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23.02.2009 (MZ-Web) - Nur ein Tor im halleschen Derby

BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2009, 15:47
von VfL Halle 1896 Fan
Zwei Schiedsrichter, aber nur ein Tor im halleschen Derby
Der VfL 96 setzt seinen Vormarsch Richtung Oberliga mit einem Sieg beim HFC II fort

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Mit einem Hackentrick versetzt hier Vladimir Penev (VfL/Mitte) die HFC-Spieler
Martin Wehlert (links) und Markus Krug (15). (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)


HALLE/MZ. Rainer Thrun hatte sich die Rolle nicht gewünscht. Und doch stand der Schiedsrichter für ein paar Minuten ungewollt im Mittelpunkt des Derbys in der Fußball-Verbandsliga (6. Liga) zwischen dem HFC II und dem VfL 96 (0:1). In der 60. Minute unterbrach der Unparteiische die Partie, weil ihm nicht gut war. Nach kurzer Pause und einem Schluck Wasser setzte er seinen Einsatz fort - allerdings als Assistent an der Linie. Die verbleibende halbe Stunde pfiff Mario Jeske. Der hatte bis dahin den Dienst mit der Fahne versehen.

Neigenfink trifft in Halbzeit eins

Jeske brachte das Spiel ohne Probleme zu Ende. Denn die Entscheidung sollte zum Zeitpunkt des spektakulärsten Wechsels längst gefallen sein. Stephan Neigenfink hatte im Nachwuchs-Zentrum am Sandanger seinen VfL schon in der 36. Minute in Führung gebracht. Nachdem der HFC eine Flanke zu kurz abgewehrt hatte, zog Neigenfink aus 22 Metern in die linke untere Ecke ab - unhaltbar für Norbert Guth im Tor des Gastgebers.

"Das ist schon etwas Besonderes, hier beim HFC zu gewinnen und das entscheidende Tor zu machen", sagte der 96er. "Wir kennen uns ja fast alle, haben zum Teil schon gemeinsam beim Club gespielt. Und ab und zu trifft man sich auch im Café oder der Disco. Aber für 90 Minuten mussten die Freundschaften eben mal ruhen."

Das konnten die Zuschauer beim Spiel hinter Absperrgittern tatsächlich gut beobachten. Beide Teams, gespickt mit jungen Spielern, schenkten sich nichts. Zunächst spielten zwar die ballsicheren Schützlinge von HFC-II-Trainer Brian Moschke den VfL regelrecht an die Wand. Doch Fabian Schößler wurde ebenso im letzten Moment abgeblockt (12.) wie später Sebastian Schneider (24. / 35.). "Wir hatten einen katastrophalen Abschluss", schimpfte Moschke.

Nach einer Viertelstunde, als sich die Gäste etwas befreit hatten, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In dem traf aber nur Neigenfink. HFC-Torwart Norbert Guth hatte sogar Glück, dass er bei einer Handabwehr außerhalb des Strafraums nicht Rot sah.
Nach Moschkes lautstarker Pausenpredigt legten die HFC-Talente zwar einen Zahn zu. Doch nur Christoph Schulz forderte 96-Torhüter Daniel Richter zu einer Parade heraus. "Die VfLer waren in den entscheidenden Momenten reifer", gestand HFC-Routinier Tobias Große. Worauf VfL-Trainer Torsten Weber schmunzelnd mit Blick auf das Durchschnittsalter seiner Elf von 21,5 Jahren anfügte: "Die jugendliche Reife unserer Abwehr war wohl entscheidend."


Quelle: http://www.mz-web.de
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