Der VfL 96 muss sich gegen kampfstarke Ammendorfer mit einem Unentschieden begnügen
VON MICHAEL PIETSCH,
Einst Teamkameraden, jetzt Gegner: VfL-Mittelfeldspieler
Marciano Voufack (links) und Steffen Grosche vom BSV
Ammendorf. (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)
HALLE/MZ. Vier Tore, für jede Mannschaft zwei, eine spannende Dramaturgie und ein rekordverdächtiger Platzverweis - das 2:2 (1:2) im Verbandsliga-Derby (6. Liga) zwischen dem VfL 96 und dem BSV Ammendorf bot den 258 Zuschauern im Stadion am Zoo beste Unterhaltung.
Eisleber schließen auf
Die Ammendorfer Spieler feierten den Punktgewinn noch auf dem Platz wie einen Sieg. BSV-Manager Lutz Schülbe sagte: "Jeder konnte sehen, dass wir den Abstiegskampf angenommen haben. Der Punkt ist wertvoll, selbst wenn es durchaus drei hätten sein können." Gastgeber VfL 96 baute zwar durch das Remis den Mini-Vorsprung gegenüber Verfolger TSV Völpke, der in Sandersdorf 0:1 verlor, auf zwei Punkte aus. "Dafür haben wir jetzt aber Eisleben im Nacken", sagte VfL-Trainer Torsten Weber.
Sein Mannschaftskapitän schüttelte nach der Partie nur den Kopf. "Die Gegentore haben wir selbst geschossen", meinte Mark Jonekeit beim Rückblick auf die Treffer durch Enrico Kricke und seinen ehemaligen VfL-Teamkollegen Steffen Grosche. Dabei war zu Beginn alles planmäßig gelaufen. Nach zwei Warnschüssen von Tobias Cramer (3.) und Stephan Neigenfink (4.) hatte Georg Stroehl eine Kopfball-Ablage von Jonekeit zum frühen 1:0 genutzt (5.).
Doch im Anschluss übernahmen die lauf- und einsatzstarken Ammendorfer das Zepter. Vor dem sicheren Abwehrchef Marcel Geidel zwangen vor allem Kricke, Michael Winter und Mike Hausius den VfL zu Patzern. So traf nach einem Fehlpass von Stefan Karau BSV-Stürmer Kricke zum Ausgleich (24.). Und als 96-Torwart Daniel Richter bei einem Abwehrversuch zu weit vor seinem Gehäuse herumirrte, schaltete Grosche am schnellsten. Der 38-Jährige transportierte das Leder per Kopfball-Lupfer über die gesamte VfL-Abwehr inklusive Richter zum 2:1 für den BSV ins Tor. "Das war heute mein Spiel", freute sich der Oldie.
Rot nach sieben Minuten
Auch in der zweiten Halbzeit gestatteten die Waggonbauer dem VfL 96 nur wenig ernsthafte Chancen - bis auf das 2:2, das der eingewechselte Steve Braun mit einem präzisen Distanzschuss erzielte (60.). Auf Seiten des BSV ließen Kricke (50. / 90.) und Peter Freund (51.) weitere Möglichkeiten aus. Für Aufsehen sorgte dafür ihr Teamkamerad Nabil Daouri.
Nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung in der 81. Minute foulte der Marokkaner den enteilten Nico Stein und flog mit Rot wieder vom Platz.
HFC-Reserve siegt glücklich
Der HFC II erkämpfte sich beim SV Staßfurt mit einem Last-Minute-Tor die drei Punkte. Durch den Kopfball von Felix Horn nach Flanke Sebastian Schneiders bügelten die Hallenser beim Tabellenvorletzten die nervöse erste Hälfte in der 90. Minute noch aus. "Der Sieg war völlig verdient, denn in der zweiten Halbzeit hatten wir klar das Sagen auf dem Platz", freute sich HFC-Trainer Brian Moschke.
Quelle: http://www.mz-web.de
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