richter, Schammer, Sund, Waldau, Jonekeit, Stein, Karau, Selle (62. Voufack), Stroehl, Penev (75. Neigenfink), Cramer (46. Braun)
Quelle: http://www.mz-web.de
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